Werbung: Rausch. Gold. Bengel.

RGB

Wie schon gelegentlich angeklungen, bin ich ein Freund des Gesanges. Mit dieser Neigung bin ich nicht alleine, vielmehr haben sich gleichermaßen betroffene Menschen in Selbsthilfegruppen, so genannten Chören, zusammen gefunden, wo sie gemeinsam den oralen Akkorden huldigen. Ein solcher Chor sind die Kölner SPITZbuben, welchen anzugehören ich mittlerweile im zehnten Jahr das große Vergnügen habe. Doch singen wir nicht nur zu unserem eigenen Pläsier hinter verschlossenen Türen, ab und an treibt uns unser Laster auf die Bühnen dieser Welt, auf dass ein jeder sich daran erfreue. Das nächste Mal am Samstag, 18. April. Und damit wir nicht so verloren herumstehen, haben wir uns Verstärkung geholt: die wunderbaren „Mannenkoorts“ aus Den Haag.

Hier der offizielle Pressetext:

Hört! Hört!

Die Kölner Spitzbuben machen zum ersten Mal gemeinsame Sache mit dem herrlichen Doppel-Quartett „Mannenkoorts“ aus dem niederländischen Den Haag – und leisten auf ganz persönliche Art einen musikalischen Beitrag zur Völker-Verständigung. Natürlich unter der schwungvollen und stets souveränen Leitung der Chor-Chefin Susanne Bellinghausen.

Soviel steht fest: Es gibt ein buntes, quicklebendiges Programm auf die Öhrchen! Samba-Rhythmus und Eurythmics. Wollust und Wolle Petry. Rosenberg, Rammstein – und jede Menge kölsche Tööön!

Die Begegnung der Nationen findet bezeichnenderweise statt im „Belgischen Haus“, nicht weit von Neumarkt und Dom. Wann? Samstag, 18.04.2015 – und zwar nur an diesem einzigen Abend! Die Bar öffnet um 19:00 Uhr, der erste Ton erklingt um 20:00 Uhr. Und nach dem Konzert ist noch Party im Foyer…

Wir freuen uns auf Sie!

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Hoort! Hoort!

De Spitzbuben uit Keulen hebben voor het eerst hun krachten gebundeld met het heerlijke dubbel-kwartet „Mannenkoorts“ uit Den Haag – en dragen zo op een heel speciale, muzikale manier bij aan de verstandhouding tussen nationaliteiten. Uiteraard onder de bezielende en steeds soevereine leiding van Dirigente Susanne Bellinghausen.

Een ding is zeker: Er komt een bont en sprankelend programma op u af! Samba rithmes en Eurythmics. Wellustigheid en Wolle Petry. Rosenberg, Rammstein en een hoop „kölsche Tööön“!

De ontmoeting vindt, hoe kan het anders, plaats in het Belgische Huis, niet ver van de „Neumarkt“ en de Dom. Wanneer? Zaterdag 18 april 2015 – en dan ook echt alleen die avond! De bar opent om 19.00 uur en de eerste tonen zullen om 20.00 uur weerklinken. Na het concert is er nog feest in het foyer…

Wij verheugen ons op u!

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Wann: Samstag, 18. April 2015, ab 19 Uhr
Wo:    Belgisches Haus, Köln, Cäcilienstraße 47 (Nähe Neumarkt)
Was:   Lassen Sie sich überraschen. Wir arbeiten hart daran, dass es schön wird.

Bonner gegen Geräusche in der Stadt (BOGEGIS)

Und wieder hat das Bonner Dezibel-Denunziantentum zugeschlagen. Dieses Mal trifft es die Reggae-Party der Kulturinitiative Rhizom, die am Rosenmontag nach dem Zoch von 15 bis 20 Uhr auf dem Vorplatz des Frankenbades stattfinden sollte, also an einem Tag, der nicht gerade zu den stillen Feiertagen gerechnet werden kann; auch erscheint eine Störung der Nachtruhe aufgrund der moderaten Zeitlage eher unwahrscheinlich. Eine Anwohnerin im Bereich Adolf-/Vorgebirgsstraße hat der Stadt Bonn über ihren Anwalt eine Klage angedroht, falls die Party, die es bereits seit 2008 gibt, genehmigt werden sollte. Von einer Klageandrohung gegen den Rosenmontagszug, der unter ihrem Fenster entlang läuft, sieht sie in diesem Jahr offenbar noch einmal ab.

