"Liebe und andere Schmerzen"

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Ein blindes Huhn findet auch mal einen Korn, wie der Volksmund weiß. Und dann freut es sich. Das glückliche Federvieh bin in diesem Falle ich, weil ein von mir geschriebener Text veröffentlicht wurde, so richtig gedruckt, zusammen mit fünfzehn anderen in der Anthologie „LIEBE UND ANDERE SCHMERZEN – 16 Herzschläge“. Herausgeber ist Jannis Plastargias, aus dessen Blog schmerzwach ich hier schon einige Texte übernehmen durfte. Lieber Jannis, vielen Dank!!!

Eine Empfehlung für das Buch kann ich indes nicht abgeben. Noch nicht. Weil ich erst jetzt dazu komme, es zu lesen. Aber danach ganz bestimmt!

Aus dem Klappentext: „Ein Hoch auf die Liebe, die kein Geschlecht kennt, alles glaubt, alles erträgt, über allem und allen steht und ohne Wunden, Narben oder Kratzer nicht als echtes Gefühl gelten kann. 16 Herzschläge pochen in diesem Buch.
Kannst du sie fühlen?“

Ich bin sehr gespannt.

***

LIEBE UND ANDERE SCHMERZEN
16 Herzschläge
Hrsg. Jannis Plastargias
Größenwahn Verlag, Frankfurt a. M.
ISBN: 978-3-942223-23-2
190 Seiten

Tagebuch

In seinem Blog schmerzwach forderte Jannis Ende November dazu auf, in unseren alten Tagebüchern zu stöbern, Fotos davon zu machen und daraus zu zitieren. Ich halte das für eine wunderbare Idee, daher folge ich seinem Aufruf gerne. Seit 1986 schreibe ich mehr oder weniger regelmäßig Tagebücher, bis heute, ich erwähnte es schon. Im Gegensatz zu heute, wo man gar nicht genug Leser haben kann für seine Blogs, Tweets und so weiter, hatte ich damals eine geradezu panische Angst, jemand könnte mein Tagebuch lesen. Daher schrieb ich in deutscher Sütterlin-Schreibschrift, die ich mir kurz zuvor selbst beigebracht hatte. Die Schrift habe ich bis heute beibehalten, denn auch heute noch möchte ich nicht alles, was den Weg in mein Tagebuch findet, von anderen gelesen wissen, zumal das meiste eh höchst uninteressant sein dürfte.

Zur Sache nun: Der nachfolgende Eintrag ist vom 29.11.1992. Ich war mal wieder verliebt (das waren immer die Zeiten, wo meine Tagebücher Hochkonjunktur hatten); leider währte die Gegenliebe nur kurz und erodierte bald zu „Wir können ja Freunde bleiben“. Im Abklingbecken meiner Gefühle entstanden die beiden folgenden Gedichte. Ich neige sonst nicht zu Lyrik, aber hier passte es ganz gut:

*

Chaos
Ich sage dir, daß alles in Ordnung ist zwischen uns.
Ich sage dir, daß ich darüber hinweg bin.
Ich erzähle dir sogar alles von dem anderen.
Ich bemühe mich, das alles selbst zu glauben.
Ich versuche zu vergessen, was war.
Doch wie die Sonne an einem bewölkten Tag
kommt die Wahrheit immer wieder durch
und wirft mich zu Boden.
Dann tut es noch so weh wie am Anfang.
Aber ich weiß, daß die Zeit für mich arbeitet…
Und das gibt mir wieder Hoffnung!

Am selben Tag schrieb ich:

Cognitive Dissonanz
Du sagst, wir passen nicht zusammen.
Mein Verstand sagt das auch.
Nur mein Herz will das einfach nicht begreifen.
Und du wunderst dich, daß ich unausgeglichen bis?

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Nur geträumt

 

In seinem Blog schmerzwach fordert Jannis uns dazu auf, unsere Träume zu beschreiben. Gemeint ist hier wohl nicht der Unfug, den wir nachts so träumen und den wir am nächsten Morgen zum Glück meistens wieder vergessen haben, wenngleich es hier durchaus ein paar Traumelemente gibt, die mit eigenartiger Regelmäßigkeit immer wieder auftauchen, auf die ich hier aber nicht weiter eingehen werde – das wäre mal ein schönes Thema für einen anderen Text. Oder für einen Therapeuten.

Wunschträume also. Was soll ich schreiben? Ewiger Weltfriede, Ausrottung  des HIV-Virus, die Rettung des Klimas oder eine Welt ohne Laubbläser? Nein, das können andere viel besser als ich, außerdem soll ich ja wohl etwas über meine ganz persönlichen Träume schreiben, wenn ich die Aufgabenstellung richtig verstehe. Also das, was ich einer Sternschnuppe hinterherwünsche, oder was ich der guten Fee mit den drei freien Wünschen diktieren würde.

