Woche 47/2025: Beeindruckende Aussichten und winterliche Kälte

Montag: Appetit kommt beim Essen, Inspiration beim Schreiben, so jedenfalls die Hoffnung. Heute kam nicht viel, was nichts über die Qualität des Tages aussagt. Der war insgesamt nicht schlecht, bot allerdings wenig Notierenswertes. Dass es wie angekündigt kälter geworden ist, haben Sie vermutlich selbst mitbekommen.

Vielleicht noch dieses: Die Kessler-Zwillinge sind gestorben, beide am selben Tag, neunundachtzig sind sie geworden. Ich selbst verband wenig mit ihnen, hatte sie vor Jahren in der einen oder anderen Fernsehshow zur Kenntnis genommen und hätte bis gestern nicht mit Bestimmtheit sagen können, ob sie noch lebten. Soweit man weiß, wählten sie den assistierten Freitod. Wer wollte es den beiden Damen verdenken, dass sie, nachdem sie ihr gesamtes Leben gemeinsam verbracht hatten, auch zusammen diese Welt verlassen wollten.

Büroblick, nachmittags

Dienstag: Die scheinbar ewige Baustelle am Rheinufer hat mal wieder eine neue Gestalt angenommen. Dadurch war ich genötigt, den Fußweg ins Werk, erstmals wieder in MSH-Ausstattung (Mütze, Schal, Handschuhe), zunächst ein Stück in Gegenrichtung zu gehen, ehe er dem Ziel entgegen fortgesetzt werden konnte. Ich bin gespannt, ob das noch vor meinem Ruhestand fertig wird.

Die Bäume am Rheinufer haben in den letzten Tagen die meisten Blätter abgeworfen, nur die Pappeln sind in der unteren Hälfte noch nicht kahl, ähnlich Männern im fortschreitenden Alter, deren Haupt nur ein schütterer Haarkranz ziert. (Bei Frauen kommt das selten vor, wenigstens hier sind sie im Vorteil.) Was letze Woche noch golden leuchtete, liegt heute braun am Boden, mit lärmenden Geräten zusammengeblasen, darauf der erste Rauhreif. (Ja, Rechtschreibprüfung, mach nur deine Strichelchen darunter, ich schreibe es trotzdem weiterhin mit h.) Nun beginnt wieder die lange blätterlose Zeit, mindestens bis März. Ehe die Bäume wieder grünen, bin ich an der Zahl ein Jahr älter, immerhin auch dem Ruhestand etwas näher.

Vormittags machte ich von der Möglichkeit der Grippeschutzimpfung durch den Betriebsarzt Gebrauch. Bis zum Zeitpunkt der Niederschrift ist keine Nachwirkung zu spüren, das darf gerne so bleiben.

Auf dem Rückweg besuchte ich ein Café am Marktplatz, wo ich mir zur Abwechslung und passend zum Wetter einen Minztee bringen ließ. Ab Freitag, wenn der Weihnachtsmarkt eröffnet ist, gibt es wieder andere temperaturangemessene Rückwegsgetränke.

Morgenrot. Auf dem (unbearbeiteten) Foto wirkt es dramatischer als in Wirklichkeit.
Morgentau

Mittwoch: Da für nachmittags Regen angekündigt war, fuhr ich mit der Stadtbahn zum Werk. Weiterhin in MSH-Ausstattung staunte ich an der Haltestelle über ein junges Mädchen in Rock und T-Shirt auf dem Bahnsteig gegenüber sowie einen jüngeren Burschen neben mir, der seine großflächig tätowierten Beine in kurzen Hosen präsentierte. Vielleicht war deren Einfärbung so teuer, dass sie unmöglich unter wärmenden Hosenbeinen verborgen bleiben dürfen.

Am Hauptbahnhof stieg ein Jüngling zu und setzte sich mir schräg gegenüber. Kaum saß er, tat er, was Leute in seinem Alter zu tun gezwungen sind: Er zückte das Datengerät und schaute darauf. Währenddessen – mutmaßlich war die Kamera aktiviert – zupfte er seine aufwendige Lockenpracht zurecht, korrigierte hier und da eine Tolle, anschließend schaute er noch einmal prüfend ins spiegelnde Fenster der Bahn und legte ein letztes Mal Hand an; das ganze ohne ein für den Betrachter erkennbares Resultat, danach sah er genauso aus wie vorher. Vermutlich fand er den älteren Typen schräg gegenüber, der ihn beobachtete und was in ein Notizbuch schrieb, mindestens genauso seltsam.

„Wo Licht endet, beginnt das Abenteuer“, wird in den U-Bahn-Stationen für eine Ausstellung in der Bundeskunsthalle geworben. Leicht wehmütig denke ich dabei an längst vergangene Nächte in Köln zurück und befinde: Stimmt.

