Woche 45/2024: Wählerwille, Waldeslust, Liberalenliquidierung und Grünkohl

Montag: Es ist deutlich kühler geworden, auf dem Fahrrad trug ich erstmals wieder Handschuhe und Helmunterziehmütze. Vormittags umhüllte Nebel die Umgebung, in mir sah es kaum anders aus, nicht nur in der ersten Tageshälfte. Gegen Mittag setzte sich die Sonne durch, sie ließ das verbliebene Herbstlaub im Rheinauenpark bunt leuchten, bitte denken Sie sich entsprechende Bilder. Wobei viele Bäume noch weitgehend grün sind, während andere das Laub bereits vollständig abgeworfen haben, auf dass es von städtischen Laubblas-Monstern mit Getöse zu langen Haufen zusammengepustet werde. Insofern weisen die Bäume Ähnlichkeit mit Männern auf: Die einen haben mit sechzig noch volles Haar, von einzelnen Silberfädchen durchzogen, andere sind mit vierzig schon kahl.

Zum Haareraufen auch, was nachmittags in einer Besprechung zu hören war: „… damit wir alle on the same page sind“ und „Wir sind hier in charge“ – Bei letzterem erlaubte ich mir, die liebe Kollegin nach der Bedeutung zu fragen. Die schlichte Antwort entlarvte die völlige Lächerlichkeit dieser aufgeblasenen Phrase.

Städtisches Laubblas-Monster (Archivbild)

Künstliche Intelligenz ist überwertet:

Wie viele mögen diesen Korrekturvorschlag ungefragt übernehmen?

Dienstag: In einer Remscheider Grundschule fällt für längere Zeit der Sportunterricht aus, weil die Turnhalle von Schimmel befallen ist, wurde morgens im Radio gemeldet. Als Schüler hätte mich diese Nachricht wohl in mehrtägige Jubelgesänge versetzt: „Hurra hurra die Halle fault!“

Diese Woche ist kleine Woche, das heißt, Donnerstag ist frei, hurra. Wegen günstiger Wetterprognose wird es wieder ein Wandertag, dieses Mal dank der neuen Schuhe voraussichtlich ohne Fußweh. Inzwischen habe ich mich auch für eine Tour aus der Geplant-Liste in der Wander-App entschieden, auf die ich mich freue. Sofern ich mich nicht noch umentscheide und mich auf und über eine andere freue.

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Mittwoch: Morgens lag ein zarter Nieselhauch in der Luft, bei Ankunft im Werk waren die Brillengläser mit Tröpfchen benetzt. Der den Niesel gebärende Nebel hielt sich den ganzen Tag, die Sonne zeigte sich nicht und es wurde nicht richtig hell. Wie es sich gehört für November. Auf meine persönliche Stimmung wirkte sich das kaum aus, die blieb ganztägig zufriedenstellend, vielleicht durch die Vorfreude auf den freien Tag morgen.

Wenig Grund zur Vorfreude bietet das Wahlergebnis in den USA. Sie haben es so gewollt, auch das ist Demokratie, selbst wenn sie damit womöglich bald abgeschafft wird. Vielleicht ist das aber auch eine etwas gewagte These. Darüberhinaus will ich den amerikanischen Wählerwillen nicht bewerten, das können und tun andere ausführlicher und kompetenter. Wie groß mag der wirtschaftliche Schaden sein, weil die Leute heute weltweit über Trump gesprochen haben, statt ihren Geschäften nachzugehen? Auch aus den Nebenbüros war diesbezügliches Geraune zu vernehmen.

Lichtblick des Tages trotz Dauerdunst und Nachrichtenlage: Mittags in der Kantine gab es Erbseneintopf. Erbseneintopf macht glücklich, den hätte ich am liebsten einmal wöchentlich, gerne auch abwechselnd mit Linsen und Grünkohl. Während des Essens fiel von einem Kollegen, der sich bisweilen für den Schnabel der Welt zu halten scheint, der Begriff „Siamesische Zwillinge“. Spontan kam mir der Gedanke, durch einen mehr als unglücklichen Umstand würde ich mit ebendiesem Kollegen siamesisch verschmelzen. Ohne ihm zu nahe treten zu wollen: eine Horrorvorstellung, nicht nur wegen der penetranten Parfümwolke, in die sich mein gedachter Zuwachs gerne hüllt.

