Woche 50/2025: Menschen im Besinnlichkeitsrausch

Montag: Als ich morgens das Haus verließ, fiel unangekündigt Regen. Daher gönnte ich dem Fahrrad einen weiteren Ruhetag und ging direkt zur Stadtbahn. Privileg des Innenstadtbewohners.

Vergangene Woche äußerte ich mich über meine Wunschlosigkeit bezüglich Weihnachtsgeschenke. An mehreren Stellen las ich nun, wenn Leute sagen „Ich wünsche mir nichts“ meinen sie eigentlich: Ich wünsche mir sehr wohl etwas, und ich wünsche mir, dass du es herausfindest und mich damit überraschst. Daher sehe ich mich veranlasst, es noch einmal in aller Deutlichkeit klarzustellen: Ich wünsche mir wirklich nichts, würde mich über eventuelle Gaben dennoch angemessen erfreut und dankbar zeigen.

In einer Besprechung faselte einer was von „Informäischen owerlod“. In einer anderen Besprechung wurde wild durcheinander geredet. Ich hörte überwiegend schweigend zu und freute mich auf das nahe Arbeitsende.

Während der Rückfahrt informierten die Stadtwerke ihre Fahrgäste per Durchsage: In der Innenstadt seien Taschendiebe unterwegs, die Haltestelle Uni/Markt sei wegen einer Sperrung zurzeit nur in Richtung Kaiserplatz zu verlassen und am Wochenende seien Bereiche der Innenstadt zur Waffenverbotszone erklärt. Was genau die Verkehrsbetriebe den Kunden mit letzterem mitteilen wollen, wissen nur die Verkehrsbetriebe.

Aus der Zeitung:

Finde den Fehler. (General-Anzeiger online)

Dienstag: Gehört in einer Besprechung: „Ich bin im Büro und das ist hier alles ganz anders als zu Hause.“ Das ist der Kollegin jedenfalls sehr zu wünschen.

Nachmittags beim Heimweg hüllte die untergehende Sonne die Umgebung in freundliches Rosa. Wenn Sie mal schauen möchten:

..

Gesehen auf dem Weihnachtsmarkt:

„Mist, verschrieben! Nochmal. – Mist, schon wieder verschrieben! Egal, merkt niemand.“ Doch.

Mittwoch: Der Eintrag für diesen Tag erfolgte erst am Donnerstag, da es mir am Mittwoch zeitlich nicht möglich war. An den insgesamt angenehmen Arbeitstag ohne besonderen Aufschreibenswert schloss sich direkt ein abteilungsinternes Beisammensein auf dem Weihnachtsmarkt mit anschließendem Essen im Restaurant an. Das war trotz oder gerade wegen der nur kleinen Gruppe angenehm und der Abend endete nicht allzu rauschvoll. In der Glühweinhütte, wo der Kollege einen Tisch reserviert hatte, hörte ich erstmals in dieser Saison „Last Christmas“, das nur zur Information. Ich habe nichts gegen dieses Lied und stimme deshalb nicht ein in den vielstimmigen Chor der Wham!-Hasser; vielmehr freute ich mich, als ein anderer Kollege sagte, er sei unglücklich verliebt gewesen, als das Lied aktuell war. Mir ging es genauso und bis heute wüsste ich gerne, was aus meinem damaligen Objekt der Begierde geworden sein mag, das ich nach der Schulzeit für immer aus den Augen verlor. Im Übrigen gibt es sehr viel schlimmere Weihnachts-Popsongs, schalten Sie in diesen Tagen nur mal das Radio ein.

Am Nebentisch saß eine Gruppe junger Leute, ein Mädchen tippte auf einem Klapptelefon herum, wie ich eines Anfang der Zweitausender- (oder, wenn Ihnen das lieber ist, Nuller-)Jahre besaß, ehe das iPhone auch bei uns einzog, mit dem nicht nur eine ganz neue Ära der Mobiltelefonie begann, sondern die Verblödung der Menschheit erheblich beschleunigt wurde und wird.

Auf der Karte der Glühweinbude. Auch hier grassiert die zunehmend liederliche Auslassung von Bindestrichen.

„Aus Neptuns Küche“ las ich auf der Speisekarte des Restaurants und fragte mich, wie dieser sein Dasein unter Wasser fristende Typ wohl kocht.

