Woche 12: Irgendwas ist ja immer

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Montag: Vergangene Nacht träumte ich von einem Skorpion auf fleckigem Betttuch, welchem ich verständlicherweise mit einer gewissen Furcht begegnete. Als ich heute in ruhiger Minute nach der darauf zutreffenden Angst (vielleicht Cnidophobie – Angst vor Stacheln) recherchierte, stieß ich auf Anatidaephobie: die Angst, von Enten beobachtet zu werden. Gibt es eigentlich einen Begriff für die Angst davor beziehungsweise Abneigung dagegen, am Montagmorgen zum Sprechen genötigt zu werden?

Dienstag: Nachdem die Erkältung halbwegs abgeklungen ist, hindert mich nun leichter Schmerz im rechten Oberschenkel am Laufen. Irgendwas ist ja immer. Vielleicht das Alter? Immerhin: Das schont die neuen Laufschuhe. – Unterdessen ist heute die neue Waschmaschine eingetroffen. Vorläufig hört sie auf den Namen Bärbel.

Mittwoch: Trotz eher mäßigem Lesegenusses heute die aktuelle Stadtbahnlektüre „Ich hasse dieses Internet“ von Jaret Kobeck ausgelesen. Es gelingt mir fast nie, ein Buch vorzeitig zu beenden, weil es sich anfühlt wie eine persönliche Beleidigung des Autors, was meinem krankhaften Harmoniestreben zuwider läuft. Außerdem könnte ja am Ende doch noch was Lesenswertes kommen. Kam aber nicht.

Donnerstag: Ein herrlicher Frühlingstag mit Fußmarsch zur Arbeit am Morgen. An anderen, seltenen Tagen, an denen Widerwille mein Wegbegleiter ins Büro ist, motiviert mich die Erkenntnis, es gibt viel schlimmere Jobs als meinen. Zum Beispiel Sprecher der Deutschen Bahn. Überhaupt Sprecher. Es sei denn, man heißt Andrea Titz und ist Sprecherin des Oberlandesgerichtes München. Äußerlich Evelyn Hamann nicht unähnlich, tritt sie regelmäßig vor die Fernsehkameras und berichtet mit sonorer, von bayrischem Akzent verzierter Stimme über den Sachstand der ganz großen Verfahren, in dieser Woche etwa des Prozesses gegen Georg Funke, den ehemaligen Chef der Hypo Real Estate. Bekannt geworden ist sie durch regelmäßige Auftritte anlässlich des NSU-Prozesses, mittlerweile gewissermaßen der Hauptstadtflughafen unter den Strafverfahren. Sie sehen in mir einen großen Bewunderer von Andrea Titz.

Laut einer Zeitungsmeldung würde fast ein Drittel aller Menschen zwischen neunzehn und achtunddreißig eher auf Sex verzichten als auf ihr Smartphone, so weit ist es schon gekommen. Ich wäre immerhin zum Verzicht bereit auf Sex mit dem Smartphone.

Freitag: Iktsuarpok kommt aus dem Inuit und bezeichnet die Vorfreude, wenn man auf jemanden wartet. Ich kenne Iktsuarpok gut. Jeden Freitag aufs Neue.

Samstag: Reisen bildet. Auf der Rückfahrt aus Köln wurde ich in der Mittelrheinbahn Zeuge eines Gespräches, in dessen Verlauf eine Dame ihrem Sitznachbarn und allen anderen Mitreisenden drumherum mitteilte, sie nehme nie das Mobiltelefon mit auf die Toilette.

Das Ende des Internets finden Sie übrigens hier: http://endedesinternets.de/

Sonntag: Die Zeitumstellung auf Sommerzeit ist in etwa so notwendig wie ein Porsche.

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Fastenverzicht ist kein Charakterriss

In diesen Wochen gefallen sie sich wieder darin, zu fasten. Nicht aus religiösen Gründen, auch nicht so sehr als Wiedergutmachung für die dem eigenen Körper in den karnevalistischen Wochen zugefügten Schändungen. Die meisten tun es, weil man es jetzt einfach tut, weil es hip ist, weil sie dann sagen können „nein danke, ich faste jetzt“, wenn sie ein angebotenes Craft-Bier oder eine Einladung in den nächsten hippen Burgerladen, den mittlerweile siebenundzwanzigsten in der näheren Umgebung, ausschlagen. Fasten ist mittlerweile so angesagt wie politisch korrekt in die (linke) Armbeuge zu husten, Vollbart zu tragen (zumeist Männer), sein Gemüse in einer alten Kiste im Innenhof zu ziehen, was die Möglichkeit eröffnet, beiläufig den Begriff urban gardening ins Gespräch einzuflechten, sich von püriertem Gemüse der absonderlichsten Sorten zu ernähren, während der Arbeitszeit auf dem Büroflur eine Runde zu kickern, mit Laktosinkompetenz / Brokkoliunverträglichkeit zu prahlen, seine täglichen Schritte elektronisch zählen zu lassen oder seinen morgendlichen Kaffee bei einer dieser hippen fahrenden Buden in einen Pappbecher oder den mitgebrachten Thermobecher abfüllen zu lassen, um ihn anschließend auf dem Weg zum Büro im Minutentakt nippend zu verzehren. Wann fing das eigentlich an, dass Menschen sich gezwungen fühlen, überall einen gefüllten Kaffeebecher mit sich herum zu tragen?

Beliebte Objekte des ritualisierten Verzichts sind Alkohol, Snacks, Zigaretten sowieso, und das nicht nur zu Fastenzeit, Fleisch, also nur, wer sich immer noch nicht vegan oder wenigstens vegetarisch ernährt; manche behaupten gar, sie wären weniger online, was von allem am wenigsten glaubhaft erscheint. Früher galt es als hart, im Winter ein Loch ins Eis zu hacken, um darin zu baden, heute, fünf Minuten auf den Bus zu warten und dabei nicht auf das Smartphone zu schauen.

Ich mache das nicht mit, halte  den Verzicht auf das Fasten keineswegs für einen Charakterriss, andererseits stört es mich nicht, wenn andere es tun, solange sie mir mein Abendglas und die Feierabendzigarette nicht madig zu machen suchen. Ich hätte indes noch zwei Fastenvorschläge: Verzichtet doch mal vier Wochen lang darauf, ständig „okay“ zu sagen, wenn man euch was erzählt, und sagt nicht andauernd „genau“, wenn ihr eigentlich „äh“ meint. Damit wäre schon vielen geholfen und die Welt wäre eine etwas schönere. Auf weitere Ratschläge verzichte ich.

Woche 11: Frühlingsgefühle

Montag: Jena. Oft sind es nur Details, die ein gutes Hotel hervorheben aus der breiten Masse gewöhnlicher Herbergen.

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Dienstag: Heute sah ich zwar nicht den ersten Schmetterling, aber die erste kurze Hose des Jahres. Frühlingsgefühle.

Mittwoch: Im Bad des Hotelzimmers wird vor starker Dampfentwicklung gewarnt. Ich schlage vor, ein solches Schild, gegebenenfalls mit leicht angepasstem Wortlaut, jeder Führungskraft an der Innenseite der Bürotür anzubringen. Insbesondere im Marketingbereich.