Als wenn die US-Wahl nicht schon genug wäre: Abends beeindruckten mich die für ihn ungewohnt deutlichen Worte unseres Bundeskanzlers, mit denen er endlich den Lindner vom Hof gejagt hat. Derartige Deutlichkeit hätte man sich von ihm öfter gewünscht, nicht nur gegenüber der FDP.

Donnerstag: Volker Wissing will trotz Liberalenliqidierung weitermachen als Verkehrsminister, während die anderen FDP-Minister zurücktreten. Außerdem verlässt er die Partei. Vielleicht kommt er dadurch zur Vernunft? Könnte er dann nicht Tempo 130 auf Autobahnen einführen? Nur ein Gedankenspiel, so vernünftig wird er nun auch nicht werden.

Wie bereits angedeutet hatte ich heute frei. Den Inseltag nutzte ich für eine Wanderung durch die Wahner Heide, eines meiner liebsten Wandergebiete in näherer Umgebung mit vielfältiger Landschaft. Morgens spazierte ich zunächst über den Rhein nach Beuel, wo ich in einer Bäckerei frühstückte, danach weiter zum Beueler Bahnhof. Von dort brachte mich die Bahn (pünktlich, man muss es erwähnen) innerhalb weniger Minuten nach Troisdorf, dem Ausgangs- und Endpunkt der Wanderung. Sie führte im Uhrzeigersinn durch die südliche Heide mit Überquerung des Fliegen- und des Güldenbergs, wobei die Bezeichnung „Berg“ für diese leichten Erhebungen ein wenig übertrieben ist. Aus den geplanten knapp fünfzehn wurden gut neunzehn Kilometer, wegen bewusster Abweichung von der Planroute, einmal führte mich Komoot hinter die Fichte bzw. Buche, einmal verpasste ich eine Abzweigung. Alles überhaupt nicht schlimm, im Gegenteil, das Wanderglück war trotz durchgehendem Hochnebel ungetrübt. Auch die neuen Wanderschuhe bewährten sich bestens.

Nur akustisch wurde die Waldeslust leicht beschattet: Im östlichen Viertel durch das Brausen von der Autobahn 3, zudem durchgehend durch startende Flugzeuge vom nahen Flughafen Köln/Bonn, die deutlich zu hören, durch den Hochnebel indes nicht zu sehen waren; umgekehrt wäre es netter gewesen. Nach ziemlich genau vier Stunden war ich wieder in Troisdorf. Da dies nach meinem Empfinden, Troisdorfer mögen es mir verzeihen, kein Ort ist, wo man sich gerne unnötig lange aufhält, nahm ich das nächste öffentliche Verkehrsmittel nach Bonn, den Bus 551. Der braucht wesentlich länger als die Bahn, weil er sich durch zahlreiche enge Ortschaften zwängt, doch das störte nicht; ich saß im Warmen am Fenster und hatte was zu schauen. Nach Rückkehr in Bonn belohnte ich mich, Sie ahnen es vielleicht, mit Currywurst und bayrischem Hellbier.

Wenn Sie schauen möchten:

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Stechpalme für Frau L
Die Wahner Heide ist auch ein Kriegsspielplatz
Heide, Herbstausführung
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Ganzjährig schön: Birken
Aufstieg auf den Fliegenberg
Mehr Moos
Was für ein Pilz ist das?
Kartoffelbovist, wenn ich nicht irre
Buchen auf dem Güldenberg, wo ich vom Wege abkam
Wieder so ein Fall, bei dem man sich fragt, was die Geschichte dahinter ist
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Leyenweiher

Freitag: Wikipedia setzt die richtigen Prioritäten. (Zur Sicherheit haben sie dazugeschrieben, dass sich das Bild auf die erste Meldung bezieht.)

Quelle: Hauptseite Wikipedia vom 8.11.2024

Wie ich bei der Rückfahrt vom Werk aus den Augenwinkeln sah, liegt die Rheinnixe, die ehemalige Personenfähre nach Beuel, wieder an ihrem Anlegeplatz auf der anderen Seite. Laut einem Zeitungsbericht bekam sie neue Fenster eingebaut, ihre künftige Verwendung ist weiterhin offen.