Nachdem ihre Rechtsgelehrten die Beschwerde geprüft hatten, knickte die Stadt – wie gewohnt – ein und ließ über ihren Rock- und Pop-Beauftragten verkünden, dass sie die Party in diesem Jahr wegen überhöhter Lärmimmission nicht genehmigen könne. Das wirft Fragen auf. Erstens: Kann man eine Stadt wegen wiederholter Feigheit vor einer Klage verklagen? Zweitens: Was genau macht eigentlich ein Rock- und Pop-Beauftragter?

Doch geben sich die Veranstalter nicht kampflos geschlagen. Statt zur Party rufen sie nun zu einer Demonstration auf, ebenfalls von 15 bis 20 Uhr vor dem Frankenbad. Diese wurde auch genehmigt, da das Demonstrationsrecht ein höheres Gewicht hat. Nur muss es neben Musik auch Wortbeiträge geben und es darf kein Alkohol ausgeschenkt werde.

Als bekennender Karnevalsmuffel wollte ich eigentlich auch in diesem Jahr den Rosenmontag und seinen Zug im Rahmen der mir als Altstadtbewohner gegebenen Möglichkeiten ignorieren, auch würde ich mich nicht als ausgesprochenen Reggae-Fan bezeichnen, doch zur Demonstration werde ich wohl gehen. Bier gibts im Kiosk um die Ecke. Vielleicht hat ja jemand Lust, mitzukommen.

Übrigens: Dass man als Rock- und Pop-Beauftragter durchaus eine steile Karriere vor sich haben kann, belegt der Werdegang von Sigmar Gabriel.

Auch veröffentlicht bei Bundesstadt.com

Vorschlag zur Weltverbesserung: Winterschlaf für alle

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Die Arbeitswoche um Silvester war schön: Nur wenige Kollegen in den Büros, das Telefon schwieg und der Maileingang mutete an wie eine mehrtägige Netzstörung. Und dank eines noch ausreichend gefüllten Gleitzeitkontos war mittags Feierabend. Ein Zustand, an den ich mich gewöhnen könnte. Um so schwerer fiel es, ab der folgenden Woche, da sie alle wieder da waren, zum gewohnten Acht- (oder mehr) -stundentag zurückzukehren mit dem gewohnten Wahnsinn aus Besprechungen, Mailflut, (Telefon-)Gesprächen und der immer wiederkehrenden Frage am Ende eines jeden Arbeitstages: Was habe ich heute eigentlich gemacht?

Das Schlimmste aber in diesen Wochen: Ich verlasse kälteschaudernd das Haus bei Dunkelheit, tagsüber schaue ich durch das Bürofenster in graue Wintertrübe, es will nicht richtig hell werden, und zum Feierabend ist es wieder dunkel. Dicke Jacken, Schals und Hosen umhüllen Brust und Bein. Und das noch wochenlang.

So komme ich nochmals auf meine Vision des menschlichen Winterschlafs zurück: Ende Oktober treffen wir uns zu einem riesigen Gelage, Fünfgänge-Menü mit passenden Weinen. Wenn wir dann richtig vollgefressen sind, legen wir uns ins Bett, wo uns Dauenen sanft umschmiegen; zuvor ziehen wir die Stecker von Telefon und WLAN-Router, regeln die Heizung herunter und stellen den Wecker auf Anfang April oder, wer mag, auf Weihnachten zu einer Zwischenmahlzeit, nach der man sich wieder hinlegt. Wenn uns dann im April der Wecker zart aus dem Schlaf holt, scheint die Sonne auf das Kissen und des Frühlings milder Hauch lockt uns aus Bett und – nach ausgiebigem Frühjahrsschiss – Haus.

Das wäre schön.