Donnerstag: Dank umsichtigen Trinkens am Vorabend begann dieser freie Tag ohne ethanolische Nachwirkung. Trotz des dafür perfekten sonnigen Wetters verzichtete ich auf eine Wanderung, stattdessen frühstückte ich im Kaufhof-Restaurant und las dabei die Blogs von gestern nach. Anschließend ging ich zum Schauen über den Weihnachtsmarkt, der um diese Zeit angenehm unbelebt ist. Gleichwohl waren einige der Warmgetränkstände schon wieder gut besucht und es ist wohl keine unzulässige Unterstellung, dass es sich bei dem roten Getränk in den Tassen nicht um Hagebuttentee handelte. Dafür war es sogar mir noch etwas früh.

Aussicht aus dem Kaufhof-Restaurant

Ansonsten nutzte ich den freien Tag für die Abarbeitung einer Liste von Vorhaben, die ich für heute angelegt hatte, unter anderem Geschenke besorgen und einpacken (dass ich selbst nichts geschenkt haben möchte, bedeutet nicht, dass ich anderen nichts schenke, wenn ich was Passendes finde), den Tag gestern nachbloggen und den gestern ausgefallenen Sport nachholen. Dann nahte schon wieder der Abend und Hunger trieb mich nochmals raus in die Gaststätte auf dem Münsterplatz, die jetzt umstellt ist von Weihnachtsmarktbuden. Dort ließ ich mir die Inseltags-Currywurst schmecken, mit Blick auf die vielen Menschen im Besinnlichkeitsrausch draußen, das Bonner Riesenrad, das gar nicht riesig ist, schon deutlich größer als ein Rhönrad, doch ein Winzling gegen das auf Pützchens Markt im Herbst, und den Bonner Weihnachts Baum (genauso geschrieben), ein kegelförmiger Turm mit tausenden Lichtern und Ausschank im Erdgeschoss. Auf dem Weg hörte ich jemanden zu seiner Begleitung sagen: „Ich hasse es jetzt schon, die ganzen Menschen hier.“ Was hatte er wohl erwartet?

Besinnlichkeit

Freitag: Wie morgens im Radio gemeldet wurde, ist die Zahl junger Erwachsener mit einer Aufmerksamkeitsstörung in den letzten zehn Jahren stark gestiegen. Das wundert mich nicht sehr.

Was schön war: ein in Nachholung von gestern angenehmer Fußweg ins Werk und zurück.

Morgens

Abends berichtete die Tagesschau über die Menschen in Gaza, die in ihren notdürftige Zelten und Hütten nun zu allem Elend auch noch von Regen und Kälte heimgesucht werden. Es soll hier nicht darum gehen, zu befinden, wer in diesem Konflikt du Guten und die Bösen sind, darüber mögen sich gerne andere streiten, auch habe ich dazu keine abschließende Meinung, die ich äußern könnte oder wollte. Was mich jedenfalls irritierte, war eine Sequenz mit einer Familie, die den Tod eines frisch geschlüpften Säuglings beklagte. Ich bin gewiss kein Lustverächter, doch diese Menschen leben seit nunmehr zwei Jahren in Trümmern und in ständiger Gefahr, angegriffen oder vertrieben zu werden. Warum setzt man in dieser Situation Kinder in die Welt? Liegt es an meiner antinatalistischen Grundhaltung, dass ich das nicht verstehe?

Samstag: Was auch schön war beziehungsweise ist: Auf Anfrage schickte mir Frau K., die in ihrem LandLebenBlog regelmäßig und äußerst lesens- und sehenswert den Alltag im Odenwald und das Zusammenleben mit einer Hühnerschar beschreibt und bebildert, zwei Bilder von Trafotürmen, die meine Sammlung bereichern und die ich hier mit ihrer freundlichen Erlaubnis zeigen darf.