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Donnerstag: In den Rheinauen blühen die Narzissen und Wildgänse. In der Heinrich-Brüning-Straße blühen die ersten Kirsch- und Pfaumenbäume. Von einem Besuch allein der Bäume wegen ist indes abzuraten, da die Straße ansonsten nur wenig Schönheit aufweist.

Freitag: Da das für heute angekündigte Regenwetter erfreulich schön ausfiel, verband ich den morgendlichen Weg ins Büro mit einem Spaziergang am Rhein.

Samstag: Die Erkältung will nicht weichen: Noch immer fiept die Nase nach dem Schneuzen wie ein altes Faxgerät.

Sonntag: Trümmertourismus-Spaziergang zu der Stelle, an der bis heute, 10:59 Uhr, das Gerippe des Bonncenter-Hochhauses stand.

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Das Bonn-Center ist platt

Heute um exakt 11 Uhr vormittags verschwand mit der Sprengung des Bonn-Center-Hochhauses ein markanter Zacken aus der Silhouette Bonns. 1969 eröffnet, beherbergte es zunächst ein Hotel mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten zu seinen Füßen, später Arztpraxen und Büros. Näheres zu seiner Geschichte erfahren Sie hier.

Am vergangenen Donnerstag stattete ich dem Hochhaus, von dem nach Beseitigung der Innereien und der Fassaden in den zurückliegenden Monaten nur noch das Gerippe stand, einen letzten Besuch ab:

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Bild 1 – Blick vom Bundeskanzlerplatz

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Bilder 2 und 3 – Zum Schutz der umliegenden Gebäude und der Bahnstrecke wurden hohe Erdwälle aufgefahren, davor das vorgesehene Fallbett für die Sprengung. Die angebrachten Planen sollen verhindern, dass dabei Teile durch die Gegend schießen.

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Bild 4 – Der frühere Eingang zum Pantheon

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Bild 5 – Die Bagger warten schon darauf, das gefallene Gebäude zu filetieren. Im Hintergrund der Lange Eugen (links) und der Posttower, deren Sprengung zurzeit nicht ansteht. Hoffe ich jedenfalls.

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Bilder 6 und 7 – Blick aus Richtung Südstadt

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Bilder 8 und 9 – Blick aus Richtung Bahn

Heute um elf dann die Sprengung, welche wir vom heimischen Sofa auf verfolgten dank der Live-Übertragung des WDR. Wie geplant fiel der Bau in sich zusammen und eine gigantische Staubwolke hüllte die Umgebung ein. Am frühen Nachmittag machte ich mich dann auf zum Trümmer-Tourismus, wie zahlreiche andere Bonner Bürger auch.

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Bilder 10 und 11 – Blick aus Richtung Bahn

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Bild 12 – Blick von der Reuterstraße, selbe Perspektive wie Bild 3, nur kaputter.

Als ich 1998/99 nach Bonn kam, war der ursprüngliche Glanz des Bonn-Centers schon ermattet. Auch mein Arbeitgeber hatte mehrere Etagen des Gebäudes angemietet, wodurch ich des öfteren Gelegenheit hatte, mich dort anlässlich von Besprechungen aufzuhalten. Die Arbeitsbedingungen waren nicht besonders angenehm: Im Winter waren die Büros kalt, im Sommer warm, zudem durch die unmittelbar daneben liegende Bahnstrecke sehr laut. Insofern hält sich mein Bedauern über seine Sprengung in Grenzen.

Woche 10: Türkischer Humor, Erkältung, ein verpasster Falschfahrer und Verwandtschaft

Montag: Die Tatsache, dass einen Tag nach Erdogans absurder Nazi-Beschimpfung gegen Deutschland Die Welt Kompakt mit einer aufwändigen „Verlagssonderveröffentlichung“ überrascht, die nichts anderes ist als eine Werbebeilage für die Türkei als Urlaubsland, ist womöglich ein Hinweis auf den Humor der türkischen Tourismusindustrie. Zumindest lässt sie erahnen, wie einst Satire entstand.

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Dienstag: Dienstreise nach Münster. Erstaunlich, wie viele Worte ein Mensch, dazu noch ein Westfale, an einem einzigen Abend von sich geben kann.

Mittwoch: Über Nacht kam die Erkältung. Ansonsten ist es hier in Münster sehr schön.

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Donnerstag: Vorteil der Erkältung: Ich muss keine Hände schütteln. – Das sieht man zum Glück auch nicht jeden Tag:

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Die Gefahr war aber schon gebannt, als ich die Stelle passierte.

Freitag: Bonner Barcamp in den Räumen meines Arbeitgebers. Leider habe ich keine Zeit dafür an diesem Wochenende. Auch fehlt mir die Phantasie, mir vorzustellen, was ich dort sollte.

Samstag: Autofahrt nach Dransfeld (bei Göttingen) zur Familienfeier mit der ausschließlich heterosexuellen Verwandtschaft. Dennoch sehr schön, was nicht nur auf den zum Essen gereichten Alkohol zurückzuführen ist. Am Abend kleiner Spaziergang durchs Dorf zur Ausnüchterung.

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Sonntag: Rückfahrt von Dransfeld nach Bonn mit Abstecher über Bielefeld. Die Landkreise Göttingen und Northeim zeichnen sich aus durch schöne Landschaft und malerische Orte. Dennoch erfüllt mich die Rückkehr ins Rheinland mit Freude.

Floskelschaumkraut – 15. Fortschreibung

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Sprache entwickelt sich laufend weiter – nicht immer zum Guten, wie die nachfolgende Liste zeigt. Seit der letzten Aktualisierung sind wieder einige neue und nicht ganz so neue Phrasen aus Aufzug, Büro, Besprechungen, Telefonkonferenzen und dem täglichen Wahnsinn in mein leidgeprüftes Ohr gedrungen. Die Neuzugänge finden Sie ab der laufenden Nummer 355.

***

1.) „Okay…“ mit anhebender Stimmmodulation auf der zweiten Silbe. Mein absoluter Spitzenreiter.

1a) „Okodoki“ – die kleine, nicht minder schlimme Schwester von 1.)

2.) „Gesundheit!“ Verdammt, lasst mich doch einfach in Ruhe niesen!

3.) „Geht das zusammen oder getrennt?“

4.) „nicht wirklich“

5.) „Wir müssen die Leute mit ins Boot holen“

6.) „Wir müssen die Leute abholen“

7.) „Da bin ich ganz bei dir/Ihnen“

8.) „Da bin ich fine mit“ (oder „fein“?)

9.) „Gerne!“ als Antwort auf „Danke“

10.) „Mahlzeit!“ – der Klassiker.

11.) „Da sind wir gut unterwegs“

12.) „Da sind wir gut aufgestellt“

13.) „Kein Thema!“

14.) „Herausforderung“, auch wenn es ein scheiß Problem ist.

15.) „Halloo…??“ mit Empörung vorgebracht, statt „Wie bitte?“

16.) „Ich freue mich auf…“ im Zusammenhang mit geschäftlichen Terminen/Angelegenheiten/was auch immer. Das glaubt ihr doch selbst nicht!

17.) „Das ist so was von [beliebiges Adjektiv]“

18.) „Ich sag mal…“

19.) „Na Urlauber…?“ am ersten Tag nach dem Urlaub. Als wenn es nicht so schon schlimm genug wäre, wieder arbeiten zu müssen!