Donnerstag: Obwohl die Temperatur morgens im niedrig-einstelligen Celsiusbereich lag, erschien es mir auf dem Fußweg ins Werk nicht so kalt wie nachmittags zurück. Ich beobachte es öfter und schrieb es vermutlich schon, dass es mir morgens weniger kalt erscheint als nachmittags. Als ob mein Körper über einen inneren Nachtspeicherofen verfügt, der sich im Schlaf aufheizt und bis in den Vormittag nachwärmt.

„CITY-STROLL GO-TO LOOK“ schreit den Strollenden ein Schriftzug am Schaufenster eines Herrenmodegeschäfts in der Innenstadt an. Ob das zum Konsum animiert, sei angezweifelt. (Ich musste die Bedeutung von „stroll“ recherchieren: bummeln, spazieren; wobei ich da und auch sonst mit meinen schmalen Englischkenntnissen kein Maßstab bin.)

Per Teams-Chatnachricht schickte mir jemand unbekanntes, der mich gleichwohl und wie mittlerweile üblich duzte, eine knappe Frage zu einer E-Mail, die ich womöglich irgendwann geschickt hatte und an deren Inhalt ich mich nicht erinnerte. Erledigte Angelegenheiten werden in meinem Kopf bald gelöscht; ich bin weit über fünfzig und muss mit meinen Hirnkapazitäten haushalten. Nun hätte ich in Outlook nach der betreffenden Mail suchen oder ebenfalls per Chat rückfragen können, was genau sein Begehr sei. Doch warum sollte ich das tun? Warum schickte er seine Frage nicht einfach als Antwort auf die betreffende Mail?

Mit leichter Sorge nehme ich in unserem Geschäftsbereich eine zunehmende Verschnauzbartung der jüngeren Kollegen wahr.

Nicht mit Sorge, indes Bedauern nehme ich zur Kenntnis, dass der Rheinpavillon, der auf meinem Arbeitsweg liegt, wohl auch in diesem Jahr auf eine eigene Glühweinbude verzichtet. Das ist schade, aber zum Glück gibt es ab morgen Alternativen.

Ab kommenden Jahr werden junge Männer, mit und ohne Schnauzbart, wieder zur Musterung geladen, wird gemeldet. Dabei wird auch gerne, oft mit einem Augenzwinkern, der ärztliche Griff in primäre Geschlechtsorgane, verbunden mit der Aufforderung zum Husten genannt, der wohl beibehalten werden soll. Meine Musterung war Mitte der Achtziger. Auch ich wurde dabei – soweit ich mich erinnere von einer Ärztin – aufgefordert, die Unterhose herabzulassen. Jedoch, da bin ich mir sicher, griff sie nicht zu, sondern schaute nur kurz und war mit dem Vorgefundenen offenbar zufrieden.

Freitag: Die aufgehende Sonne streute goldenes Licht über die Stadt, was mich veranlasste, noch etwas öfter aus dem Fenster meines Büros zu schauen als sonst.

..

Sie sei „geistig versumpft“ gewesen begründete eine Besprechungsteilnehmerin ihr nur geringfügiges Zuspätkommen. Eine sympathische Alternative zu busy oder rabbit hole und ähnlichem Verbalgefuchtel.

Wie ich auf Befragung eines der oben genannten Schnauzbartträger erfuhr, tun sie das nicht einfach so, sondern im Rahmen des Movembers. Von mir aus, wenn es nützt. Ansonsten greift die allgemeine Infantilisierung weiter um sich. Die Intranetseite, auf der man IT-Störungen melden kann, ist mit diesem Bild illustriert:

Bei dem Kollegen wäre eine IT-Störung wohl das geringste Problem.

Beeindruckende Aussichten spätnachmittags auch an der Nordseeküste vor Büsum, gesehen durch die örtliche Webcam:

https://www.buesum.de/buesum-erleben/webcams/gruenstrand

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass wir abends den heute eröffneten Bonner Weihnachtsmarkt aufsuchten. Bitte stellen Sie sich entsprechende Bilder brennender Feuerzangenbowle selbst vor.

Samstag: Als wahrer Meister im Zeigen völlig sinnloser Artikelbilder zeigt sich auch immer wieder der General-Anzeiger Online, wie hier wieder zu sehen ist:


Zusammenhangloser Gedanke zwischendurch: Viel Leid wäre der Welt erspart geblieben, hätte der HERR stattdessen Adam und Egon erschaffen.