Fotos: Friederike Kroitzsch

Aus der Reihe „Völlig sinnlose Symbolbilder“:

(General-Anzeiger online)

Sonntag: Die Ahrtalbahn fährt wieder in voller Länge von Remagen bis Ahrbrück. Bei der großen Flut im Sommer 2021 wurde sie in großen Teilen zerstört, seitdem fuhren die Züge nur bis Walporzheim. Nun ist sie wieder aufgebaut und sogar durchgehend elektrifiziert, am Freitag wurde die Strecke feierlich und mit prominenter Begleitung durch Bahnchefin und Bundesverkehrsminister wiedereröffnet. Trotz Oberleitung fährt DB Regio die RB 30 zwischen Bonn und Ahrbrück vorerst weiterhin mit Dieseltriebzügen, vielleicht hat man bei der Bahn nicht mit der baldigen Eröffnung gerechnet und deshalb mit der Beschaffung neuer Elektrotriebzüge noch abgewartet. Elektrisch fahren hingegen die Züge der Transregio, allerdings zurzeit nur bis Altenahr, weil das zweite Gleis zwischen Remagen und Bad Neuenahr baustellenbedingt noch nicht in Betrieb ist, was das Zugangebot einschränkt. Auch hier gilt, wie so oft: Gut Ding will Weile haben.

Deshalb hatte ich beschlossen, mir heute die neue Ahrtalbahn per Mitfahrt anzuschauen. Etwas überrascht war ich, wie viele Menschen den gleichen Gedanken hatten und ohne konkreten Reisezweck bis Ahrbrück und nach kurzem Wendehalt sofort wieder zurück fuhren. Augenscheinlich nicht nur typische Eisenbahnfreunde, die man zumeist – Achtung: Selbstironie – an ihrem etwas irren Blick erkennt, wenn sie einen Zug sehen, sondern normale Menschen aller Altersstufen, vom Kind bis zum fortgeschrittenen Rentner. Die Fahrt verlief pünktlich – bis Bad Godesberg auf der Rückfahrt, wo sich die Weiterfahrt „wegen Reparatur an einem Signal“ um einige Minuten verzögerte. Die Wartezeit überbrückte ich mit Blogs Lesen auf dem Telefon, vermutlich ist auch das Ausdruck der oben genannten Verblödung, wenn auch eine eher milde Form. Als es weiterging, steckte ich das Telefon wieder weg, weil ich beim Bahnfahren gezwungen bin, aus dem Fenster zu schauen und mich deshalb nicht auf das Lesen konzentrieren kann, (nicht nur) da bin ich etwas eigen.

Eine andere Form der Verblödung ist der Zwang vieler Friseursalons und Fahrradläden, sich möglichst originelle Namen zu geben. In Remagen sah ich den Radgeber, in Bad Bodendorf ein Wortspiel mit Hair, das ich mir nicht gemerkt und notiert habe, Komm hair oder so ähnlich.

Um nicht auf den sonntäglichen Spaziergang verzichten zu müssen, stieg ich am Bahnhaltepunkt UN-Campus aus und ging über Kessenich, den Venusberg und die Südstadt nach Hause. Auch den Weihnachtsmarkt streifte ich, blieb jedoch standhaft und verzichtete auf einen Glühwein oder ein ähnliches Warmgetränk.

Ankunft in Ahrbrück
Blick vom Venusberg auf Bonn

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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit, kommen Sie gut und möglichst entspannt durch die Woche, bleiben Sie standhaft.

18:30

Woche 49/2025: Bedarfsgerecht und ohne Dankbarkeitsvortäuschung

Montag: Ein Wochenstart ohne ausgeprägte Montäglichkeit. Wider besseren Wissens ging ich mit dem Kollegen in die Kantine, als er um kurz nach zwölf fragte, ob ich mitkomme. Das hätte ich besser nicht getan. Nicht wegen des Kollegen, der ist nett. Vielmehr ist es dort um diese Zeit zu voll und zu laut, was den Essgenuss schmälert, vielleicht bin ich da (und nicht nur da) etwas empfindlich. Künftig also wieder konsequent früher essen (ging heute nicht wegen Besprechung) oder später. Außer freitags, da kann man auch um zwölf gehen, weil dann die meisten im Heimbüro sitzen oder was auch immer sie dann tun.

Gelesen bei Andreas Moser, dem reisenden Reporter, und gelacht:

Daran habe ich gedacht, als ich am Freitag bei der Impfung gegen die Grippe war. Das ist die Influenza, nicht zu verwechseln mit den Influencern. Gegen die gibt es leider noch keine Prophylaxe, da hilft nur die Vollnarkose.