20.) „Das geht g a r nicht!“ Wirklich nicht.

21.) „Wie [beliebiges Adjektiv, zumeist jedoch ‚geil‘] ist d a s denn??“

22.) „Am Ende des Tages…“

23.) „Das macht Sinn“

24.) „Super-GAU“, genau so unsinnig wie „das einzigste“

25.) „Quantensprung“. Ich nehme an, 95% derjenigen, die das Wort benutzen, kennen dessen eigentliche Bedeutung nicht.

26.) „mit Migrationshintergrund“ trieft nur so vor politischer Korrektheit.

27.) „Du, damit habe ich kein Problem.“ („Aber bleib mir weg damit!“)

28.) „wünsche … gehabt zu haben!“

29.) „Wer mich kennt, weiß, dass ich [blablabla]…“ Gerne von Vorständen und ähnlich „wichtigen“ Personen genutzt

30.) „Da müssen wir jetzt Gas geben“

31.) „Das habe ich auf dem Schirm“

32.) „spannend“ im Zusammenhang mit irgendwelchen halbwichtigen geschäftlichen Angelegenheiten

33.) „Ich bin im Moment lost“

34.) „An der Stelle…“ als Füllfloskel

35.) „Und äh…“ als Satzeinleitung, vor allem, wenn danach sekundenlang nichts mehr kommt

36.) „Dafür nicht“ als Antwort auf Danke

37.) „sexy“ in geschäftlichen und somit völlig unerotischen Zusammenhängen

38.) „Wir müssen die Kuh vom Eis holen“ (Auch schon gehört: “die Crux vom Eis“)

39.) „Ins offene Messer laufen“

40.) „Im Tal der Tränen“

41.) „Da müssen wir Geld in die Hand nehmen“

42.) „Das Projekt auf die Straße bringen“

42a) „Die PS auf die Straße bringen“

43.) „Auf Augenhöhe diskutieren“

44.) „Erdrutschartiger Sieg“ – Journalistenquatsch, ebenso wie

45.) „Ein Schluck aus der Pulle“ und

46.) „Geld in die Kassen spülen“.

47.) „Lohnenswert“ – dieselbe Wortfamilie wie „das einzigste“

48.) „Yummie“ – heißt wohl so viel wie lecker, was bei genauer Betrachtung nicht viel besser ist.

49.) „Zeitfenster“ – bitte geschlossen halten, es zieht.

50.) „Otto Normalverbraucher“, der Schwager von Max Mustermann.

51.) „Spaß beiseite“ – wer das sagt, hat wohl auch sonst nicht viel Freude.

52.) „Da bin ich leidenschaftslos“ und

53.) „Da bin ich schmerzfrei“ – mir tut es verdammt weh.

54.) „wtf“ = „What the fuck“. Gerne auf Twitter genutzt, ebenso wie

55.) „#fail“ – ja, mangelhaft!

56.) „Nennen Sie mal eine Hausnummer.“ Bitte: 19b, Hinterhaus.

57.) „Das ist mit mir nicht zu machen.“ Politikersülze.

58.) „Wir müssen jetzt unsere Hausaufgaben machen.“

59.) „Ich mache mal den Vorsitz“ – beliebter Scherz, wenn nur noch ein Platz an der Stirnseite frei ist

60.) „… bis der Arzt kommt“

61.) „Da krieg‘ isch so’n Hals!“

62.) „Das haben wir ihnen ins Stammbuch geschrieben.“

63.) „Das stimmen wir bilateral ab.“

64.) „eine undurchsichtige Gemengelage“

65.) „[beliebiges Substantiv] wird bei uns groß geschrieben.“ Nicht nur bei euch.

66.) „Roundabout“ klingt ungefähr scheiße.

67.) „Er/sie erfindet sich immer wieder neu.“ Beliebte Feuilletonfloskel.

68.) „Das meint“ – meint „das bedeutet“ zu bedeuten, tut es aber nicht.

69.) „Ich speichere mal aus“ – klingt nach mentalem Stuhlgang.

70.) „Wer hat da den Hut auf?“

71.) „Ich sehe das mehr durch die […]-Brille.“

72.) „Das ist kein Showstopper.“

73.) „Da werden Pflöcke gesetzt.“

74.) „Das werfen wir denen (= andere Abteilung etc.) über den Zaun.“

75.) „Wir könne hier nicht auf der grünen Wiese planen.“

76.) „Das ist Brot und Butter“ – mir vergeht dabei der Appetit.

77.) „Wer sind hier die Player?“ – geht spielen.

78.) „Das haben wir im Scope.“

79.) „Lach doch mal!“ – eher zum Heulen.

80.) „Topic overflow“ – was mag es bedeuten? Für Hinweise wäre ich dankbar.

81.) „Wir müssen die Anforderung aufbohren.“

82.) „Wir müssen hier ja nicht das Rad neu erfinden.“

83.) „Ich schicke Ihnen mal einen Draft.“

84.) „Das absolut wasserdicht sein“. – Hauptsache, ihr seid ganz dicht.

85.) „Da können wir Honig saugen.“

86.) „nullachtfuffzehn“

87.) „Wenn wir dieses Fass jetzt aufmachen…“ – dann Prost Mahlzeit.

88.) „Das ist kein Hexenwerk“ – was für den Phrasenscheiterhaufen.

89.) „Umgekehrt wird ein Schuh draus.“ – Sonst ist es ein Huhcs??

90.) „Haben wir dafür schon das Go?“ – Geht mir weg!

91.) „Da bekommen wir ein Thema.“

92.) „Ich forwarde Ihnen das mal eben.“

93.) „Da sehe ich uns im Lead.“

94.) „Der Prozess wird noch nicht gelebt.“

95.) „Da muss ich mich erst mal aufschlauen.“

96.) „Das ist so 1990 [oder sonstiges beliebiges Jahr]“

97.) „Wir sind not amused“ – in der Tat wenig amüsant

98.) „Wie ist das gesettet?“

99.) „Leg dich wieder hin“ am Ende eines Telefonats – ein Klassiker

100.) „Wir brauchen da eine gute Storyline.“

101.) „Ein absolutes No Go!“ – geht wirklich nicht.

102.) „Ein absolutes Must Have!“ – also ich muss das nicht haben.

103.) „Das ist doch eher ein Nice To Have.“ – s. Nr. 102

104.) „Wir sollten dazu eine kurze TelKo machen.“

105.) „Wir sind hier doch nicht bei Wünsch dir was!“

106.) „Kannst du mich dazu kurz briefen / debriefen?“

107.) „Sind Sie morgen früh im Office?“

108.) „O-Saft“, „A-Saft“ – was für A-Löcher.

109.) „Das ist kein Dealbreaker“. Klingt trotzdem zum Kotzen.

110.) „Darauf haben wir uns committed.“

111.) „Sie können mich jederzeit anrufen.“ Ebenso verlogen wie

112.) „Für Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.“

113.) „Wir sollten das nicht mit der Gießkanne verteilen.“

114.) „Das ist alles in trockenen Tüchern.“ Auch gehört: „in grünen Tüchern“

115.) „Wir können da noch Synergien heben.“

116.) „Wir sollten das zeitnah erledigen.“

117.) „Wir sollten uns nächste Woche noch mal zusammentelefonieren.“

118.) „Wir phonen morgen.“ Oder „fonen“? Der Duden kennt beides (noch) nicht.