Das ist nicht einfach, denn alles in allem bin ich wunschlos glücklich: Ich fühle mich wohl in meiner Haut, haben den besten Partner der Welt gefunden, mit dem ich zusammen alt werden möchte, also NOCH älter als ich eh schon bin; mein Job ist interessant, gut bezahlt und macht einigermaßen Spaß; wir haben eine tolle Wohnung mitten in einer wunderbaren Stadt, haben gute Freunde, können regelmäßig in den Urlaub fahren; die Liste ließe sich nahezu endlos fortsetzen. Demgegenüber fiele eine Auflistung aller Dinge, die mir zum Glück fehlen, bescheiden kurz aus, mit anderen Worten: mir fällt nichts ein, was mein persönliches Glück dauerhaft steigern könnte.

Was soll ich der Fee sagen? Klar: alles soll so bleiben wie es ist. Haken dran. Bleiben also noch zwei Wünsche offen, und die eignen sich ganz gut als Träume.

Traum eins: Ich wäre gerne ein erfolgreicher Schriftsteller, der ein bis zwei wirkliche Knaller gelandet hat; von deren Tantiemen kann ich locker und gut leben, ich schreibe nicht mehr, weil ich es muss, sondern einfach, weil ich Freude daran habe, oft werden ja Dinge, die man ohne äußeren Zwang und aus sich heraus gerne tut, besonders gut. Ich könnte morgens so lange schlafen wie ich will, der Montag hätte sein Grauen ein für allemal verloren, ich sitze mit meinem Notizbuch oder Laptop an einem Ort, dessen Schönheit mich inspiriert und die Worte und Sätze nur so fließen lässt.


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Traum zwei: Ein Haus in der Provence, ein schönes altes Haus mit ockergelben Wänden, hellblauen Fensterläden und verwitterten Dachpfannen, mit einem großen Garten, darin vielleicht – muss aber nicht – ein Swimmingpool; inmitten von Weinfeldern, die Zufahrt zum Haus mit Olivenbäumen und Zypressen gesäumt; von der Terrasse und von meinem Arbeitszimmer aus fällt der Blick auf Gebirgszüge, und das Meer ist nicht weiter als zwei Autostunden entfernt. Im Sommer sitzen wir mit unseren Freunden bei gutem Essen und Wein bis in die Nacht an einem langen Tisch im Garten, im Winter zu zweit vor dem knackenden Kaminfeuer, während der Mistral kalt um das Haus bläst und die Fensterläden klappern lässt.


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Die Kombination aus beiden Träumen könnte das Paradies auf Erden sein. Die Frage ist nur: wie lange? Wie lange dauert es, bis sich neue Träume bilden, und plötzlich sehnt man sich wieder zurück nach Bonn, wo man einem geregelten Bürojob mit Fünftagewoche nachgeht?

Gut, es geht auch eine Nummer kleiner, zwei Träume fallen mir noch ein, aus dem Reich körperlicher Lüste, die der Fee zu nennen ich mich wohl nicht traute.

Erstens: Ich würde gerne mal als Gast an einer Pornoproduktion teilnehmen, also richtig vor der Kamera und so. Weil ich gerne wüsste, a) ob ich das überhaupt könnte, Sie wissen schon, was ich meine, und b) wie sich das anfühlt, mit jemandem Sex zu haben, während mehrere Augenpaare, Kameras und Scheinwerfer auf uns gerichtet sind. (Gut, das mit den Augenpaaren kenne ich schon, funktioniert, tut jetzt nichts zur Sache.) Hierbei bleibt es nun wirklich beim Traum, die würden mich gar nicht mitmachen lassen, und ich hätte viel zu viel Schiss, dass der Film hinterher durch Zufall von den falschen Leuten gesehen würde: Kollegen, (Schwieger-)Eltern, Verwandtschaft, …

Zweitens: Ich hätte gerne mal Sex mit mir selbst, damit meine ich nicht, mir gepflegt einen zu schrubben, dazu brauche ich keine Fee; nein, ich meine mit einer Eins-zu-eins-Kopie meiner selbst. Keiner weiß besser als ich selbst, wie ich es gerne habe, und wenn wir fertig sind, löst sich die Kopie in Wohlgefallen auf. Oder ich selbst, wer weiß. Vielleicht taucht ja bald ein mir bis dato unbekannter, von meinen Eltern bislang geheim gehaltener Zwillingsbruder auf.

Fazit: Lass mal, liebe Fee, alles ist gut so, wie es ist! Gönne mir noch einige Jahre davon; alles andere sind nur Träume.

 

Und noch mal: Treue.