Auch sonst empfehle ich die Lektüre des Textes, er ist lehrreich und amüsant.

Dienstag: Der dienstagsübliche Fußweg in die Wertschöpfung und zurück fiel buchstäblich ins Wasser, weil es regnete, sowohl morgens als auch nachmittags. Doch schuf der HERR die Stadtbahn, auf dass der Werktätige sie nutze. Deshalb müssen Sie, falls Sie mir auf Instagram folgen, heute auf das gewohnte #weginswerk-Bild mit Rhein, Siebengebirge und Postturm im Hintergrund verzichten, ich bitte um Verständnis und hole es voraussichtlich am Donnerstag nach, sofern es trocken ist. Wenn nicht, schauen Sie einfach die Bilder der letzten Wochen an, viel wird sich daran nicht ändern.

Gleichwohl führte der Rückweg zufällig* über den Weihnachtsmarkt. Dort traf ich, ebenso zufällig, einen früheren Kollegen, jetzt im Ruhestand. Ein wenig Neid erfüllte mich, als er also sprach: „Als ich heute Morgen aufwachte, war ich mir nicht sicher, ob es hell oder dunkel ist. Ich entschied mich für dunkel und drehte mich nochmal um.“ Hach …

*Aus nicht nachvollziehbaren Gründen zweifelt der Geliebte solche Zufälle an

Eines meiner Grundprinzipien ist, niemals etwas bei Amazon zu bestellen, ich erwähnte es mehrfach, weil ich davon ausgehe, jede Bestellung macht Herrn Bezos noch etwas reicher, das muss nun wirklich nicht sein. Deshalb gilt: Was es nur bei Amazon gibt, das gibt es für mich nicht. — Ich habe gesündigt. Heute. Das kam so: Vor ein paar Tagen wurde ich in den Maschen des Netzes auf ein Buch aufmerksam, das mir sehr geeignet als Geschenk scheint. Da ich üblicherweise sehr unbegabt bin bei der Geschenkfindung, freue ich mich stets über solche Hinweise. Und also wollte ich das Buch beim Buchhändler um die Ecke erwerben, aber ach, es sei nur direkt beim großen A. erhältlich, beschied er mir. Daher nahm ich notgedrungen Anlauf zu einem ziemlich großen Sprung über meinen eigenen Schatten. Als ich auf „Bestellen“ klickte, meinte ich, Bezifer diabolisch lachen zu hören.

Mittwoch: Die kürzlich bemerkte Verschnauzbartung von Kollegen im Geschäftsbereich hält auch im Dezember an. Offenbar sind Mo- und November nicht zeitlich deckungsgleich. Oder die Kollegen (und ihre Partnerinnen) haben daran inzwischen Gefallen gefunden. Das wäre ein bisschen tragisch.

Eine schwierige Entscheidung war mittags in der Kantine zu treffen: zwischen Rumpsteak und Linseneintopf, beide stehen auf der Liste der Lieblingsgerichte sehr weit oben. Die trotz des recht hohen Preises lange Warteschlange an der Rumpsteakausgabe nahm mir die Entscheidung ab. Beim Linseneintopf wiederum konnte man als Beilage zwischen Bock- und Weißwurst wählen. Die Entscheidung war leicht.

Donnerstag: Fast niemand sagt mehr „Tschüs“ (oder „Tschö“ im Rheinland) zum Abschied, vielmehr hört man nur noch, vor allem von den Jüngeren, „Ciao“. Das ist nichts Neues, doch gehe ich im Bemerken solcher Tatsachen oft etwas nach. Auch sei diese Bemerkung keineswegs als Klage über den Vergang guter alter Zeiten zu verstehen, vielmehr nur als Wahrnehmung eines weiteren Körnchens im Müsli des Sprachwandels; das eine Wort ist mir so lieb wie das andere. Vielleicht ist das eine Folge der allgemeinen Verpizzerung und Latte-Macchiatorisierung.