119.) „Mailen Sie mir einfach einen Zweizeiler.“

120.) „Ich schick Ihnen das mal kommentarlos zu.“

121.) „Da müssen wir wohl eine Sonderlocke drehen.“

122.) „Wir müssen das proaktiv kommunizieren.“

123.) „Nachhaltige Maßnahmen“

124.) „Wir müssen das frühzeitig eskalieren“

125.) „Tschö mit Ö“ – wie blöd!

126.) „Ganzheitliche Betrachtung“

127.) „Sounding Board“ – Ja, hat irgendwas mit viel überflüssigem Geräusch zu tun.

128.) „Das ist nicht in Stein gemeißelt“

129.) „Haben wir das auf der Agenda?“

130.) „an“ anstelle von „mit“, häufig in scheinbar gehobener Gastronomie. Beispiel: „Currywurst an Pommes“

131.) „Erstellen Sie einen Forecast.“

132.) „Den Ball zuspielen“

133.) „Ich mache da noch ’ne QS drüber“

134.) „Handlungsfelder erkennen“

135.) „zum gegenwärtigen Zeitpunkt“ – achtsilbiges Wortschaumgebäck für „jetzt“ (1 Silbe)

136.) „zu keiner Zeit“ – viersilbiges Wortschaumgebäck für „nie“

137.) „Der Plan ist auf Kante genäht“

138.) „exorbitant“

139.) „Was sind unsere lessons learned?“

140.) „Pros & Cons“

141.) „Da ist noch Spielraum / Luft nach oben“ – höfliche Umschreibung von „ziemlich scheiße gelaufen“

142.) „einen Workaround definieren“

143.) „erst mal die Füße stillhalten“

144.) „Das System läuft performant.“

145.) „Das wären ein neues Feature“

146.) „Trouble shooting“

147.) „Die Timeline ist sportlich.“

148.) „Das müssen wir noch mal festklopfen.“

149.) „Das ist keine Rocket Science.“

150.) „Sonst fällt uns das auf die Füße.“

151.) „Das ist ein ganz normaler Vorgang.“ – Umschreibung für: „Wir wissen, dass wir Mist gebaut haben, können das aber nicht zugeben.“

152.) „Das ist eine Blaupause.“ Nur im Suff zu ertragen.

153.) „Nicht, dass daraus ein Flächenbrand entsteht.“

154.) „Da haben wir ein Gap.“

155.) „An welcher Stelle ist das Bottleneck?“

156.) „Das habe ich schon eingetütet.“

157.) „Das machen wir on the fly“.

158.) „Das habe ich schon angetriggert.“

159.) „Kann man das später umswitchen?“

160.) „Wir werden das ergebnisoffen diskutieren.“ – uns von unserer Meinung jedoch nicht abbringen lassen.

161.) „Lösungsorientierter Ansatz“ – ja was denn sonst?

162.) „Walkthrough“

163.) „Ich habe heute einen harten Anschlag.“ – eher einen Knall.

164.) „Wir wollen kein Fingerpointing betreiben.“ Doch, genau darum geht es, um nichts anderes!

165.) „Was macht das mit dir?“ – Es kotzt mich an.

166.) „Wir müssen das von allen Seiten beleuchten.“

167.) „Da müssen wir noch mal gegentreten.“

168.) „Guter Hinweis!“ – Kurzform für „Sie sind wohl ein ganz Schlauer, was?“

169.) „Wir fahren hier auf Sicht.“ – heißt: Wir haben keine Ahnung, was wir hier tun.

170.) „Das lief völlig geräuschlos.“

171.) „Können wir das umshiften?“

172.) „Das haben wir uns auf die Fahne geschrieben.“

173.) „Ich habe das in den Stiel gestoßen.“ – klingt unzüchtig bis schmerzhaft.

174.) „Wann ist das Kick-Off?“

175.) „Das machen wir hands on.“

176.) „Was sind die quick wins?“

177.) „Das ist so Mainstream“

178.) „Das ist so old school“

179.) „Was sind dabei die Painpoints?“ – das tut weh.

180.) „Das Projekt ist ongoing.“

181.) „Wie sind wir da gestafft?“

182.) „Operation am offenen Herzen“

183.) „Wir müssen die Kuh zum Fliegen bringen“ – eher eine Fehlfloskel, aber witzige Vorstellung

184.) „Ehrlicherweise“ – also war alles Bisherige gelogen?

185.) „Das ist nicht skalierbar.“

186.) „No show“ – bleibt mir weg damit

187.) „Townhall Meeting“ – aufgeblähter Begriff für Informationsveranstaltung

188.) „Welchen Ampelstatus hat das Projekt?“

189.) „genau“ als Füllwort / Satzüberleitung ohne vorangegangene Frage

190.) „Ich habe das auf dem Radar.“ – klingt nach geistigem Blindflug

191.) „… und Co.“ statt „und so weiter“

192.) „Einen Tod müssen wir sterben“ – aber vorher viel Mist anhören.

193.) „Das ist ’ne Menge Holz“

194.) „Da müssen wir ziemlich dicke Bretter bohren“ – ja, die vor dem Kopf zuerst.

195.) „Wir haben den nächsten Meilenstein erreicht“

196.) „Ich nehme das mal mit.“

197.) „Sie müssen das ganz neu denken!“

198.) „Schaun mer mal“ – in keiner Weise kaiserlich

199.) „Passt schon“ – ich hatte mehr erwartet.

200.) „Eine rote Linie ist überschritten“

201.) „Wie man auf Neudeutsch sagt“ – darauf folgt garantiert kein deutsches Wort.

202.) „Wir groß ist das Delta?“

203.) „Das quantifizieren wir per Augenintegral“

204.) „Da haben wir kein Issue.“

205.) „Ich habe morgen noch einen Slot frei.“

206.) „Der Drops ist gelutscht.“

207.) „Das ist work in progress.“

208.) „Können Sie mich morgen kurz anteasern?“

209.) „Da müssen Sie Ihre volle Leistung abrufen!“

210.) „Können wir uns da mal synchronisieren?“

211.) „Haken dran.“

212.) „So viel wie nötig, so wenig wie möglich.“

213.) „Diese Lösung ist convenienter.“

214.) „Das ist hier der Enabler.“

215.) „Alles gut?“ – nein, gar nicht gut.

216.) „aka“, auch bekannt als ‚alias‘

217.) „Der Prozess ist etwas sonderlockig.“

218.) „Ist das all over gelevelt?“

219.) „Wann ist die Deadline?“

220.) „Unsere Mitarbeiter sind unser Aushängeschild.“ Deshalb stehen sie im Regen.

221.) „All Hands Meeting“

222.) „Dieses Internet(z)“

223.) „Was ist da unser Zeithorizont?“

224.) „Wie händeln wir das?“

225.) „Du bekommst da noch Input von mir.“

226.) „Wir müssen das endlich durch die Tür bringen“. Macht sie am besten hinter euch zu.

