Zwischenbilanz, Folge 5 – B wie Beatles

Im Februar 1967 erblickte ich das Licht der Welt im St. Franziskus-Hospital zu > Bielefeld, welches im Allgemeinen auch Klösterchen genannt wird (das Hospital, nicht Bielefeld). Es liegt in der Natur der Sache, dass meine persönlichen Erinnerungen an dieses Ereignis nicht nennenswert sind; dem Vernehmen nach soll es, kurz bevor für mich das Licht anging, noch zu einer dramatischen Wendung gekommen sein: Ich weiß nicht mehr genau, was meine wahren Beweggründe waren, kurz vor dem freudigen Ereignis drehte ich mich im Mutterleib, was dazu führte, dass ich per Kaiserschnitt ins Diesseits geholt werden musste. Ich möchte betonen, dass derartige Renitenz grundsätzlich nicht meiner Natur entspricht und dass ich auf Sonderbehandlungen aller Art normalerweise keinen gesteigerten Wert lege. Jedenfalls hatte ich gleich zu Beginn einen dramatischen Auftritt. Ob ich ein hübsches Kind war, mögen andere beurteilen, ich kam mit schwarzen Haaren auf meinem zerknautschten Babyköpfchen ans Licht, was den behandelnden Arzt zu der Aussage „jetzt kommen sogar schon Beatles zur Welt“ bewegt haben soll.

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Wie ich später erfuhr, handelte es sich bei den Beatles um eine recht erfolgreiche Band, die sich ungefähr zum Zeitpunkt meiner Geburt in Auflösung begriff. Einen direkten oder indirekten Zusammenhang weise ich weit von mir. (Wäre ich tatsächlich, wie der Arzt gesagt hatte, ein Beatle geworden, dann wäre diese Geschichte längst geschrieben und millionenfach verkauft worden.)

Schmerzwach: Manic Mondays

Und hier wieder wieder ein Text, den ich mit freundlicher Genehmigung von Jannis aus seinem Blog „Schmerzwach“ übernommen habe und in dem ich mich in weiten Teilen wieder finde. Er thematisiert die ewig gültige Gleichung Montag + Arbeit = Leiden. Am besten gefällt mir der Satz „Doch Bürojobs müssen wohl so sein. Absurd. Sinnloses Aneinandervorbeiarbeiten. Inkompetenz. Unnötiges Tun, damit es überhaupt etwas zu tun gibt.“ Wie oft denke ich den, nicht nur montags…

Quelle: http://schmerzwach.blogspot.com/2010/04/manic-mondays.html

Manic Mondays

Manchmal gehe ich ja arbeiten… eher gezwungenermaßen… und montags, ja, manic mondays, ganz übel, ist die Motivation besonders gering! Aber die Leute, ja, die Gesellschaft, sagt: Der Mensch muss arbeiten gehen. Geld verdienen, eigenhändig, und das Ding mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen ist ja noch nicht durch. Schade, dabei wäre das ja die Lösung. Die Lösung für all meine Probleme! Denn: Ich möchte ja nur lesen, schreiben, lesen, schreibe, Filme anschauen, lesen, schreiben und Filme anschauen. Naja, manchmal möchte ich auch zu Lesungen und in Ausstellungen gehen. Das gehört mit dazu. Aber nein, ich muss jeden Morgen, naja, fast jeden – ich arbeite ja Teilzeit – in die Pampa fahren, in der Nachbarschaft sind die Müllverbrennungsanlage, eine Glaserei und – nicht zu vergessen – Hildes Imbiss. Jaja, und nicht zu vergessen, wir als dachlose haben trotzdem gute Laune, denn wir sind voll die lustige Gang bei der Arbeit. Ein bisschen stören diese Einwürfe von so einer Chefin mit autistischem Führungsstil, und, naja, Kooperationspartner sind auch nicht immer willens, das zu tun, was wir von ihnen möchten, aber was solls – das alles wird nur als absurdes Theater betrachtet, vorübergehend, wie so ein lästiger Virus, unabänderlich, aber auch egal. Denn wir lassen uns nicht entmutigen. Arbeit ist ja auch nicht alles. Aber schon doof, dass so viel Zeit drauf geht. Und wenn einem Autisten den letzten Nerv mit dämlichen Einwürfen rauben. So vieles könnte einfacher sein. Doch Bürojobs müssen wohl so sein. Absurd. Sinnloses Aneinandervorbeiarbeiten. Inkompetenz. Unnötiges Tun, damit es überhaupt etwas zu tun gibt. Spooky. Groovy – wenn man sich davon abgrenzen kann, und trotzdem Spaß hat. Allerdings an diesen manic mondays ist alles zu viel, irgendwie.

Auf ein neues!

Bilanz des heutigen ersten Arbeitstages im neuen Jahr:

– 12 mal „frohes neues Jahr“ oder ähnliches schriftlich empfangen,
– 9 mal „alles Gute für 2011“ schriftlich versendet,
– 18 mal „Frohes neues Jahr“ gehört und sinngemäß erwidert,
– 16 mal „Frohes neues Jahr“ als erster gesagt und erwidert bekommen,
– 7 mal „Frohes Neues“ gehört und sinngemäß erwidert,
– 0 mal „Frohes Neues“ gesagt, und
– 0 mal „…gehabt zu haben“ gehört oder gelesen, immerhin.

In diesem Sinne: Alles Gute, auf ein Neues!

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Nachtag 22:25 Uhr:
Der erste Tag ohne Alkohol seit Monaten, der dritte Tag ohne Twitter, und wie es aussieht, werde ich ihn überleben. Demnächst dann mal ein Tag ohne zu rauchen…