Sonntag: Bloggen verbindet. Es freut mich immer wieder besonders, Mitblogger und -innen persönlich zu treffen anstatt sich nur gegenseitig zu lesen, vielleicht ein Gefallensherzchen oder einen freundlichen Kommentar zu hinterlassen, bestenfalls das andere Blog zu zitieren. Heute traf ich mich mit Thomas, der vielen von Ihnen auch als Schreiblehrling bekannt sein dürfte. Winterliche Kälte hielt uns nicht von einem gemeinsamen Spaziergang auf die andere Rheinseite ab, Ziel war der Biergarten Zum Blauen Affen, wobei ich nicht annahm, dass dieser geöffnet wäre, vielmehr war der Weg das Ziel. War er aber doch, der Sitzbereich war mit Zeltplanen umhaust und ein Gasbrenner brachte eine gewisse Behaglichkeit leicht unterhalb üblicher Biertrinktemperatur. Für Glühwein reichte es.

Auf dem Rückweg zogen von Westen dunkle Wolken auf. Deshalb änderten wir unseren Plan, eine Gaststätte in Beuel aufzusuchen und wechselten zunächst wieder die Rheinseite. Dort fanden wir Platz in einem gut besuchten Café in Innenstadtnähe, wo wir durch unsere Anwesenheit den Altersschnitt geringfügig senkten und es uns bei Kaffee und Kuchen gutgehen ließen, derweil draußen Schnee fiel und stellenweise sogar liegen blieb.

Schnee im Anflug

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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Kommen Sie gut durch die hoffentlich nicht zu kalte Woche.

19:30

Woche 22/2025: Mit angemessener Sorgfalt

Montag: In einem SPIEGEL-Interwiu über Kirche und Körperwonnen las ich das Wort „Partner*innenschaft“ und verdrehte darob innerlich die Augen. Ob es wirklich Menschen gibt, die beim Hören des herkömmlichen Begriffs „Partnerschaft“ vor allem an eine wie auch immer geartete Verbindung ausschließlich männlicher Personen denkt? Manchmal geht es mir echt auf den Zeiger. Viel mehr gibt es über den Wochenbeginn nicht zu berichten, das ist nicht schlimm. Auf einer Wohlfühlskala von eins bis zehn gäbe ich dem Tag eine Sieben, das ist für einen Montag ganz passabel.

Dienstag: Da auch dieser Tag, insgesamt zufriedenstellend und ohne nennenswertes Ungemach, wenig Inspiration zum Aufschrieb bot, sei mir bereits heute die nächste Antwort auf eine der tausend Fragen gestattet.

Nachmittags beim Feierabendgetränk: 602

Frage 602 lautet: „Worauf achtest du bei jemandem, dem du zum ersten Mal begegnest?“ Das kann ich generell nicht beantworten, es kommt sehr auf die jeweilige Situation und Person an. Grundsätzlich nehme ich als erstes, naheliegend, das Äußere wahr, männliche Personen werden dabei meistens und weitgehend situationsunabhängig einer automatischen Attraktivitätsbewertung unterzogen, da bin ich sehr einfach gestrickt; was einen Mann in meinen Augen attraktiv erscheinen lässt, führe ich jetzt nicht weiter aus. Rasierte und tätowierte Waden jedenfalls nicht. Ein beachtetes Kriterium ist bei Mann wie Frau auch die Stimme, die sehr angenehm, aber auch anstrengend sein kann. Bedeutend ist auch das mit der Stimme Produzierte: Benutzt die Person Anglizismen, sagt sie häufig „genau“ oder „tatsächlich“, findet sie Dinge „spannend“? Im Übrigen ist es immer erfreulich, wenn etwas sinnvoll ist oder Sinn ergibt, jedoch nicht Sinn macht.

Mittwoch: In einer Mail schrieb ich zunächst „mimimieren“, bemerkte den Fehler dank Rechtschreibprüfungsunterstrichelung und korrigierte ihn. Das Wort notierte ich jedoch zur späteren Verwendung in larmoyanten Zusammenhängenden.

Eine liebe Kollegin hatte den letzter Arbeitstag vor dem Ruhestand. Aus diesem Anlass gab es mittags Sekt und Kuchen, dabei wurde über alte, vordigitale Zeiten mit Faxgeräten und V.d.A.-/N.d.A.-Vermerken geplaudert. V.d.A.? N.d.A.? Das, liebe Kinder, war so: Wenn die Zentrale etwas anzuweisen oder mitzuteilen hatte, wurde nicht einfach eine Mail rausgehauen. Vielmehr wurde mit angemessener Sorgfalt ein Schreiben verfasst. Bevor es rausging, wurde der Entwurf allen Stellen vorgelegt, die bei dem Thema mitzureden hatten. Dazu wurde in den Kopf des Entwurfs „V.d.A.“ (= „Vor dem Absenden“) geschrieben, darunter alle Stellen bzw. Abteilungen, die den Entwurf absegnen sollten. Per Umlauf ging der Entwurf dann von Stelle zu Stelle, die ihre gefällige Kenntnisnahme jeweils durch Namenskürzel eines Befugten und Datum dokumentierte. Erst wenn der Entwurf mit allen Abzeichnungen wieder zurück beim Verfasser war, wurde das Schreiben, die sogenannte Reinschrift, abgeschickt. So konnten zwischen Verfassen und Absenden einige Tage, manchmal Wochen vergehen. Wenn das Schreiben raus war, wurde unter den Entwurf „N.d.A.“ (= „Nach dem Absenden“) geschrieben, darunter alle Stellen, die es nur zur Kenntnis nehmen sollten. Wenn der Entwurf danach wieder beim Verfasser ankam, nahm er ihn zu den Akten (Z.d.A.). Früher war eben nicht alles besser, nur vieles anders. Ging aber auch irgendwie, nur nicht so schnell. Irgendwann wird man auch keine Mails mehr schreiben, dann wird nur noch per Teams-Chat kommuniziert. Hoffentlich bin ich dann auch im Ruhestand.