227.) „Das klären wir im Vorfeld.“

228.) „Gibt es dafür ein Benchmark?“

229.) „Ich erstelle dazu einen One Pager.“

230.) „Hier die Meeting Minutes zu unserem Gespräch.“

231.) „Verzeihung, Freudsche Fehlleistung.“

232.) „Das ist state of the art.“

233.) „Wir sollten dazu einen Proofe of Concept durchführen.“

234.) „Wir fliegen da voll unter dem Radar.“

235.) „Haben Sie das schon angestoßen?“

236.) „quasi“ – an sich nicht schlimm, doch zunehmend eine echte Epidemie.

237.) „sozusagen“ – siehe Nr. 236

238.) „Da muss ich jetzt mal zwischengrätschen.“

239.) „Notfalls brauchen wir dafür erstmal eine händische Lösung.“

240.) „Ich bin da ambivalent.“

241.) „Jetzt gehts ans Eingemachte.“

242.) „Wir sollten das schon mal vorschattieren.“

243.) „Was sind unsere findings daraus?“

244.) „Machen Sie mal einen Aufschlag.“ Da möchte man direkt zuschlagen.

245.) „Das Argument kaufe ich.“ Bitte sehr, macht einsfünfundneunzig.

246.) „Shit happens.“ Auch wird viel Scheiß geredet.

247.) „Rüchtüüüg…“ – richtig blöd.

248.) „Reichsbedenkenträger können wir nicht gebrauchen.“ Leute, die dieses Wort absondern, noch weniger.

249.) „Das Thema können wir abbinden.“

250.) „Stillstand bedeutet Rückschritt.“

251.) „Never ever!“ möchte ich das hören.

252.) „Machen Sie da mal ein Preisschild dran.“

253.) „Last (but) not least“ – ein Klassiker, leider wird es dadurch nicht besser, genau so wie

254.) „nichtsdestotrotz“ – kotz.

255.) „in Schlagdistanz“ – oh ja gerne, komm her!

256.) „Die Lösung ist quick and dirty.“

257.) „Bitte halten Sie mich im loop.“ Im WAS??

258.) „fyi“ – ihr seid ja sooo cool.

259.) „Ich kriege da keinen Anpack dran.“

260.) „Ich stelle das (an andere Abteilung o.ä.) durch.“ Und ich drehe durch.

261.) „schlagmichtot“ (statt „was weiß ich“). Wie gerne würde ich!

262.) „Chapeau!“ Genau so überflüssig wie

263.) „Da gehen wir d’accord“

264.) „Ja nee…“ – was nun, ja oder nein?

265.) „Das ist der Urschleim.“ Ekelig.

266.) „Die Sache fliegt.“ Siehe auch Nr. 183

267.) „Das wird kein Kindergeburtstag.“ Eher Kindergarten.

268.) „Wir brauchen belastbare Zahlen.“

269.) „Wir nehmen Ihr Anliegen sehr ernst.“ Floskel für „Sie nerven!“

270.) „Das Ende der Fahnenstange ist erreicht.“

271.) „Das sehe ich noch nicht.“ Aber wir müssen es leider hören.

272.) „Fit wie ein Turnschuh“ – Unfug, siehe hier.

273.) „Auf Wiederschauen.“ Was soll das sein?

274.) „Das ist immer eine feste Bank.“ – nicht sehr vertrauenserweckend.

275.) „sprich“ im Sinne von „das heißt“

276.) „irgendwie“ – der Bruder von „quasi“ (Nr. 236) und „sozusagen“ (Nr. 237)

277.) „Ich adressiere das.“ Siehe auch Nr. 260.

278.) „Das würde ich sofort unterschreiben.“

279.) „Das ist ganz großes Kino.“ Nur der Film ist leider scheiße.

280.) „Das Thema sehe ich bei Ihnen verortet.“

281.) „Nach dem Prinzip ‚slide the elephant‘“

282.) „Geben Sie mir bitte bis Mittwoch ein Feedback.“

283.) „Das habe ich noch auf dem Zettel.“

284.) „Ich lade Sie dazu ein…“ …und wagen Sie es besser nicht, dieser Einladung nicht zu folgen!

285.) „Check!“ – das neue(?) „Okay“

286.) „Das haben wir in der Pipeline.“ Da kriege ich ein Rohr.

287.) „Das ist suboptimal gelaufen.“

288.) „Wir bewegen uns hier auf einem schmalen Grat.“

289.) „Wir müssen die Leute besser einbinden.“

290.) „Ich sage das mal off the records.“ – Halt besser einfach die Klappe.

291.) „Ich bin gerade in einem Call.“

292.) „Können Sie das bitte mal vercharten?“

293.) „Das müssen wir noch verschriftlichen.“

294.) „Sorry, kurze Biopause.“ Ja, verpiss dich.

295.) „Ich habe das mal gehighlightet.“ Nicht sehr helle.

296.) „Kannst du das noch mal challengen?“ Eine echte Herausforderung für das Ohr.

297.) „Happy Call“ – macht nicht sehr fröhlich.

298.) „Wir gehen davon aus, dass…“ … wir es absolut nicht wissen.

299.) „In der IT-Welt…“

300.) „Storyboard“

301.) „Was sind die next steps?“

302.) „Die betreiben sherry picking.“

303.) „Breakout Session“

304.) „Hallo @all!“

305.) „Der Kunde ist sehr eskalativ.“

306.) „Danke für die Frage!“ Mist, erwischt… (s. auch Nr. 168)

307.) „Das ist kostenmäßig nicht darstellbar.“ – nicht mal in Power Point?

308.) „Das ist gehakt!“ – Ich glaube es hackt…

309.) „Da müssen wir noch mal ein Rad drehen.“ – Ihr meint wohl eher „am“.

310.) „Das ist eine zukunftsfähige Lösung.“

311.) „Prima, Ballerina!“ – genau so dämlich wie

312.) „…nach Adam Riese und Eva Zwerg“

313.) „Das entspricht nicht unserer Erwartungshaltung.“

314.) „Das ist am Ende nicht domptierbar.“

315.) „Das bleibt bitte closed shop.“

316.) „Unsere Leute müssen dafür brennen!“ – Und sich dann bitte nicht wundern, wenn sie verheizt wurden.

317.) „Wir müssen da der first mover sein.“

318.) „fyi“ – weißte bescheid.

319.) „tbd“ – müsste sich mal einer drum kümmern.

320.) „Dazu müssen wir noch eine Abstimmung fahren.“

321.) „Kollege P ist da im Film.“ – Ich auch. Im falschen.

322.) „…aber hey!“

323.) „Nichts für ungut.“

324.) „Ich sehe uns langsam auf der Zielgeraden.“

325.) „Woran machen Sie das fest?“

326.) „Wir brauchen mehr Anpacker.“

327.) „Ihren Einwurf haben wir zur Kenntnis genommen“ (… und sind ziemlich angepisst darüber.)

328.) „Wir müssen da Vorreiter sein.“

329.) „Jetzt mal Butter bei die Fische.“

330.) „Will heißen…“

331.) „Bitte RüMe bis morgen eob.“

332.) „Dann müsst ihr auch was mitbringen zur Party.“ (Neue Form des alten Schlagers ‚Wer soll das bezahlen?‘)

333.) „Als warm up soll das erstmal reichen.“ Ja, ziemlich aufgewärmt.