Vor einiger Zeit schrieb ich hier meine persönliche Meinung zum Thema Treue. Vor ein paar Tagen hat sich auch mein sehr geschätzter Blogfreund Jannis in seinem Blog schmerzwach zu diesem Thema geäußert:

„Wer nicht eifersüchtig ist, der liebt nicht“…
…ist ein Spruch von Augustinus, der vor langer Zeit gelebt hat – und damit für alle Zeit Recht behalten wird. Warum? Auch wenn die Anhänger der „offenen Partnerschaft“ behaupten, dass man monogam oder polygam sei, wie man Rechts- oder Linkshänder sei, glaube ich nicht, dass Menschen so angelegt sind. Liebe und Sex zu trennen, bedeutet auch, sich seiner selbst und seiner Liebe sicher zu sein – doch beides erscheint mir fast unmöglich. Es mag vereinzelt Männer geben – vielleicht auch Frauen – die ein polygames Konzept leben können, aber die Anzahl ist so verschwindend gering, dass ich kaum weiter auf sie eingehen muss, die fast hundertprozentige Mehrheit kann nur in einer Beziehung leben, in der Intimität ausschließlich mit dem Partner praktiziert wird. „Der Mantel der Liebe wärmt am besten, wenn er mit ein bisschen Eifersucht gefüttert ist.“ – so lautet eine Weisheit aus Dänemark. 

Ein bisschen Eifersucht ist gut, ein bisschen Flirten schadet auch nicht. Doch alles andere tut weh. Wenn man sein „Fremdgehen“ verschweigen will, dringt es doch irgendwie zum Partner – auf einer Party fällt ein falsches Wort, man liest versehentlich eine Nachricht auf dem Laptop, findet einen geheimen Liebesbrief. Wenn man es offen macht, bleibt immer die Angst, dass der Partner bei der neuen Errungenschaft bleibt – vielleicht entdeckt man ja beim Sex oder der Anbahnung davon, dass man sich auch sonst gut versteht… Nein, wenn man den Partner liebt, hält man es nicht aus, wenn er eine andere hat, man vergleicht sich automatisch, fühlt sich minderwertig, folgert daraus, dass man nicht gut genug ist, weil er noch eine andere Person braucht. Bilder verfolgen einen, wie der Partner eine andere Frau zum Orgasmus bringt, wie die Partnerin einen anderen Typen leidenschaftlich küsst – und sie sind unerträglich, diese Bilder. „Du und ich: Wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen.“ – das ein Zitat von Mahatma Gandhi.

Eifersucht, oh Eifersucht!
„In der Eifersucht liegt mehr Egoismus als Liebe. Es gibt eine Art von Liebe, deren Übermaß keine Eifersucht aufkommen lässt“, wird man mir mit
Rochefoucauld kommen. Doch man kann sich weder in zwei Menschen gleichzeitig verlieben (mindestens eine davon ist dann nicht das, was wir unter leidenschaftlicher Liebe verstehen), noch möchte man den Partner teilen, wenn man ihn wirklich liebt. Man möchte mit ihm oder ihr morgens aufwachen, nicht mit irgendwem, man möchte mit ihr oder ihm Geheimnisse teilen, man möchte die Nummer 1 sein und bleiben – am besten das ganze Leben lang oder zumindest bis man einen neuen „Lebensabschnittspartner“ gefunden hat. Um es amüsanter auf den Punkt zu bringen, bemühe ich einen Spruch von Julie Andrews: „Wenn einem die Treue Spaß macht, dann ist es Liebe.“

Diese Optionen-Gesellschaft…
„Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht“, sagte einst Oscar Wilde. Umso schwerer scheint es also in einer Gesellschaft wie der unsrigen zu sein, treu zu bleiben, sexualisiert wie das Fernsehen, das Internet, das Partyleben geworden ist. Alles ist möglich, alles scheint erlaubt… Was hält man dagegen? Zumindest keinen Aphorismus, keine Glosse, keine Kolumne, denn: „Wenn die Liebe unermesslich ist, wird sie sprachlos“, nach Khalil Gibran, und so schließe ich ironisch dieses Pamphlet für mehr monogame Spießigkeit und trotzdem großen Gefühlen in der Liebe.

Hiermit vertritt Jannis sicherlich die Meinung der überwiegenden Mehrheit, das ist in Ordnung, und es liegt mir völlig fern, zu behaupten, meine Haltung zur Treue sei die einzig richtige, noch möchte ich gar jemanden bekehren. Was mich jedoch stört, ist dieses Beharren auf der Ansicht, dass Liebe nur in Verbindung mit körperlicher Treue funktionieren könne, alles andere sei ein sicheres Zeichen dafür, dass in der Partnerschaft etwas nicht stimmen kann.

So gesehen ist es schon komisch, dass Stefan und ich nach über vierzehn Jahren immer noch zusammen sind…

Schmerzwach: Kitchen Stories VI

Es ist schon eine Weile her, dass ich meine saumäßige Schreibdisziplin beklagte, die mich beharrlich hindert, endlich meinen Bestseller zu schreiben, damit ich mein schnödes Tagwerk (vulgo: Arbeit) hinter mir lassen und morgens länger schlafen kann. Zwar hat sich daran seitdem nicht viel geändert, aber wenigstens weiß ich nun, dass ich damit nicht alleine bin. Auch mein Blogfreund Jannis äußerte sich kürzlich in seinem Blog zu dieser an sich unerfreulichen Problematik, lesen Sie selbst:

Kitchen Stories SIX

Menschen, die schreiben, sagen oft: Wenn ich doch nur die Möglichkeit hätte, mehr Zeit für das Schreiben zu investieren, dann… ja dann wäre mein Leben sehr viel lebenswerter, glücklicher. Nicht schuften müssen, um Geld zu verdienen und zu überleben, sondern einfach Zeit zur freien Verfügung – und schreiben, schreiben, schreiben…

So einfach ist das natürlich nicht. Wer kennt nicht diese Situation: Du musst eine Haus-/ Magister-/ Diplomarbeit schreiben… und dir fallen plötzlich so viele Dinge ein, die dich am Schreiben hindern, was du alles unbedingt machen musst, putzen zum Beispiel, einkaufen gehen, schließlich hast du nichts da, und was ist, wenn du während des Arbeitens plötzlich Hunger bekommst oder Durst, nein, dann geht es nicht weiter, und schließlich musst du das jetzt noch schnell machen, bevor du nachher in einen Schreibfluss kommst; und dann ruft dich nach dem Putzen/ Einkaufen auch noch der beste Freund an, der Liebeskummer hat – natürlich musst du dich mit ihm treffen, dich um ihn kümmern… Und so geht es auch mir: den Freitag halte ich mir in der Regel frei, um zu schreiben. Diesen Freitag stand ich also früh auf, und dann fielen mir eine Million Dinge ein, die ich ja noch unbedingt machen muss… Aber es geht noch weiter. Man sucht ja eine Ausflucht, man hat Angst sich hinzusetzen, Angst zu schreiben, Angst vor der Angst – nämlich, dass das alles anstrengend ist, dass man blockiert ist, und so blockiert man sich tatsächlich. Schlechte Laune kommt hoch, man gerät in so eine Panik-Situation. Dann hilft so gar nichts mehr. Plötzlich ist man ganz schön gereizt, die Zeit rennt einem davon und bald denkt man: Heute klappt dass eh nicht mehr, ist ja schon Abend, dann gehe ich doch lieber raus. Aber dann wird einem bewusst: Scheiße, diesen Freitag hatte ich mir doch extra zum Schreiben freigehalten, der Samstag ist verplant und Sonntag, wer weiß, was Sonntag wieder ist, mit den Sonntagabend-Gefühlen. Und dann ist auch schon wieder dieser Manic Monday!…

Quelle: http://schmerzwach.blogspot.com/2011/02/kitchen-stories-six.html

Darkroom Diaries

Es ist mal wieder Zeit für einen Blogtausch mit Jannis. Der nachfolgende, schon ein paar Tage alte Text aus seinem Blog „Schmerzwach“ beschreibt sehr anschaulich-drastisch die Erlebnisse eines jungen Mannes in gewissen Etablissements zur Befriedigung spezieller männlich-menschlicher Bedürfnisse (das darf man glaube ich so schreiben, jedenfalls ist mir nicht bekannt, dass es ähnliche Lokale auch für Frauen gibt).

Ich habe diesen Text ausgewählt, weil er zum einen sehr, ja geil, geschrieben ist, zum anderen aber, weil dieses Thema so wunderbar polarisiert: die einen lehnen derartige Läden empört ab, die anderen lieben diese Art der Abwechslung. Zu welcher Gruppe ich mich selbst zähle, dürfte ich an einigen Stellen schon deutlich gemacht haben…

Vorsorglich weise ich darauf hin, dass der Text für Leser unter achtzehn Jahren nur bedingt geeignet ist; allen anderen wünsche ich viel Vergnügen!

Quelle: http://schmerzwach.blogspot.com/2011/01/darkroom-diaries-3.html

Darkroom Diaries -3-

Wenn es um die Darkroom Diaries geht, dann ist niemand berufener davon zu erzählen, als mein lieber Freund Jott A. Er machte einst eine Führung mit mir durch den Karlsruher Nymphengarten und bewies mir, dass es auch in dieser langweiligen Beamtenstadt Cruising Areas für Schwule gibt. Unangenehm vielleicht, dass ich beim Umschauen entdeckte, dass einer meiner Verehrer dort rumlungerte – der bekam, wie man sich denken kann, keine Chance mehr bei mir. Jott A., der so ganz anders mit seiner Sexualität umgeht als ich – ein Besucher nicht nur von Parks, sondern auch von Sex-Kinos und Klappen – erzählte und erzählt mir noch immer Geschichten, mit denen ich nicht dienen kann. Das geht dann so: Ich war einmal in einem Darkroom in Mannheim, im Connexxion, unten in den Katakomben, die haben ja jetzt zugemacht da. Da sind ja vor den eigentlichen Darkrooms noch so allerlei „Liebes“-Schaukeln, Zahnarztstühle, Slings etc… Dort habe ich mich in einen dieser Slings begeben, da ist einer vor dieser Toilette, wo die Jungs auf Golden Shower warten (angepisst zu werden!), nackt, wie ich war, die Typen konnten mich betrachten, an mir spielen, an meinem dicken Schwanz, an meinem Anus, lecker, yummie, das war sooo geil. Manch einer hat mir in die Nippel gezwickt, andere haben mich mit Zigaretten bearbeitet, und dann, und dann, dann hat sich da jemand hinter mich gestellt, der hat mich gefickt, voll der Riese war der, aber mit was für einem geilen Rohr, abartig, wasn Durchmesser, fast wie eine Pringles-Verpackung, so dick… Ich spürte ihn in mir, es war … Oh Mann! Und gleichzeitig spielte einer, so der Fußballer-Typ, jung, an meinem Schwanz, ein anderer leckte an meinen Fußzehen. Ich hielt es vor Geilheit kaum aus und spritzte dem einen Typen heftig ins Maul, so krass, und der andere fickte mich immer weiter...