Nach der Arbeit war ich verabredet zu einem Treffen mit anderen Schreiberinnen, um unsere Romanbaustellen zu besprechen. Letztlich waren wir nur zu zweit, weil zwei andere kurzfristig abgesagt hatten. Es war dennoch, vielleicht gerade deshalb sehr produktiv, die zwei Stunden vergingen schnell. Zufrieden bin ich mit meinem Werk noch nicht: Der Anfang bzw. ungefähr das erste Drittel und das Ende stehen, aber dazwischen fehlt noch einiges. Ich komme zurzeit nicht weiter, weil mir noch die zündende Idee fehlt, um die Lücke literarisch zu füllen. Deshalb erhoffe ich mir aus diesen Treffen einiges.

RTL sendet demnächst keine Spätnachrichten mehr, steht in der Zeitung. Grund: „RTL optimiert den Audience Flow in der Primetime.“

Gesehen:

Früher schnitten wir uns einfach ein Stück von der Wäscheleine ab.

Donnerstag: Heute ist Christi Vatertag, deshalb blieben wir lange im Bett, wo ich unter anderem den gestrigen Tag nachbloggte. Nach spätem Frühstück unternahmen der Liebste und ich eine Radtour durch die Siegauen bis nach Hennef-Geistingen. Auf dem Weg begegneten wir zahlreichen kleineren und größeren Gruppierungen junger Männer, tagesüblich ausgestattet mit Bollerwagen, Bier und Bassgetöse zweifelhafter Musikbegleitung. Außerdem teilten wir die Strecke mit den üblichen Rennradkaspern, die in bunten Strampelanzügen und mit verkniffenem Blicke in irrwitziger Geschwindigkeit die Ausflügler zu Fuß und Rad umkurvten. Ich habe es inzwischen aufgegeben, ihnen jedes Mal „Fahr zur Hölle!“ zuzurufen. Sie werden ihr Verhalten nicht ändern.

In Geistingen stärkten wir uns auf der Dorfkirmes mit Bratwurst und Bier, ehe wir die Rückfahrt auf direktem Weg über Niederpleis und Hangelar antraten. Die Sonne zeigte sich heute nicht, kurzzeitig tröpfelte es andeutungsweise. Zum Radfahren genau richtig.

Siegauen kurz vor Hennef

Freitag: Über Nacht ist der Sommer zurück gekehrt, schon morgens auf dem Fahrrad war es deutlich wärmer als an den Vortagen, mit Jacke noch geradeso angenehm.

Für einen Brückentag waren erstaunlich viele Kollegen in den Büros, die aber nicht weiter störten, das ist nicht selbstverständlich. Gut gelaunt beendete ich zeitig die Arbeitswoche und radelte nicht minder gut gelaunt nach Hause, jetzt mit Jacke auf dem Gepäckträger.

Der Modemacher Harald G. wird 60, berichtet die Presse. Er wisse nicht, wie viele Schönheitsoperationen er bereits hinter sich habe. Ob der Schönheitsbegriff hier angebracht ist, mag jeder für sich entscheiden.

Riesenbärenklau neben den Gleisen. Mal sehen, wie lange, ehe er aus nachvollziehbaren Gründen geköpft wird.

Samstag: Der Wecker weckte früh, weil ein Besuch der Mutter in Bielefeld im Kalender stand. Auf dem Weg zum Bahnhof genoss ich die besondere Stimmung am Morgen, wenn nur wenige Menschen und Autos auf den Straßen sind, die nur an Sams-, Sonn- und Feiertagen zu erleben ist. Oder ganz früh morgens, dann hält sich der Genuss aber in Grenzen.

Die Bahn war pünktlich und nicht sehr voll, erst ab Düsseldorf füllte es sich merklich. Mir war es recht, ich hatte meinen Fenstersitzplatz und konnte rauskucken, meine liebste Beschäftigung während Bahnreisen. Dazu kam ich allerdings intensiv erst ab Kamen, vorher waren auf dem iPad Zeitung und Blogs zu lesen. Die Bordklimaanlage kühlte unterdessen auf kurz vor Gänsehautgrenze, jedenfalls nach meinem persönlichen, diesbezüglich nicht repräsentativen Empfinden.