334.) „Beam mir das mal gerade rüber!“

335.) „Das müssen wir denen zurückrouten.“

336.) „Das kommt noch on top.“

337.) „Haben wir einen Plan B in der Tasche?“

338.) „Deep dive“

339.) „Das muss ein echtes Kundenerlebnis sein.“

340.) „Was sind die assets?“

341.) „Ich sehe da keinen Benefit.“

342.) „Wann ist der Lounchetermin?“

343.) „Wir müssen da mehr disruptiv denken.“

344.) „Freuen Sie sich auf spannende key notes!“

345.) „By the way“

346.) „Im Endeffekt“

347.) „Ich darf Sie zu einem get together einladen.“

348.) „Die Location war nicht schlecht.“

349.) „Da segeln wir hart am Wind.“

350.) „Das ist ziemlich vintage.“

351.) „Dienstag fliege ich nach L.A.“ (gesprochen: „Äll Äi“)

352.) „Das ist das all time high“

353.) „Das funktioniert wie’s Brötchenbacken“

354.) „Das läuft wie geschnitten Brot“

Neu:

355.) „Das ist mir jetzt ein bisschen too much.“

356.) „Ist das nicht ein bisschen overdone?“

357.) „Das ist echt strange!“

358.) „Kind 2.0“

359.) „Würden Sie dazu bitte ein Statement abgeben?“

360.) „Was für ein Kostenticket ist damit verbunden?“

361.) „Ich nehme gerne deine Guideline auf.“

362.) „Ich fasse das Outcome kurz zusammen.“

363.) „Da erzeugen wir einen Datendump.“

364.) „Ich erwarte von unseren Mitarbeitern die Bereitschaft, eine Extrameile zu gehen.“ – Euphemismus für die Aufforderung zur Selbstausbeutung.

365.) „Das nimmt langsam Fahrt auf.“ – Ja, vor die Wand.

366.) „Das gehe ich nicht mit.“

367.) „Schreiben Sie mal ein paar corner cases runter.“

368.) „Gibst du mir dann einen kurzen Ping?“ – Ich glaube es piept.

369.) „Das ist in unserer DNA verankert.“ – Klingt stark nach einem Gendefekt.

370.) „Ich habe das mal geshared.“

371.) „Ich erwarte mehr can-do-spirit.“ – Wer wäre da nicht hochmotiviert für eine Extrameile.

372.) „Wir müssen da eine harte Linie fahren.“

373.) „Wir müssen klare Kante zeigen.“

374.) „Ich muss noch die Kids abholen.“

375.) „Der soll mal eine Zeitschiene abgeben.“

376.) „Das gehört auf den Prüfstand.“

377.) „Das entspricht leider nicht unserem Ambitionsniveau“.

***

So viel für heute. Die Liste wird laufend fortgeschrieben. Wenn Sie das mitgehen und weitere Vorschläge haben, wäre ich für einen kurzen Ping sehr dankbar, damit ich es sharen kann. Eine Zeitschiene bis zur nächsten Aktualisierung kann ich leider noch nicht abgeben.

Woche 9: Ein Idiot auf dem Bahnsteig, angemessene Saftgläser am Frühstücksbuffet und eine Ahnung von Frühling in der Luft

Montag: Notiz an mich: nächstes Jahr auch noch den Dienstag frei nehmen.

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Dienstag: Als ich mittags die Dienstreise nach Celle antrat, ging auf dem Bahnsteig des Bonner Hauptbahnhofs ein älterer Mann schnellen Schrittes hinter mir vorbei. Kurz danach sagte er laut: „Auf in die Türkei zu Erdogan“. Erst mit einigen Sekunden Verzögerung begriff ich, das dies einer Dame mit Kopftuch galt, möglicherweise türkischen Ursprungs, vielleicht auch nicht. Da war er schon zu weit weg für einen Kommentar meinerseits. Darum hole ich das jetzt nach: Sie sind ein Idiot.

Mittwoch: Warum sind Hotels nicht in der Lage, in den Zimmern einfache Jackenhaken an die Wand zu schrauben? Effizienzgewinn durch Verschlankung von Produktionsprozessen? Dem Hotel Celler Tor sind indes Saftgläser in angemessener Größe am Frühstücksbuffets zugute zu halten.

Donnerstag: Fieses Wetter in Celle. – Wie erträgt es ein Mensch, im ICE von Hannover bis Wuppertal nahezu ununterbrochen zu telefonieren? Und wie erst der Sitznachbar, also ich? Ich kann übrigens im Zug nicht schreiben, wenn einer daneben sitzt. Das ist so ähnlich wie der manchen Männern bekannte Pissrinneneffekt: Trotz höchstem Blasendruck kommt kein Tropfen heraus, solange einer daneben steht.

Freitag: Abends das traditionelle Fischtrinken bei den Fidelen Burggrafen. Die ursprüngliche Idee, die Veranstaltung gegen 22 Uhr zu verlassen, wurde nicht weiter verfolgt. Damit ist die Session nun endgültig beendet und ich kann aufhören, darüber zu schreiben. Apropos darüber schreiben: Mein Aufsatz brachte mir erstaunlich viel Lob ein, wobei ein mündliches Lob von Angesicht zu Angesicht das Herz um ein vielfaches mehr wärmt als ein geschriebener Kommentar oder ein Gefällt-mir-Sternchen. Danke dafür!

Samstag: Leichte Blümeranz am Morgen. Vielleicht wären wir doch besser um 22 Uhr gegangen. Abends schmeckte es schon wieder. Die Idee der menschlichen Vernunft und Selbstbestimmung ist ein alternatives Faktum.

Sonntag: Spaziergang zur (enttäuschend kleinen) Modelleisenbahnbörse in Endenich. Nichts gekauft. Dank einer Ahnung von Frühling in der Luft hat es sich dennoch gelohnt. Die Forsytien beginnen gelb zu knospen und die Singstar-Krähe von gegenüber erfüllt die Siedlung mit schiefem Gekreische.

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Sag niemals nie – Rückschau eines Bekehrten auf die erste Session

Über die Umstände zu berichten, wie es dazu kam, würde zu weit führen; vielleicht hole ich das später einmal nach. Fakt ist: Meine ursprüngliche Distanz gegenüber dem rheinischen Karneval ist seit etwa zwei Jahren in Auflösung begriffen beziehungsweise sich am auflösen, wie der Rheinländer sagt. Oder heißt es ‚auf am lösen‘? Egal. Anfang letzten Jahres unterschrieb ich den Antrag auf Mitgliedschaft bei der Karnevalsgesellschaft Fidele Burggrafen Bad Godesberg e. V., wohlgemerkt in der Absicht, den Verein durch meinen finanziellen Beitrag und ansonsten passive Mitgliedschaft zu unterstützen, also keine Uniform, kein Stippeföttchen. Ich hatte die Truppe zuvor bei mehreren Veranstaltungen kennen gelernt als sehr nette, lustige, offene Menschen, in deren Mitte ich mich sehr wohl fühlte (und noch immer fühle). Spätestens seit dem spontanen Geburtstagsständchen im letzten Jahr hatten sie mich gewonnen.