Abends aß ich den ersten Grünkohl der Saison, der traditionell im Winterhalbjahr gegessen wird, wohingegen Erbsensuppe zu jeder Jahreszeit zulässig ist. Erste Winteranmutung kam auf dem Weg zur Gaststätte beim Überqueren der Rheinbrücke auf, wo uns kalter Wind aus Süden mangels Handschuhen die Hände tief in die Hosentaschen versenken ließ.

Samstag: Nachtrag zu den Ausführungen vom 1. November: Donald Trump hat angekündigt, die USA (mal wieder) aus dem Pariser Klimaschutzabkommen herauszuführen. Das ist nicht sehr überraschend. Man könnte es als altersbedingte Minderleistung bewerten, doch es ist nicht auszuschließen, dass weitere Länder folgen werden.

Gedanke während der Morgentoilette: Viele Leute müssen aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen ihr Essen fotografieren, bevor sie es verspeisen. Alternativ könnte man doch auch im Bild festhalten, was am Ende herauskommt. Allerdings verwarf ich den Gedanken sogleich wieder.

Sonntag: Morgens waren die Augenbrauen zu stutzen, da eine baldige Verwechslung meiner Person mit Theo Waigel zu befürchten war, das will man ja nun wirklich nicht. Aus Erfahrung stellte ich die Schermaschine auf Stufe acht, aber ach, anscheinend setzte ich das Gerät nicht richtig an, dadurch sind die Brauen arg kurz geraten. Anscheinend ist das noch niemandem aufgefallen, man selbst ist ja oft der einzige, der so etwas wahrnimmt. Sie wachsen ja wieder nach.

Morgen ist der Elfte im Elften, somit offizieller Beginn der Karnevalssaison. Das hinderte die Jecken im Stadtteil Tannenbusch nicht daran, bereits heute ihre Sitzung abzuhalten. Unsere Gesellschaft war auch dabei, zugleich der erste öffentliche Auftritt der Session, es lief gut. Ob es Unglück bringt, vor dem Elften aufzutreten, oder man dafür später in der Kamellehölle schmort, weiß ich nicht.

Für die Lektüre der Sonntagszeitung blieb keine Zeit, da ich bereits eine Stunde nach Rückkehr vom Auftritt nach Beuel aufbrach zur Lesung der TapetenPoeten. Wegen Ausfalls einer Teilnehmerin war ich gestern angefragt worden, ob ich lesend aushelfen könnte. Da hilft man doch gerne.

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Foto: Lothar Schiefer

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Kommen Sie gut durch die Woche und, wenn Sie es mögen, in die neue Session. Alaaf! (Oder Helau oder was auch immer bei Ihnen zu diesem Anlass gerufen wird.)

Woche 28/2023: Von Wanderglück beseelt

Montag: Am Wochenbeginn war nichts Wesentliches zu beanstanden, es gab schon montäglichere Montage. Zu beklagen ist der Defekt der Geschirrspülmaschine nach nur acht Jahren Betrieb, was nicht dem Montag anzulasten ist. Dabei handelt es um ein Gerät des einst für die Verlässlichkeit und dauerhafte Haltbarkeit seiner Produkte bekannten Gütersloher Hausgeräteherstellers im gehobenen Preissegment. Anscheinend kann man sich auf nichts mehr verlassen. Vor geraumer Zeit stellte bereits der Wäschetrockner aus demselben Hause seine Dienste ein; sein Nachfolger, ebenfalls aus Gütersloh, nervt seitdem mit durchdringendem Piepen nach Trocknungsende.

Aus einem Zeitungsbericht über den Brand in einem Landauer Autohaus am vergangenen Wochenende: »Durch das Feuer wurden unter anderem Autos zerstört« – Wer hätte das gedacht.

Arno Frank im aktuellen SPIEGEL über Freibadkultur: »Und wenn weibliche Brüste vom Schönheitschirurgen sein können, dann sind männliche manchmal von der Brauerei.«

Dienstag: Vormittags fuhr ein Lieferwagen auf die gelb verdorrte Rasenfläche hinter dem Werk, mit Anhänger, darauf ein Aufsitz-Rasenmäher, obwohl es dort nichts mehr ernsthaft zu mähen gab. Bevor er lärmend zu grasen begann, brachte der Grünschnittvollstrecker mittels einer nicht minder lärmenden Motorsense die umstehenden Hecken in Facon. An Büroschlaf war nicht zu denken. Ich schloss die Fenster und dachte: Der macht auch nur seine ihm aufgetragene Arbeit. Wenigstens bediente er sich zum Aufsammeln der Heckenreste einer klassischen Harke statt eines Blasinstruments.