Lörning des Tages: Offenbar hatte ich am Vorabend das Telefon nicht richtig auf die induktive Ladevorrichtung gelegt, morgens betrug der Ladestand nur rund fünfzig Prozent. Daher versuchte ich, es über das mitgeführte Ladegerät im Zug zu speisen. Aber ach, der Stecker wollte nicht in der Steckdose unter den Sitzen halten, er fiel immer wieder heraus. Ich versuchte es an einer anderen Sitzreihe, auch dort fand ich keinen Anschluss. Offenbar eine Fehlkonstruktion, mindestens eine Nichtkompatibilität. Da die Ladung voraussichtlich bis Bielefeld reichen würde, wo ich das Telefon in der Mutterwohnung füttern konnte, verzichtete ich auch auf den Einsatz der ebenfalls mitgeführten Powerbank. In Hamm setzte sich ein junges Mädchen zu mir und fragte, ob sie die Steckdose kurz nutzen könnte, in der Hand hielt sie ein identisches Ladegerät wie meins. Ich bejahte und dachte: Sag mal nichts. Das Mädchen dankte und steckte das Gerät in den Stecker, wo es mit deutlichem Geräusch einrastete. Ich hatte nicht stark genug gedrückt. Manchmal ist man echt dusselig.

Während des erfreulichen Besuchs mit Kaffee und Kuchen auf dem Balkon teilte mir die Bahn-App mit, meine geplante Rückfahrt mit dem Regionalexpress verspätete sich um wenige Minuten. Kurz darauf meldete sie sich wieder, aus den wenigen Minuten wurde eine Viertelstunde. Schließlich meldete sie den Ausfall der Fahrt. Daher entschied ich mich für einen Intercity, der Bielefeld pünktlich verließ und nach einer Umleitung über Düsseldorf wegen in den Gleisen spielender Kinder bei Solingen mit etwa viertelstündiger Verspätung Köln erreichte, wo ich den direkten Anschluss nach Bonn verpasste. Statt mich darüber zu ärgern, erfreute ich mich an den Durchsagen des Zugführers, der wie Hoche Gonzalez klang, aber ganz anders aussah. Man kann nicht alles haben. Bonn erreichte ich dann auch noch zu angemessener Gastronomiezeit mit den Lieben.

Die Bahn renoviert zahlreiche Bahnhöfe, lässt sie uns per Plakat wissen. Dadurch werden sie zu „Zukunftsbahnhöfen“, ein tolles Wort, klingt ein wenig nach Science Fiction und Zeitreisen.

Sonntag: In der Nacht hatte es gewittert und stark geregnet. Zu meinem Erstaunen erfuhr ich davon erst am Morgen, als der Liebste berichtete und ich es in der Wetter-App nachschaute; ich selbst hatte es glatt verschlafen. Normalerweise wache ich auf und ziehe mir die Decke über den Kopf, bis es vorbei ist. Nächtliche Gewitter sind mir unheimlich, das wird sich wohl nicht mehr ändern.

Nach Ausschlafen, Balkonfrühstück mit den Lieben und Lektüre der Sonntagszeitung unternahm ich einen längeren Spaziergang auf die andere Rheinseite. Zahlreiche Pfützen auf den Wegen zeugten noch vom nächtlichen Wettertosen. Heute hingegen bestes Kurze-Hosen-Wetter, allerdings erst, nachdem ich losgegangen war. Trost fand ich auf dem Rückweg im Lieblingsbiergarten, wo erstaunlich wenig Betrieb herrschte.

Bonn-Beuel, noch bewölkt

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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit, kommen Sie gut durch die Woche.

(Redaktionsschluss: 17:45)

#WMDEDGT im Juli: Nicht mein Tag


Heute ist der fünfte Juli, am Fünften eines jeden Monats ruft die geschätzte Mitbloggerin Frau Brüllen zur Pflege der Tagebuchblogkultur auf. Hierzu schreibt der geneigte Teilnehmer einen Aufsatz zum Thema „Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“, kurz #WMDEDGT, und verlinkt ihn hier.

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„Röttgen fordert Rückzug Bidens“ lese ich auf der Titelseite der Tageszeitung während des Morgenkaffees. Das Interesse des US-Präsidenten an der Forderung eines deutschen Oppositionspolitikers dürfte sich in homöopathischen Größenordnungen bewegen.

„Atemlos durch die Macht“ ist ein anderer Artikel über Ursula von der Leyens Wiederwahlwunsch als EU-Kommisionspräsidentin übertitelt. So geht seriöser Journalismus. Der damit verbundene Ohrwurm wurde zum Glück nach kurzer Zeit vom frühen Vogel vertilgt.