Freitag: Freitags herrscht, wie bereits am Montag erwähnt, üblicherweise angenehme Stille im Turm, weil kaum wer im Büro ist. Das war heute anders, wegen einer Informationsveranstaltung am Nachmittag war Anwesenheit angeordnet, alle Büros waren belegt, einige Kollegen mussten gar mit einem Platz in einem Besprechungsraum Vorlieb nehmen, weil kein Büroplatz mehr frei war. Entsprechend groß war die Unruhe.

Schreck in der Morgenstunde – Wie ich beim Buchen des freien Donnerstags kommende Woche feststellte, war dieser noch nicht in meinem Outlook-Kalender eingetragen, warum auch immer. Vielmehr standen schon zwei Termine darin, die ich offenbar leichtfertig angenommen hatte. Da ich auf den Inseltag auf keinen Fall verzichten möchte, blockte ich den Tag, bat um Verlegung des einen Termins auf Mittwoch (der Bitte wurde entsprochen) und sagte die Teilnahme am anderen Termin, dem Kick Off eines Projekts mit zweistelliger Teilnehmerzahl, ab; ich bin mir sicher, sie werden das auch ohne mich schaffen.

Vom Kick Off zum Townhall: Nachmittags informierte der Chefchefchef in einem vollen Konferenzraum über die großen Themen der vergangenen und kommenden Monate. Das war interessant und kurzweilig, wobei mich kurz nach dem Mittagessen und bei abnehmendem Sauerstoffgehalt im Saal Müdigkeit beschlich. Gerade rechtzeitig bevor die Augen endgültig zufielen, war die Veranstaltung zu Ende. Zum Glück wurden die Inhalte nicht hinterher per Test abgefragt.

Was schön war: Die Kollegin war gestern beim großen örtlichen Süßwarenhersteller, der nach eigenem Bekunden nicht nur Kinder froh macht. Von dort brachte sie heute eine große Dose Weingummikirschen mit, die nun die Anrichte in meinem Büro ziert. Nicht nur deshalb mag ich meine Kollegen sehr. Nicht alle, aber doch viele.

Abends gehört: „Ich hätte Lust auf Fisch, Schattenmorelle oder sowas.“

Samstag: Heute ist Nikolaustag, es kommt zu ersten Geschenkeaustauschen. Seit geraumer Zeit, ich schrieb es mehrfach, lege ich keinen Wert mehr auf Geschenke, nicht zu Nikolaus, nicht zu Weihnachten, nicht zum Geburtstag und auch sonst nicht. Ich habe alles, brauche nichts, und wenn doch, kann ich es mir bedarfsgerecht und ohne Dankbarkeitsvortäuschung kaufen. Wenn es nach mir ginge, würde der ganze Geschenkewahnsinn abgeschafft, außer für Kinder und Bedürftige, die sollen gerne weiter und reichlich beschenkt werden. Ja ja, ich weiß, die Wirtschaft und so; auch mein Arbeitsplatz hängt wesentlich daran, dass Leute möglichst viel Zeug kaufen, sich schicken lassen und bei Nichtgefallen wieder zurückschicken. Zum Glück geht es nicht nach mir. Dessen ungeachtet wurde auch ich heute beschenkt, und zwar, das muss ich eingestehen, perfekt:

Nix in aufwendiger Verpackung

Weiteres zum Nikolaus ist hier sehr vergnüglich nachzulesen.

Abends erprobten wir ein für uns neues Restaurant auf der anderen Rheinseite bei Bonn-Oberkassel. Wir wählten das Menü mit Weinbegleitung und waren sowohl mit dem Essen als auch mit dem Service sehr zufrieden, wenngleich mir, nicht zum ersten Mal, der Fehler passierte, alle fünf Gänge zu nehmen anstatt mich mit drei oder vieren zu begnügen, was völlig gereicht hätte. So ließ ich einen Teil des dritten Gangs, Forelle, zurückgehen, um noch etwas Appetit auf die Entenbrust, ebenfalls auf der Liste der Lieblingsgerichte sehr weit oben, zu bewahren, und ärgerte mich angemessen über mich selbst. Welch ein Luxusproblem.