Schmerzwach: Manic Mondays

Und hier wieder wieder ein Text, den ich mit freundlicher Genehmigung von Jannis aus seinem Blog „Schmerzwach“ übernommen habe und in dem ich mich in weiten Teilen wieder finde. Er thematisiert die ewig gültige Gleichung Montag + Arbeit = Leiden. Am besten gefällt mir der Satz „Doch Bürojobs müssen wohl so sein. Absurd. Sinnloses Aneinandervorbeiarbeiten. Inkompetenz. Unnötiges Tun, damit es überhaupt etwas zu tun gibt.“ Wie oft denke ich den, nicht nur montags…

Quelle: http://schmerzwach.blogspot.com/2010/04/manic-mondays.html

Manic Mondays

Manchmal gehe ich ja arbeiten… eher gezwungenermaßen… und montags, ja, manic mondays, ganz übel, ist die Motivation besonders gering! Aber die Leute, ja, die Gesellschaft, sagt: Der Mensch muss arbeiten gehen. Geld verdienen, eigenhändig, und das Ding mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen ist ja noch nicht durch. Schade, dabei wäre das ja die Lösung. Die Lösung für all meine Probleme! Denn: Ich möchte ja nur lesen, schreiben, lesen, schreibe, Filme anschauen, lesen, schreiben und Filme anschauen. Naja, manchmal möchte ich auch zu Lesungen und in Ausstellungen gehen. Das gehört mit dazu. Aber nein, ich muss jeden Morgen, naja, fast jeden – ich arbeite ja Teilzeit – in die Pampa fahren, in der Nachbarschaft sind die Müllverbrennungsanlage, eine Glaserei und – nicht zu vergessen – Hildes Imbiss. Jaja, und nicht zu vergessen, wir als dachlose haben trotzdem gute Laune, denn wir sind voll die lustige Gang bei der Arbeit. Ein bisschen stören diese Einwürfe von so einer Chefin mit autistischem Führungsstil, und, naja, Kooperationspartner sind auch nicht immer willens, das zu tun, was wir von ihnen möchten, aber was solls – das alles wird nur als absurdes Theater betrachtet, vorübergehend, wie so ein lästiger Virus, unabänderlich, aber auch egal. Denn wir lassen uns nicht entmutigen. Arbeit ist ja auch nicht alles. Aber schon doof, dass so viel Zeit drauf geht. Und wenn einem Autisten den letzten Nerv mit dämlichen Einwürfen rauben. So vieles könnte einfacher sein. Doch Bürojobs müssen wohl so sein. Absurd. Sinnloses Aneinandervorbeiarbeiten. Inkompetenz. Unnötiges Tun, damit es überhaupt etwas zu tun gibt. Spooky. Groovy – wenn man sich davon abgrenzen kann, und trotzdem Spaß hat. Allerdings an diesen manic mondays ist alles zu viel, irgendwie.

Schmerzwach: Soundtrack of my Life

In seinem „Schmerzwach“-Blog fordert Jannis hier dazu auf, unter der Überschrift „Soundtrack of my Life“ dreißig Lieder aus bestimmten Kategorien zu benennen, die für einen selbst bedeutend waren und sind. Gute Idee, dachte ich mir, als ich es las, machst du später mal. Nun habe ich es doch sofort gemacht. Hier also mein

Soundtrack of my Life:

1. Ein Lied, das dich glücklich macht
> Night and Day, selbst gesungen zusammen mit den Kölner SPITZbuben, meinem Chor. Das ist pures Glück!

2. Ein Lied, bei dem du tanzen musst
> Shout von Tears For Fears

3. Ein Lied, bei dem du melancholisch wirst
> Sometimes Love Just Ain’t Enough von Patty Smyth. Weckt Erinnerungen an eine Zeit, als ich unglücklich verliebt war.

4. Ein Lied, das dich an eine schöne Situation erinnert
> Siehe Nr. 7.

5. Ein Lied, das dich an deine Kindheit erinnert
> A Glas Of Champagne von Sailor. Sailor waren damals die größten für mich, heute kennt die keiner mehr.

6. Ein Lied, bei dem du an deine große Liebe denkst
> The Power Of Love von Frankie Goes To Hollywood. Dabei denke ich sofort an Patrick B., meine erste wirklich große und schmerzhafte Liebe. Damals wusste ich noch nicht, dass ich verliebt war, das hat es nicht besser gemacht.