Während der Radfahrt ins Werk musste ich hinter einem Müllwagen anhalten, der durch ein anderes Fahrzeug auf dem Marktplatz aufgehalten wurde. Als er geräuschlos wenige Zentimeter vorrückte, bemerkte ich, dass es sich um ein Elektrofahrzeug handelte, woraufhin ich mit den begleitenden Müllwerkern (heißt das so?) kurz ins Plaudern kam. Mit dem neuen Fahrzeug zeigten sie sich unzufrieden, da es wegen des hohen Gewichts der Batterien weniger Zuladung hat. So hat alles seine Vor- und Nachteile.

Auf dem weiteren Weg musste ich wegen Baustellen mehrfach den komfortablen Radweg an der Adenauerallee verlassen und auf die Autofahrbahn wechseln. Das war nicht so schlimm, es war nicht viel los, freitags arbeiten viele lieber zu Hause. Außer Leute mit richtigen Berufen, wie Müllwerker. Ab Montag wähle ich dann die Alternativstrecke mit leichtem Umweg.

Während einer Teams-Besprechung ohne bewegte Bilder am Morgen verzehrte ich die letzten drei Aprikosen, die wir letzte Woche aus Südfrankreich mitgebracht hatten. Das wurde höchste Zeit, sie wurden langsam matschig. Ansonsten bot die Besprechung viel Fensterblickzeit, während andere ihre Sätze mit zahlreichen „quasi“ und „tatsächlich“, aber nur wenigen „genau“ garnierten, was Rückschlüsse auf das Durchschnittsalter der Runde zulässt.

Der Speiseplan der Kantine war heute nicht online einsehbar, daher ließ ich mich mittags überraschen. Einer christlichen – es ist doch eine christliche? – Tradition folgend gab es Fisch, konkret Heringsfilets mit Sahnesoße und Kartoffeln. Trotz Bekenntnis zum Agnostikertum entschied ich mich dafür und war sehr zufrieden, wenn auch nicht übermäßig satt. Am Tisch für einen Freitag ungewöhnlich viele Mitesser, siehe oben.

Alle reden über Fußball. Heute Abend spielt Wir gegen Spanien, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Da dieser Text aus zeitlichen Gründen vor dem Ergebnis ins Netz geht, weiß ich zum Zeitpunkt der Niederschrift nicht, wie es ausgehen wird, und es ist mir auch herzlich egal.

Nach dem Mittag überkam mich schwere Müdigkeit, der ich durch Hochfahren der Schreibtischplatte und Arbeiten im Stehen entgegenzuwirken suchte. Der Fisch?

Nachmittags rief ein ehemaliger Kollege an, der seit geraumer Zeit den Ruhestand genießt, das Interesse an Unternehmensdingen indes nicht verloren hat. Wir plauderten ein wenig und wünschten uns zum Abschied gegenseitig alles Gute. Beneide ich ihn? Höchstens ein bisschen. Noch sieben Jahre und acht Monate, maximal.

Eine halbe Stunde vor Beginn des Fußballspiels hatte ich einen Friseurtermin. Der war nach gut zehn Minuten zu meiner vollen Zufriedenheit erledigt, einschließlich Augenbrauenkürzung.

Zurzeit bereiten wir uns mit Sektbegleitung auf das Wochenende vor. Nebenbei schaut der Liebste Fußball, aus dem Wohnzimmer kommt „Oooh“, „Boah“, „Nein“, „Uiuiui“, dazu die aufgedrehte Reporterstimme. Bis jetzt noch kein Tor.

Nachher werden wir was essen gehen, vielleicht beim persischen Italiener. Hauptsache irgendwo, wo kein Fußball läuft.

Laut kleiner kalender ist heute Tag der Workaholics. Also nicht mein Tag.

Woche 24/2024: Kopulationsjuchzer aus dem Nebenzimmer in der Morgenstunde

Montag: Da sich direkt an den regulären Arbeitstag ein Abteilungstreffen in Bad Honnef mit Übernachtung anschloss, nahm ich morgens statt Fahrrad die Stadtbahn. Die kam wegen einer nicht zu übersehenden Störung – alle paar Meter bremste sie ruckartig ab – nur eine Haltestelle weit, am Hauptbahnhof hieß es aussteigen bitte und die nächste Bahn nehmen, die unmittelbar folgte, immerhin. Warum sollte ein alter Stadtbahnzug auch montags besser in die Gänge kommen als der müde Fahrgast darinnen.

Die Formulierung „Magst du …“ anstelle von „Würdest du bitte …“ mag ich auch besonders.

Auch nicht schlecht: „Sorry, dass ich das highjacke“, gehört und notiert in einer Besprechung.