Am Nebentisch saßen fünf Personen, zwei Paare und ein junger Mann, der fast nichts sagte und auch sonst nicht richtig dazu zu gehören schien. Umso mehr redete einer der beiden anderen Männer, anscheinend ein Anwalt oder jedenfalls einer Berufsgruppe zugehörig, die in einer Kanzlei tätig ist, das Wort fiel mehrfach. Er sprach laut, jedes Wort war auch für mich gut zu verstehen, der ich sonst Schwierigkeiten habe, Gesprächen zu folgen bei Hintergrundgeräuschen, die es an Orten wie Restaurants immer gibt. Was er redete ist hier nicht von Belang, jedenfalls schien er von sich selbst recht angetan. Als sie fertig waren und gingen, vermissten wir sie nicht sehr.

Sonntag: Ein ruhiger Tag ohne besondere Aktivitäten und Vorkommnisse, wie ein Sonntag sein soll. Der Spaziergang am Nachmittag war nicht sehr lang, da es zwar ungewöhnlich mild war, jedoch nieselig; er endete gar nicht zufällig auf dem Weihnachtsmarkt, wo ein katzengesichtiger Weihnachtskasper in grünem Fell herumstakste und den Kindern zuwinkte, die lieber Abstand hielten. Wer wollte es ihnen verdenken.

Weststadt
Südstadt
Hätte Jesus das vorausgesehen, hätte es sich wohl in der Krippe umgedreht.

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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit, kommen Sie gut und möglichst unbelästigt durch die Woche. Ciao, tschüs oder adieu, gehaben Sie sich wohl.

19:00

Woche 48/2025: Halbwegs heiter

Montag: Beginnen wir die Woche zur Abwechslung unter der Gürtellinie, bezugnehmend auf drei Kommentare zum Rückblick der vergangenen Woche. Zum dort thematisierten ärztlichen Hodengriff anlässlich der Musterung junger Männer schrieb Lothar: „Rückblickend frage ich mich allerdings, ob diese Grenzüberschreitung tatsächlich der Prüfung des Vorhandenseins von Testikeln oder vielmehr des männlichen Wurmfortsatzes diente. (In diesem Fall bekäme der Begriff „Stabs“arzt eine ganz andere Bedeutung.) Denn meines Wissens bewirkt das Fehlen von Hoden nicht die Treffgenauigkeit beim Schießen oder die Exerzierfähigkeit.“

Zum Rückblick auf frühere Nächte in Köln meint Jens: „Risiko! — solche Gedanken sollte man sich frühestens im Frühling machen. Das ist in der „dunklen Jahreszeit“ ganz dünnes emotionales Eis.“ Dem ist zu entgegnen: Zum einen bin ich mittlerweile und glücklicherweise dem Alter entwachsen, wo es mich in derartige Etablissements zöge, allein schon aus Gründen der Bequemlichkeit, zum anderen waren diese ganzjährig geöffnet, so dass bei Kesselbrummen auch im Winter Abhilfe geschaffen werden konnte und – ich habe es nicht recherchiert, gehe aber davon aus – weiterhin kann.

Zum Movember, der Männer veranlasst, sich aus durchaus edlem Grund vorübergehend einen Schnauzbart wachsen zu lassen, ergänzt Thomas: „Stichwort Movember: Dieser Monat wird für allerlei illustre Monatsaufgaben genutzt. Da wären zum Beispiel der NaNoWriMo für das regelmäßge Schreiben und der No Nut November gegen das regelmäßige Onanieren. Beides auf ihre Art große Herausforderungen.“

Vielen Dank dafür!

Dienstag: Unterhalb des Büroturms verläuft parallel zum Rhein eine wenig befahrene Straße mit Gehwegen an den Seiten. Dort klingelte mich morgens von hinten ein (noch) älterer Radfahrer an. Da ich auf Gehwegen grundsätzlich nicht auf Fahrradklingeln reagiere, klingelte er mehrfach erneut und ohne Erfolg. Erst als er mich ansprach, auf dass ich ihn durchließe, drehte ich mich um und machte ihn darauf aufmerksam, dass wir uns nicht auf einem Radweg befanden. Das sah er anders und behauptete, er dürfe hier fahren, da am Anfang des Weges kein Verbotsschild stünde, ich solle mich da mal erkundigen; „Ich bin Jurist“ beendete er seine Ausführungen. Offensichtlich nicht für Straßenverkehrsrecht, sonst wüsste er, dass nur das hier nicht vorhandene Verkehrszeichen 240, das den Weg als gemeinsamen Geh- und Radweg ausweist, oder wenigstens das Zusatzzeichen 1022-10 „Radfahrer frei“ dazu berechtigen, einen Fußweg – in Schrittgeschwindigkeit – mit dem Rad zu befahren; das alleinige Fehlen des Verkehrszeichens 254 „Verbot für Radfahrer“ begründet dieses Recht hingegen nicht. Das hätte ich erwidern können, wenn es mir nicht erst später eingefallen wäre. (Gut, die Nummern der Verkehrszeichen musste ich recherchieren.)