7. Ein Lied, das in einer dir peinlichen Situation lief
> Something Stupid von Robbie Williams. Es war das Lied unseres Hochzeitstanzes, bei dem wir uns ziemlich ungeschickt anstellten.

8. Dein Lieblingslied aus den 80ern
> True Faith von New Order, für mich immer noch der größte Hit aller Zeiten.

9. Dein Lieblingslied aus den 90ern
> Don’t Look Back In Anger von Oasis

10. Dein Lieblingslied aus den 00ern
> The Turning von Oasis

11. Ein Lied, das zu deinem Charakter passt
> Nineteen Forever von Joe Jackson. Es geht ums Nicht-erwachsen-werden-wollen.

12. Dein Lieblingsmusikvideo
> I Can’t Dance von Genesis. Werde nie vergessen, wie wir es in der Kneipe in Dieburg nach reichlich Bier nachspielten.

13. Ein Lied, das du gerne nachts hörst
> keins, nachts schlafe ich ganz gerne, ohne Musik.

14. Ein Lied, das dich morgens gerne wecken darf
> Morgens geweckt zu werden ist immer grausam, auch wenn es ein Lied ist.

15. Dein Klingelton am Telefon
> Keins; ich hasse Lieder als Handyklingelton, eine Zumutung, vor allem wenn der Idiot nicht dran geht!

16. Ein Lied, das dich mit einem guten Freund verbindet
> Turn To Stone, aber auch fast alles andere von ELO; erinnert mich an wunderschöne Zeiten mit Uwe damals.

17. Ein Lied, das für dich Lebensmut bedeutet
Kann denn Liebe Sünde sein

18. Das ultimative Partylied für dich
> siehe Nr. 8

19. Das ultimative Herzschmerzlied
> Damned I Wished I Was Your Lover von Sophie B. Hawkins. Selbes Herzleid wie bei Nr. 3.

20. Das schönste Duett
> Broken Strings von James Morrison und Nelly Furtado. Ohne besonderen Grund, einfach nur schön.

21. Das Lied, das dich am meisten nervt
> alles von Jan Delay und Xavier Naidoo!

22. Der schönste Song aus einem Film
> L’Homme de Suez, Titelmusik des Dreiteilers „Der Mann von Suez“, der in den 80ern im Fernsehen lief.

23. Dein Lieblings-Klassiker (wahlweise Oper, Klassik oder Musical)
> Der 1. Satz aus Bruckners 9. Sinfonie. Immer noch Gänsehaut, vor allem live in einem Konzert.

24. Ein Lied, das du bei einer Prüfung (z.B. Abi) als Motto hattest
> Dazu fällt mir nichts ein.

25. Ein Lied deines Lieblingssängers
> Love Kills von Freddy Mercury

26. Ein Lied deiner Lieblingssängerin
> Habe ich keine.

27. Ein Lied deiner Lieblingsband
> Force Of Nature von… na, raten Sie es? richtig: Oasis

28. Ein Lied für die verrückten Momente im Leben
> Bei den Fickpartys läuft meist irgend ein Techno-Zeugs, Titel kenne ich nicht und interessieren mich dann meistens auch nicht.

29. Ein Lied, das bei deiner Geburtstags-Überraschungsparty läuft
> woher soll ich das wissen? Dann ist es ja keine Überraschung mehr!

30. Ein Lied, das bei deiner Beerdigung gespielt werden soll
> siehe Nr. 1. Nur halt nicht mehr selbst gesungen.

Schmerzwach: Telefonieren

Hier ein weiterer Text aus dem Blog „Schmerzwach“ von Jannis, mit dem er mir voll und ganz aus der Seele schreibt und ich frage mich, warum ich dieses Thema hier nicht längst aufgegriffen habe: Telefonieren. Ich gestehe, im Gegensatz zu den meisten Zeitgenossen hasse ich es, vor allem abends zu Hause nach einem langen Arbeitstag und erst recht mobil, wenn alle möglichen Leute mithören (müssen), z. B. in der Bahn.
Quelle: http://schmerzwach.blogspot.com/2010/09/telefonieren.html

Viele Vergnügen!