Gunkl schreibt: „Zwischen den Zeilen sind meist nur Unterstellungen des Rezipienten.“

Dienstag: Nach längerer Zeit mal wieder eine kollegiale Zusammenkunft mit gemeinsamem Abendvergnügen. Dank einigermaßen umsichtiger Getränkezufuhr am Vorabend und nicht allzu später Nachtruhe (die letzten hatten es bis halb vier in der Frühe am Glas ausgehalten) ging es mir heute passabel, zu keiner Zeit drohte trotz zeitweise gewisser Längen im Veranstaltungsverlauf die Gefahr zufallender Augen.

Nach der Tagung ließ ich mich am Mutterhaus absetzen, brachte den Rechner ins Büro, räumte den Maileingang auf, verfasste eine Unmutsbekundung wegen nicht erfolgter Lieferung einer Stellungnahme, die ich bis spätestens heute benötigt hätte, um die vierwöchige Verzögerung einer Angelegenheit zu vermeiden, und ging guter Laune zu Fuß nach Hause.

Gehört von einem Kollegen, dem ich derartiges gar nicht zugetraut hätte: „Ein guter Schluss ziert alles.“

Mittwoch: Nach meinem Empfinden, was die Verwandtschaft zu „empfindlich“ besonders deutlich macht, ist es zurzeit juniunangemessen kalt, was (noch) schlichtere Gemüter auf die Idee bringen könnte, das mit der Klimaerwärmung sei nur grünes Geraune.

Mittags begab ich mich vom Mutterhaus ins Nebengebäude, wo ich selbst bis vor Kurzem noch meinen Schreibtisch hatte, weil sich dort eine liebe Kollegin mit Sekt und Imbiss (und ein paar Tränen) in den Ruhestand verabschiedete. Wieder eine, die es geschafft hat und die ich ein wenig vermissen werde.

Vormittags erreichte mich die Meldung über eine äußerst lästige IT-Imponderabilie, die zum Glück sehr schnell gelöst werden konnte. Ansonsten verlief der vorletzte Arbeitstag vor dem Urlaub ohne nennenswerte Brisanz, was ich mir für morgen ebenfalls und ganz besonders erhoffe.

Donnerstag: »Dagegen ist für Carsten Kubicki der „Unsinn“ ein Sprach-Knüller. „Es bringt in wunderbarer Weise den alltäglichen Irrsinn in der Welt auf den Punkt.“«, steht im General-Anzeiger, der letzte Woche dazu aufgerufen hatte, man möge sein Lieblingswort einsenden. Eingesandt hatte ich nicht Unsinn sondern Unfug, aber ich bestehe nicht auf einer Richtigstellung; Sie wissen es ja jetzt.

Aus Wörtern werden Sätze, die sich manchmal zu sprachlichen Diamanten verdichten, wie hier in der FAZ:

„Tatsächlich hatte Hofreiter alle Symptome der Dissoziation bedienend erstaunlich hyperkomplex und ausufernd unterschieden zwischen Realität und Wahrnehmung, als habe das Wahre und Gute in seiner Partei einen ontologischen Status inne, der ihm offenbar selbst im unbewussten Knochenbau sitzt und nur bei gestörter Wahrnehmung in Abrede gestellt werden kann.“

Alles klar?

Im Übrigen verlief der letzte Arbeitstag vor dem Urlaub geschmeidig, mit gutem Gewissen und bei leerem Maileingang schaltete ich zur vorgesehenen Zeit Rechner und dienstliches Datengerät aus und ging sonnenbeschienen zu Fuß nach Hause.

Freitag: Erster Urlaubstag. Nachmittags erreichten wir Beaune, wo wir eine Nacht bleiben, ehe es morgen weitergeht nach Malaucène. Das Hotel, erst kürzlich renoviert, macht äußerlich einen gehobenen Eindruck, lässt indes innerlich in Details zu wünschen übrig. Für die eine Nacht völlig ausreichend.

Frontansicht
Detailansicht

Abendessen in einem Restaurant in der Stadt, erfreulich unbehelligt von Fußballgeschrei und -gehupe.

Aus der Zeitung:

Über Elektroroller: „Im vergangenen Winter hatten (die Anbieter) demnach jedoch ihre E-Scooter-Flotte in einzelnen Städten wegen Glatteis und Schneefall proaktiv deaktiviert.“

Über die Bahn: „Im Regionalverkehr der Deutschen Bahn war fast jede zehnte Toilette im vergangenen Jahr defekt“ – Ein Phänomen der letzten etwa dreißig Jahre. Zuvor, ich erinnere mich noch gut, waren Toilettenstörungen in Zügen undenkbar, weil sich nach dem Geschäft unten eine Klappe öffnete und die Hinterlassenschaften auf den Gleiskörper entließ. Ein weiterer Beleg dafür, dass früher nicht alles besser war, nur vieles anders.