Es begab sich wenig später im Zeughaus der Burggrafen in Friesdorf, am späten Abend nach einer Tour über mehrere Sitzungen, die ich als Zivilist begleiten durfte. Vielleicht lag es an der gelösten Stimmung, eher am Kölsch, dass ich in einem unachtsamen Moment nicht nein sagte: Der Kapellmeister des Regimentsspielmannszuges kam auf mich zu und sprach „Wir müssen uns mal unterhalten“. Man hatte mitbekommen, dass ich seit Jahren einem Chor angehöre, woraus man schloss, ich müsse wohl singen können. Genau das suchten sie: einen Sänger, der den Saal während der Auftritte zum Mitsingen animierte. Das stimmte, ein Sänger fehlte ihnen, das hatte ich während der Auftritte, die ich sah, selbst bemerkt. Wenn der Kommandant das Publikum aufforderte „Steht mal auf, jetzt singen wir gemeinsam“, dann standen die meisten auf, der Spielmannszug hob an zum Potpourri rheinischer Lieder, die wenigsten jedoch sangen mit, einschließlich der Burggrafen auf der Bühne. Das sollte sich ändern. Mit mir. Au weia.

Da ich gemeinhin zu meinem Wort stehe, auch wenn es unter Alkoholeinfluss abgepresst wurde, fuhr ich also fortan donnerstags zu den Proben, auf dass ich fit werde für die Session 2016/2017. Dort bekam ich die Liedtexte in die Hand gedrückt, welche mein ostwestfälisches Sprachzentrum schon vor eine Herausforderung stellten: Hööt m’r Quetsch un decke Trumme brumme, hät dat Leid vum Johr e Engk jefunge, oder Se stonn su kromm un scheif, als wör’n se immer en d’r Seif‘, wobei mir das mit der Seif‘ auch die anwesenden Rheinländer nicht auf Anhieb übersetzen konnten. Für das häusliche Selbststudium erhielt ich eine CD mit den vom Spielmannszug dargebrachten Stücken und Potpourris.

Was ich kaum für möglich gehalten hatte: Schon ab der dritten Probe konnte ich dank häuslicher Übung ohne größere Mühe mitsingen, auch die Texte verstand ich einigermaßen. Anfangs ging mein Gesang noch im Trommeln und Flöten unter, was mir ganz recht war, doch in einer Folgeprobe brachte unser Chef Mikrofon und Lautsprecher mit, so dass ich akustisch Farbe bekennen musste: Nun war ich zu hören! Es ist ein riesengroßer Unterschied, ob man Mitsänger eines Chores ist, oder ob man sich elektrisch verstärkt als Solist gegen eine Kapelle durchsetzen muss. Auf was um alles in der Welt hatte ich mich nur eingelassen? Aber es ging ganz gut, ich traf auch als Einzelkämpfer die meisten Töne, und bezüglich meiner rheinisch-westfälischen Aussprache einzelner Wörter erhielt ich eine Menge wohlmeinender Ratschläge, die ich gerne annahm (und noch immer annehme). Bald brauchte ich auch keine Textblätter mehr, Texte und Abläufe der Potpourris hatte ich im Kopf. Alles in allem klappte das besser als erwartet.

Auch eine Uniform wurde mir ausgehändigt. Jeden, der nach meinem Umzug nach Bonn 1999 oder auch nur vor zwei Jahren behauptet hätte, ich würde mal die Uniform einer Karnevalsgesellschaft tragen, hätte ich des Vogelbesitzes bezichtigt. Uniform? Ich? Im Leben nicht. In der Mittagspause erzählte ich meinen Kollegen davon. Die Blicke hätte Sie mal sehen sollen! „Du? Karneval?? – Was kommt als nächstes, trittst du einem Fußballverein bei?“ Man wird sich ja wohl weiterentwickeln dürfen! Na gut, das mit dem Fußball ist äußerst unwahrscheinlich. Aber wer weiß …

Dann wurde es ernst: Der erste Auftritte beim Ordensfest im November, zugleich Tag meiner Vereidigung. Obwohl nur vereinsintern ohne öffentliches Publikum, glitt mir vor dem ersten Ton fast das Mikrofon aus der schweißnassen Hand. Doch es klappte ganz gut trotz einzelner Textunsicherheiten, sogar das eine oder andere Lob bekam ich zu hören.

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(Fotos: Armin Silberling)

Richtig ernst wurde es dann bei der großen Prunksitzung in der Godesberger Stadthalle vor achthundert Gästen, darunter unsere Nachbarn und eine Delegation der Kölner SPITZbuben, meines Chores, die besonders genau hinhörte. Beim Einmarsch in den Saal war ich noch sehr nervös, dennoch war es ein erhebendes Gefühl, als Teil dieser grün-weißen Truppe auf der Bühne zu stehen und einen kleinen Beitrag dazu zu leisten, dass die Menschen vor uns im Saal einen schönen Abend haben. Nachdem auch dieser Auftritte gut geklappt hatte, schwebte ich beim Ausmarsch fast durch den Saal und das gebildete Spalier. Später fragte mich eine Dame gar nach einer Autogrammkarte, ich nehme an, sie wollte mich ein wenig veräppeln.

Bereits am nächsten Tag, nach viel zu kurzer Nacht, hatten wir einen Auftritt in Recklinghausen, wo man augenscheinlich auch Karneval feiert, wenn auch mit „Helau“ statt „Alaaf“. Während ich vom Bus aus noch morgenmüde die verschneite Landschaft des Bergischen Landes an mir vorüberziehen ließ, bewunderte ich die Energie und gute Laune der Burggrafen und -gräfinnen, die sogar schon wieder in der Lage waren, sich Bier zuzuführen, als wäre gestern nichts gewesen.

Nach der Ankunft in Recklinghausen lernte ich einen weiteren wesentlichen Bestandteil des Karnevalistendaseins kennen: Warten. Die Veranstaltung begann um vierzehn Uhr, wir waren bereits eine Stunde vorher in der Halle.

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Während die Harten unter uns schon wieder dem Bier zusprachen, vertrieb ich die Zeit mit Kaffee und einer Frikadelle. Dann endlich Beginn der Sitzung. Doch vor unserem Einmarsch mussten wir noch eine mindestens viertelstündige Eröffnungsrede mit nicht enden wollenden Gruß- und Dankesworten abwarten. Auch dieser Auftritt lief gut, einige Gäste sangen mit, was will man mehr. Auf der Rückfahrt schmeckte dann auch mir wieder das Bier. Am Abend fiel ich sehr früh und sehr müde ins Bett.

Besonders zu erwähnen ist die Fahrt ins französische Sarreguemines, gleich hinter der Grenze bei Saarbrücken. Der erste Auftritt am frühen Samstagabend hatte etwas leicht groteskes: In einem großen Supermarkt nahe des Hotels marschierten wir vor dem Kassenbereich zu Musik einmal auf und wieder ab, was viele Supermarktkunden mit Freude und Interesse (und Mobiltelefon-Kameras) aufnahmen, einigen war aber auch ein ‚A quoi ça rime?‘ ins Gesicht geschrieben. Danach gabs im Supermarkt-Restaurant ein Abendessen auf Kosten des Hauses, immerhin.