Telefonieren…

Ich hasse Telefonieren. Das traut man mir gar nicht zu. Man denkt, ey, der Alte ist so kommunikativ, so mitteilungsfreudig, so beredsam. Und der soll nicht telefonieren wollen und können?! Nein, das kann nicht sein. Doch es stimmt. Trotz all meiner Selbstbezogenheit, und beim Telefonieren ist man ja selbstbezogener als in anderen Kommunikationen, weil man das Gegenüber nicht sieht – wie kann das sein? Vielleicht ist es ja das, was mich verunsichert? Dass ich nicht weiß, welches Gesicht das Gegenüber macht? Oder habe ich die Angst, nicht alles das, was ich sagen möchte, sagen zu können? Ich könnte abgewürgt werden, bevor ich das Notwendige gesagt habe. Das kann beim Schreiben nicht passieren. Wer keinen Bock auf den Text hat, liest nicht mehr weiter. Ich kriege es ja nicht mit, kann mich der Illusion hingeben, dass jeder von Anfang bis zum Ende liest. 😉 Und bei einer Face-To-Face-Unterhaltung kann der andere steuern, oder man selbst steuert. Aber am Telefon? So oder so sieht man das Gesicht, das Verständnis oder Ärger, Freude oder Angepisstsein etc. zeigt. Beim Telefonieren ist andererseits das doch eigentlich auch ein Vorteil, nicht gesehen werden zu können. Man könnte sich Zettel zurecht legen, mehr oder weniger ablesen, was drauf steht. Einfacher geht es doch gar nicht. Und trotzdem habe ich Angst, und trotzdem schreibe ich zuerst drei Emails, bevor ich anrufe. Und je weniger ich eine Person kenne, desto weniger schaffe ich es mich zu überwinden, sie anzurufen. Etwas, das sonst gar nicht meine Schwäche ist. Es ist noch nicht einmal so, dass ich absoluten Blödsinn am Telefon rede. Aber die Nervosität. Diese schreckliche Nervosität. Wie häufig hatte ich nach den Telefonaten alle möglichen Informationen erhalten, aber nicht die, die ich benötigte. Oder wie oft hatte ich nach dem Telefonieren das Gefühl, dass die andere Person mich nun für beschränkt hält, obwohl das nur Einbildung war? Nicht einmal mit dem schönsten Mann der Welt kann ich wirklich telefonieren. Unser längstes Telefonat ging wohl fünf Minuten. Eine Freundin weigert sich fast schon, mich anzurufen, vor allem, wenn ich gerade bei der Arbeit bin. Weil… ich dann so anders bin, so merkwürdig bin, ja, fast schon hassenswert. Es macht keinen Spaß mit mir zu telefonieren. Sagen manche. Ich sei dann traurig oder abweisend oder depressiv. Es gibt Ausnahmen. Die Aversion hat sich in den letzten Jahren verstärkt, das heißt, die Leute, die mich schon lange kennen, können wohl meist noch normal mit mir telefonieren… Naja, das Telefonieren ist ja heutzutage auch nicht das wichigste Kommunikationsmittel, würde ich sagen. Man kann ja auch schreiben, so bleibt man auch Up to Date, zumindest bei mir. 😉

Schmerzwach: Pimmel zeigen

Hier nun wieder ein Text aus dem Blog von Jannis. Ich weiß nicht, wie viel davon Dichtung und wie viel Wahrheit ist, auf jeden Fall äußerst witzig. Viel Vergnügen!

Pimmel zeigen

Meine Mutter glaubt, dass ich verrückt bin. Verrückt. Ich weiß gar nicht, wie sie darauf kommt! Doch! Ich weiß es! Sie findet nicht gerade normal, dass ich….