Samstag: Ein weiteres Detail, das dem Hotel allenfalls als gewisse Hellhörigkeit anzulasten ist, waren Kopulationsjuchzer aus dem Nebenzimmer in der Morgenstunde. Beim Frühstück hielt ich Ausschau, wem dieses Vergnügen möglicherweise zuzuordnen wäre, fand jedoch unter den anwesenden Personen keine, bei denen ich mir das vorstellen konnte oder wollte.

Absurde Synonymsucht in der Zeitung: „In der benachbarten Region Cherson zog sich Moskau im November 2022 aus der größten Stadt und Hauptstadt gleichen Namens zurück.“

Nach dem Frühstück setzten wir die Fahrt fort nach Malaucène, das wir nach staureicher Fahrt am Nachmittag erreichten. Unterwegs sahen wir blühende Lavendelfelder, entsprechende Bilder denken Sie sich bitte, auch der Lavendel ist in diesem Jahr früh dran. Nachdem wir die Autobahn verlassen hatten, hüllte sich das Zielgebiet in Gewölk, auch der sonst weithin sichtbare Mont Ventoux verschwand vollständig darin. Als wir nach Ankunft das Haus übernahmen, schien die Sonne bei angenehmen zwanzig Grad. So darf es gerne bleiben.

Gewölk

Nach dem Auspacken und Einrichten holten wir im Städtchen die Fahrräder ab, die der Liebste vorbestellt hatte, auf dass wir in Bewegung bleiben, wenn auch elektrisch unterstützt.

Unsere Maison

Abendessen am Ankunftstag traditionell in der Pizzeria. Nach Rückkehr schauten wir à la maison in Rosébegleitung dem Himmel bei der Dunkelwerdung zu, derweil der Mond um die Bäume lugte.

Sonntag: Der erste Tag am Urlaubsort verlief, wie die Tradition es fordert, in süßer Liegestuhl-Untätigkeit vor dem Haus, jedenfalls bei mir, während der Liebste die erste Radtour in die nähere Umgebung unternahm. Über uns blauer Himmel, dazu ein sanfter, wohltemperierter Lufthauch. Aus dem Haus kommt leise Radio Nostalgi, in den Bäumen nebenan zwitschern Vögel, genauer: Rotkehlchen und Berglaubsänger, wie der Liebste per App ermittelte. Ich bin für derlei Recherchen ja meistens zu bequem. Alles in allem sehe ich die Vorfreude der letzten Wochen als erfüllt an.

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Kommen Sie gut durch die Woche mit möglichst wenig Unfug.

Vorfreude

Ursprünglich notiert an einem Sommersonntag in einer Außengastronomie in der Bonner Südstadt

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Die Welt ist voller Krisen und Probleme, die Menschen werden scheinbar zunehmend verrückter. Letzteres glaube ich nicht: Schaut man in die Geschichte zurück, waren die Menschen immer verrückt, man muss nur in der Bibel lesen; daran wird sich voraussichtlich bis zur bevorstehenden Selbstauslöschung der Spezies nicht mehr viel ändern. Statt zu verzweifeln und deshalb irrationale Dinge zu tun wie mich auf die Straße zu kleben, schaue ich lieber darauf, was gut läuft, wie das frisch gezapfte Bier, das mir während der Niederschrift dieses Aufsatzes gereicht wurde. Und auf die Dinge, auf die ich mich freue. Vorfreude soll ja die schönste Freude sein, heißt es. Ich freue mich auf:

Den nächsten Urlaub, der schon in wenigen Wochen ansteht. – Den nächsten Aufenthalt in Südfrankreich, wenn auch erst wieder im nächsten Jahr. – Den nächsten Inseltag im September, an dem ich voraussichtlich wieder wandern werde. – Den nächsten Besuch des Lieblingsrestaurants mit meinen Lieben. – An Werktagen freue ich mich morgens auf die Mittagspause und ganztägig auf das nächste Wochenende, sonntagsmorgens auf den Spaziergang am Nachmittag. – Ein Wiedersehen und meine aktive Teilnahme an der Lesung der TapetenPoeten Anfang September. – Ein gemeinsames Blogvorhaben, das hoffentlich bald startet. – Alle Jahre wieder, wenn Weihnachten überstanden ist, alle Geschenk- und Besuchspflichten erfüllt sind.

Auf den Ruhestand, auch wenn ich mich bis dahin noch ein paar Jahre gedulden muss. Das ist nicht schlimm, mit meiner derzeitigen Arbeitssituation bin ich sehr zufrieden, auch wenn sich das hier manchmal anders liest. Wenn es so bleibt, halte ich die verbleibenden maximal neun Jahre locker durch.

Auch meinem Lebensende sehe ich einigermaßen gelassen entgegen, wobei Vorfreude hier der falsche Begriff wäre, da ich als nicht (mehr) religiöser Mensch nicht annehme, dass mit dem Ableben Hauptfreude eintreten wird. Das werde ich ja sehen. Oder eben nicht.