Danach brachte uns der Bus zur Stadthalle, wo an diesem Abend eine große Karnevalssitzung veranstaltet wurde. Unser Auftritt war erst in zwei Stunden, daher wieder: Warten. Immerhin war die Versorgung mit Freibier sichergestellt, so dass war nicht gar so nüchtern auf die Bühne mussten. Dennoch, oder gerade deswegen, lief der Auftritt wieder gut.

Nach vollzogener Tat zogen wir weiter in eine nahegelegene Kneipe, deren Publikum wir durch unsere grün-weiße Anwesenheit optisch bereicherten, während der Spielmannszug die Musikanlage mühelos übertönte. Es kam jedoch nicht zum Rauswurf, im Gegenteil, man sprach uns interessiert an, wollte wissen, woher wir kommen, was wir dank der Grenznähe auch ohne Französischkenntnisse beantworten konnten. Auch der Wirt schien begeistert, denn immer wieder gab er Runden alkoholischer Getränke aus, welche er in großen Injektionsspritzen direkt in den Mund verabreichte, aus Sicherheitsgründen ohne Nadel.

Ein Burggraf hatte sich zum Verzicht auf Mehrwertgetränke bereiterklärt, stattdessen fuhr er uns den ganzen Abend mit dem vereinseigenen Kleinbus zurück ins Hotel. Dafür noch mal ein janz janz hääzlich Dankeschön, lieber Daniel! Da wir schon eine der ersten Fahrten nutzten, war das Dreigestirn einigermaßen fit am Sonntagmorgen.

Nach dem Frühstück brachte uns der (große) Bus wieder in die Stadthalle, wo wir erstmal wieder zwei Stunden warten mussten bis zum Start der Cavalcade de Sarreguemines, immerhin mit kostenlosem Mittagessen und begleitenden Getränken, wobei ich vorläufig bei Cola blieb, trotz der bekannten Risiken und Bedenken gegen dieses Getränk. Gegen Mittag trafen weitere Busse mit zugteilnehmenden Gruppen ein, unter anderem eine faszinierende Schalmeienkapelle, die eine mitreißende Kostprobe ihres Könnens lieferte, was unser Spielmannszug nicht unbeantwortet ließ.

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Dann machten sich die Gruppen auf zum Bahnhof, wo die Calvacade startete. Wieder warten, was sich etwas anstrengend gestaltete, da vor und hinter uns jeweils ein Wagen mit unangenehm laut wummernder Musik stand. Wenn wir nachher zwischen denen marschieren mussten, dann Mahlzeit. Kurz nach zwei ging es dann endlich los. Da der Krachwagen mit großem Abstand vor uns fuhr, wurde es halb bis viertel so schlimm. Nein, gar nicht schlimm, es wurde sehr schön, zumal sich auch die Sonne immer wieder blicken ließ. Unser Spielmannszug spielte während des Zuges fast die ganze Zeit, mir selbst kam dabei eine eher dekorative Rolle zu mangels Mikrofon und Lautsprecher, aber das war nicht schlimm, ich sang trotzdem mit, nur für mich, übungshalber. Während des Zuges wurden wir von den Zuschauern mit Konfetti beworfen, offenbar gereicht das den Franzosen zum plaisir. Noch Tage später fand sich das Zeug in den Ecken unserer Wohnung.

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Die Rückfahrt nach Bonn verzögerte sich um gut eine Stunde, weil zuvor ein ungeschickt geparkter PKW abgeschleppt werden musste, der den Bussen die Ausfahrt vom Platz versperrte. Dennoch war die Stimmung im Bus bestens, endlich schmeckte auch mir wieder das Bier.

Auch unser Haus dekorierten wir, als Außenposten der Burggrafen in der Bonner Innenstadt, grün-weiß:

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Nächster Höhepunkt war der Weiberfastnacht-Donnerstag, den ich erstmals seit vielen Jahren nicht auf der Party meiner Firma verbrachte, sondern in grün-weißer Mission. Die Burggrafen hatten fünf Auftritte an diesem Tag, alle mit Gesang: den ersten im Forschungsministerium, wo auf der Bühne Bier gereicht wurde, den letzten in Lannesdorf.

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Dank mehrfacher Ölung während des Tages hielt meine Stimme bis zum Schluss durch. Nach dem letzten Auftritt begaben wir uns noch auf ein bis fünf Abendglas ins Zeughaus. Der Freitag, den ich mir vorsorglich frei genommen hatte, gestaltete sich dennoch erfreulich und ungewohnt katerfrei.

Am Freitagabend ging es weiter beim traditionellen Godesberger Abend und Abschluss der Kneipentour des Godesberger Prinzenpaares im Sudhaus am Friedensplatz, mit dem großen Vorteil eines kurzen Heimwegs.

Nachdem der Samstag ohne nennenswerte karnevalistische Aktivitäten verlaufen war, kam der Godesberger Zoch am Sonntag, den wir bei bestem Wetter durch eine große Gruppe, Musik und mehrere Wagen bereicherten. Statt elektrisch verstärkt zu singen, bewarf ich unschuldige, „Kamelle!“ rufende Menschen am Wegesrand mit Waffeln aus zwei großen Taschen, die an meinen Seiten hingen.


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Nach dem Zoch dann Einmarsch mit Musik in die Godesberger Stadthalle, wo wir unsere interne Nach-Zoch-Party feierten. Gegen zweiundzwanzig Uhr wurden wir höflich aber bestimmt aus der Halle gefegt. Zuhause angekommen, hängte ich die Uniform, die ich in den Wochen zuvor mit echtem Stolz getragen hatte, erstmal an den Haken für die nächsten neun Monate. Zum Abschluss des Tages gönnten der Liebste und ich uns noch ein Glas Riesling, um nicht allzu trocken einschlafen zu müssen, derweil unser dritter Stern im Bettuch verschwand.

Der Rosenmontag rundete die Session schließlich gebührend ab. Nach dem Frühstück ging das Dreigestirn zum Bonner Zoch, der gleich bei uns um die Ecke durch die Breitestraße zieht und danach eine wunderbare Straßenparty hinter sich lässt. Hierfür waren sogar einige Burggrafen aus Godesberg angereist, um gemeinsam mit uns zu schauen und zu trinken, wobei ich mich angesichts des folgenden Arbeitstages mit zweiterem stark zurückhielt.

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Als ich schließlich zusammen mit dem Geliebten und Herr meiner Sinne und Schritte nach Hause ging, empfand ich leichte Wehmut.

Fazit: Es hat alles riesigen Spaß gemacht, trotz mancher Anstrengung und Wartezeit, das gehört dazu. So schließe ich die Session und meinen Aufsatz mit zwei Erkenntnissen:

  1. Ich freue mich auf November, wenn wieder dat Trömmelsche jeht und mer aal parat stonn,
  2. nächstes Jahr nehme ich mir auch noch den Dienstag frei.

Im Übrigen werde ich niemals Prinz. Allein schon weil das ziemlich albern aussähe mit meinen dürren Spillerbeinen in diesen Strumpfhosen.

Allaaf gehabt zu haben!

***

Wichtiger Nachtrag: 

An den Herrn Präsidenten und den Kommandanten, und an alle, die durch viel Arbeit im Hintergrund das Gelingen des Vorgenannten ermöglicht haben: Herrlisch, herrlisch, herrlisch – und ein ganz ganz hääzlisch Dankeschön!!