…mit sechs eine ihrer Freundinnen auf den Mund küsste, als diese gerade ihre Kaffeetasse auf den Tisch gesetzt hatte. Meine Erzeugerin war zunächst perplex, entschuldigte sich dann tausend Mal für mein Verhalten, die Geküsste lachte und nahm mich in ihre Arme, allerdings entriss mich meine Alte daraus und brachte mich in mein Zimmer, während ich meiner Angebeteten einen Heiratsantrag zuschrie. Seitdem durfte ich an keinem der Kaffeekränzchen meiner Mutter teilnehmen.
…mit sieben jedem erzählte, dass ich nur noch ein halbes Jahr zu leben hätte, weil ich an einer unheilbaren Krankheit litte. Und mit jedem meine ich wirklich jeden. Wenn wir durch die Stadt bummelten, redete ich wildfremde Leute an, denen ich mein angebliches Todesschicksal aufzwang; meine Mutter schämte sich so sehr für mich, dass sie diese Ausflüge mit mir strich.
…mit neun behauptete, von Außerirdischen entführt worden zu sein, die mir ihr geheimes Wissen anvertraut hätten, damit ich die Welt retten könnte; ich gab ständig solche Weisheiten von mir wie: „Spucke drei Mal auf den Boden, bevor du durch ein Maisfeld gehst“ oder „Wer blaue Strümpfe trägt, sollte sich nicht darüber wundern, dass er beim Duschen nicht vollständig sauber wird“.
…mit elf nackt in unserem Reihenhausgarten lag, um mich zu sonnen. Die Nachbarn auf beiden Seiten schauten mich schräg an, schließlich war ich kein Kleinkind mehr, schon alt genug, um Scham zu besitzen. Als meine Mutter das sah, kam sie mit einer Badehose in den Händen aus dem Haus gerannt, die ich allerdings trotz ihrer Proteste und der von dem alten Knacker, der auf der rechten Seite neben uns wohnte, nicht anzog, stattdessen schlenderte ich frivol an unseren Zaun, der sehr niedrig war, stellte mich demonstrativ so davor, dass mein Pimmel über dem Zaun baumelte, steif wurde und ich onanierte auf das Grundstück des alten Sacks, der kurz vor dem Herzinfarkt stand, hechelte, schnaubte, meine Alte schmierte mir eine, zog mich ins Haus hinein; auch Sonnenbaden im Garten wurde mir verboten.
…mit zwölf in unseren Dorfpfarrer verliebt war, mit Freuden nicht nur jeden Sonntag in die Kirche ging, sondern in der ersten Reihe saß, diesen jungen Geistlichen anschmachtete, mich nach einer Predigt meldete und fragte, wie man Pfarrer werden könne. Erfreut sagte er mir es und bot mir an, mir nach dem Gottesdienst etwas über das Studium zu erzählen. Als wir in seinem Zimmer saßen, eröffnete ich ihm meine Liebe zu ihm, fragte ihn, ob ich ihn in vier oder fünf Jahren heiraten könne, das sei mein größter Wunsch. Erschrocken fragte er mich, ob ich ihn zum Narren halten wolle und ich sagte: „Nein, ich meine das wirklich so.“ Und danach meinte ich lässig: „Du kannst mir deinen Pimmel in meinen Popo stecken und ich mache das dann bei dir auch.“ Völlig errötet zerrte er mich sofort aus dem Zimmer, brachte mich nach Hause und erzählte meinen Eltern alles; ich durfte nie wieder in die Kirche mit.
…mit vierzehn mich angeblich umbringen wollte, was allerdings gar nicht der Wahrheit entspricht, da ich lediglich auf unserem Balkon im ersten Stock stand, weil ich darauf balancieren wollte. Ich meine, wenn ich mich selbst um die Ecke hätte bringen wollen, dann wäre ich doch von einem Hochhaus hinuntergestürzt.
…mit sechzehn meine Haare abrasiert habe, nur noch braune Gewänder anzog und den ganzen Tag vor mich hin meditierte; ich wollte ein perfekter Buddhist werden und das Nirwana so bald als möglich finden.
…mit achtzehn Jahren von einer Studienfahrt in London heimgeschickt wurde, weil ich meine Englisch-Lehrerin angeblich auf mieseste Weise sexuell belästigt hätte. Da war ich gerade dabei, Tim einen zu blasen, wir beide dementsprechend nackt und erregt, es klopft jemand an die Tür, ich sage: „Sind gerade voll beschäftigt.“ Die Antwort lautet: „Beeilt euch mal, wir müssen los, das Musical fängt gleich an, auf, eins, zwei, drei, macht mal.“ Ich sage: „Wenn Sie reinkommen, geht’s schneller.“ Während sie die Tür öffnet, ins Zimmer tritt, holt mir Tim einen runter und ich sage: „Wenn Sie mitmachen ist es noch geiler und erregender und ich komme schneller.“ Sie rannte schnurstracks aus dem Zimmer, verbannte mich am gleichen Abend zurück nach Deutschland.
…mit zwanzig vom Zivildienst suspendiert wurde, weil ich mir aus Versehen eine E in mein Maul stopfte, anstatt einer Kopfschmerztablette und dann hohldrehte, ich schob einen Behinderten im Rollstuhl, es ging ein wenig bergab und ich begann schneller zu werden, immer schneller, plötzlich rannte ich wie ein Irrer, konnte nicht mehr stoppen, was ja nicht so schlimm gewesen wäre, wenn mir die Rollstuhlgriffe nicht aus den Händen geglitten wären und der gute Behinderte schmerzhafterweise einen Crash mit einer Laterne gehabt hätte.
…mit zweiundzwanzig aus einem Seminar geflogen bin, weil ich – zugekifft wie ich war – von Peace, Love and Happiness träumend meine Professorin angelächelt und ihr gesagt hatte, dass sie Humanbiologie auch interessanter gestalten könnte, wir zwei könnten uns ja ausziehen und Sexualkunde plastisch darstellen, ich sei sowieso schon längst spitz auf sie.
…mit dreiundzwanzig als Stripper durch das Land zog, um mir mein Studium zu verdienen, allerdings nicht lange, denn ich ging meinen Chefs zu weit, was das Ausziehen und Erotisieren des Publikums betraf, ich zog zum Beispiel einmal einen Schwulen ganz aus, tanzte um ihn herum, er bekam einen Steifen, genauso wie ich, was sich durch meinen Slip abzeichnete, er zog ihn mir erregt herunter und begann meinen Pimmel zu lutschen, was die Veranstalter noch gestatteten, mich aber nie wieder irgendwo auftreten ließen. Doch ein Pornofilm-Produzent entdeckte mich bei dieser Gelegenheit und ich drehte einige Streifen, bis mich das annervte.

Tja, meine Mutter fände da sicherlich noch sehr viel mehr Gründe, die gegen meine Zurechnungsfähigkeit sprechen, aber wen interessiert das?

Quelle: http://schmerzwach.blogspot.com/2010/03/pimmel-zeigen.html