„Da sind wir schon in Progress“ hörte ich in einer Besprechung und fasste mich an den Kopf.

In einer Überschrift las ich was von „spannendem Gemüse“ und wunderte mich.

Aus gegebenem Anlass wünsche ich mir für WhatsApp eine Funktion, die eine Gruppe automatisch für mindestens acht Stunden stummschaltet, sobald jemand ein Spruchbild darin veröffentlicht. Oder mehr als ein Ausrufezeichen verwendet.

Nachmittags unterhielt ich mich mit einem Kollegen über den Ruhestand und kam zu der Erkenntnis, dass ich in spätestens neun Jahren gehen kann. Neun Jahre sind nicht viel, zurückgerechnet ist das 2014. Das war doch gerade erst.

Mittwoch: „Wir haben leider ein Delay“ hörte ich in einer Besprechung. Das tut mir leid, hoffentlich singt er nicht.

Die Tagesfrage des Blogvermieters lautet, welche Strategie ich anwende, um das tägliche Leben angenehmer zu gestalten. Eine bewusste Strategie, die einhergeht mit einer Planung, verfolge ich nicht, doch gibt es schon ein paar Dinge, die mir unverzichtbar erscheinen: die konsequente Trennung von Beruf und Privat, weshalb ich Heimarbeit ablehne. Eine Mittagspause ohne geschäftliche Gespräche und abseits des Schreibtisches, ganz wichtig und nicht verhandelbar. – Bewegung, das muss kein Sport im engeren Sinne sein: Radfahrten und Fußgänge ins Werk, Spaziergänge, die weitgehende Meidung von Rolltreppen und Aufzügen. (Das Sportstudio, das ich vor Jahren regelmäßig aufsuchte, ehe ich daran die Lust verlor, befindet sich im zweiten Stock. Sie glauben nicht, wie viele der Muskelzüchter dorthin den Aufzug benutzten.) – Ein, zwei Gläser Wein oder Bier am Abend. Ja ich weiß, nicht gut, weniger wäre besser, gehört für mich aber dazu. – Ausreichend Schlaf, das heißt, vor Arbeitstagen gegen zweiundzwanzig Uhr ins Bett, am Wochenende nicht vor zehn wieder raus. – Mich nicht für alles interessieren, worum allgemeines Geschrei tönt. – Lesen. Schreiben. – Das war eine kleine Auswahl, die sich mit etwas Nachdenken noch erweitern ließe.

Abendgewölk

Donnerstag: Etwas, das das Leben auch angenehmer macht, sind Unterbrechungen des Alltags. Das muss nicht gleich ein mehrwöchiger Urlaub sein, einzelne Tage zwischendurch erquicken ebenfalls. Ein solcher Inseltag war heute, den ich bei perfektem Wetter wandernd verbrachte, auf der zweiten Etappe des Natursteigs Sieg von Hennef nach Blankenberg. Glücksgefühl stellte sich erstmals ein, nachdem der zum Teil steile Zuweg von Hennef herauf geschafft war und mich auf dem Hauptweg Waldkühle umgab, derweil von rechts aus dem Tal fernes Stadt- und Straßenrauschen ans Ohr drang.

Der Wanderweg führt nicht nur durch Wald und Feld, sondern ab und an auch durch ein Wohngebiet. Ich mag das. Ob die Anwohner es genauso mögen, wenn fremde Leute an ihren Gartenzäunen entlang wandern, ist eine andere Frage.

Während der Mittagspause auf einem wohlgelegenen Rastplatz mit Blick auf das Tagesziel diktierte ich aus gegebenem Anlass die erste Whatsapp-Sprachnachricht meines Lebens. Dabei hielt ich, worüber ich sonst gerne lästere, das Telefon flach vor den Mund und schaute mich immer wieder um, ob mich jemand sehen könnte. Obwohl es für viele völlig normal ist, wäre mir das peinlich gewesen. Ähnlich wie beim WildWaldpinkeln.

Gegen vierzehn Uhr erreichte ich den Ortsteil Stein, wo ich mich in einer Außengastronomie an einem Weizenbier labte. Derart gestärkt erklomm ich anschließend den Hügel, auf dem die idyllische Stadt Blankenberg ruht, eigentlich schon Beginn der dritten Siegsteig-Etappe, die ich mir für einen der nächsten Wandertage vornehme. Danach fuhr ich, von Wanderglück beseelt, mit einer fast leeren S-Bahn zurück nach Siegburg, wo spontan aufgekommener Currywurstappetit gestillt wurde.

Wenn es Sie interessiert, hier einige Eindrücke des Tages:

Sieg bei Hennef
Waldeslust
Farben
Das Ziel vor Augen (Pfeil)
Für die Sammlung (Stein)
Stadt Blankenberg
Finde den Fehler

Freitag: „Es wird demnächst tatsächliche Standards für die Betreiber kritischer Infrastruktur geben“, sagte die Innenministerin anlässlich der Störaktion Klimaklebender auf dem Düsseldorfer Flughafen. Tatsächlich. Dann kann ja nichts mehr passieren.

Irgendwer hat mir per Teams ohne weitere Kommentierung eine Aufgabe zugewiesen. Da ist er bei mir richtig. Ohne genauer zu wissen, was er von mir will, habe ich sie auf Erledigt gesetzt und warte ab, was passiert. Mit dem Alter kommt die Gelassenheit, derlei nicht ernst zu nehmen und die Erkenntnis, dass in über neunzig Prozent solcher Fälle gar nichts passiert.

Samstag: Das Wetter zeigt sich unentschieden, mal regnet es, ab und zu lugt die Sonne durch ein Wolkenloch, dazu angenehme Temperaturen nicht weit über zwanzig Grad. Dank der neuen Markise kann ich den Nachmittag niederschlagsunabhängig auf dem Balkon sitzen und das Blog befüllen, auf dass Sie am Montag wieder was zu lesen haben. Ein wenig getrübt wird das Vergnügen durch Arbeitsgeräusche des bisweilen zu Hyperaktivität neigenden Nachbarn gegenüber, der heute etwas mit einer elektrischen Handkreissäge bearbeitet, dazwischen heult immer wieder ein Staubsauger mit nervensägenden Klopfgeräuschen, ungefähr so: „Uüüüüüüüüü – bum bum bum – üüüüüüüüü – bum bum bum – üüüüü …“.

Aus Unpässlichkeitsgründen haben wir ausnahmsweise Cola im Haus, die klassische bauchige Glasflasche im Einliterformat, ich wusste nicht, dass es das (noch) gibt. Nach so langer Zeit schmeckt die braune Süßbrause erstaunlich gut, wird aber nicht zur Gewohnheit werden.

Aus der Zeitung:

Haben die das wirklich nicht gemerkt?

Alles Gute zum Namenstag unter anderem an Bonaventura, Gumbert und Regiswind.

Sonntag: Bei den Kraftstoffpreisen ist offenbar noch Luft nach oben. Anders ist nicht zu erklären, dass ich beim Spaziergang an gleich drei Fahrzeugen vorbeiging, die mit laufendem Motor entweder am Straßenrand standen, derweil der Fahrer sich mit dem Datengerät beschäftigte, oder vor geschlossen Bahnschranken. Soll man die Leute ansprechen? Ja, sollte man wohl, aber außer einer dummen Antwort, vielleicht auch Gewaltandrohung, wird man nichts erreichen.

Meine Abneigung gegen das Händeschütteln schon lange vor der Seuche brachte ich bereits des öfteren zum Ausdruck. Wie der aktuellen Ausgabe der PSYCHOLOGIE HEUTE zu entnehmen ist, praktizierten die australischen Walbiri den Penishandschlag. Leider wird nicht erläutert, wie eine solche Begrüßung genau ablief, auch in des Netzes Weiten fand ich nichts dazu. Das würde mich sehr interessieren, wenngleich ich nicht annehme, für dieses Wissen eine praktische Anwendung beziehungsweise eine allgemein akzeptierte Alternative zum Händeschütteln zu finden.

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Kommen Sie gut in und durch die Woche.