Mittags in der Kantine gab es Grünkohl. Ich liebe dieses in Ostwestfalen auch als „Lippische Palme“ bekannte Wintergemüse. Indes wird der Liebste es gerne lesen: Wenn er Grünkohl zubereitet, mit lippischer Kohlwurst gar, schmeckt es besser.

Ausgelesen habe ich „Haus zur Sonne“ von Thomas Melle, ein düsterer Roman über Leben und Tod, vor allem letzteren. Dennoch habe ich es gerne gelesen, nur der Schluss hat mir nicht gefallen und eine gewisse Ratlosigkeit hinterlassen.

Mittwoch: Der Tag begann kühl-trüb-feucht und blieb es auch. Allerdings nur meteorologisch, die Gemütslage war halbwegs heiter. Vielleicht war der Grund die Vorfreude auf morgen, dann habe ich frei, beziehungsweise, um mal Futur zwei zu verwenden, man kommt doch selten dazu, werde ich, wenn Sie das lesen, frei gehabt haben.

„Andersherum wird ein Schuh daraus“ sagte eine in einer Besprechung, diese regelmäßig zu hörende Phrase, die sinngemäß ausdrücken soll, dass etwas genau umgekehrt ist als zuvor behauptet. Erstmals fragte ich mich heute, warum Leute das sagen, woher das kommt mit dem Schuh. Eine kurze Netzrecherche ergab: In früheren Zeiten war es bei der Herstellung von Schuhen üblich, dass sich die Naht innen befand, zu einem bestimmten Fertigungszeitpunkt wurde das Werkstück also umgestülpt. Das mag sein und ist auch nachvollziehbar, dennoch verwunderlich, dass sich ausgerechnet das bis heute als Redewendung erhalten hat. Immerhin haben wir wieder was gelernt, wenn auch was ziemlich Unnützes; andererseits waren nach meiner Erfahrung mindestens achtzig Prozent des Schulstoffes im Nachhinein ebenfalls nutzlos, so kommt es darauf auch nicht mehr an.

Donnerstag: Der freie Tag begann mit einem externen Frühstück im Kaufhof-Restaurant. Ideales Wanderwetter war nicht zu erwarten, ab dem frühen Nachmittag leichter Regenfall angekündigt. Deshalb entschied ich mich für eine nur kurze Wanderung, nämlich die Godesberg-Runde durch den Kottenforst ab und bis – Sie ahnen es – Bad Godesberg. Nachdem ich das Sausen und Brausen der Godesberger Innenstadt hinter mir gelassen hatte und mich dem Wald näherte, hörte ich erste Gewehrschüsse. Kurz darauf sah ich ein Warnschild „Achtung Jagd“. Wenig später vernahm ich den ersten Jäger auf seinem Hochsitz, schon von weitem durch eine orange Warnweste gut zu erkennen. Warum tragen die Warnwesten? Um die Tiere zu warnen, vielleicht eine weitere absurde PETA-Forderung? Oder damit sie nicht von ihren Mitjägern versehentlich niedergestreckt werden? Erst jetzt fiel mir wieder ein, was ich am Vortag in der Zeitung gelesen hatte: Nicht weit von hier im Ortsteil Hardtberg sind in größerer Anzahl Wildschweine gesichtet worden. Hatte sich da vorne nicht gerade etwas Braunes bewegt? Schon knallte der nächste Schuss, ohrenscheinlich nicht weit entfernt von mir, und hallte im Forst nach. Hoffentlich hatten die Jäger darauf verzichtet, gegen die Kälte mit alkoholhaltigem Zielwasser vorzubeugen; ich sah mich schon von einer Schrotladung oder Kugel oder was auch immer durchbohrt und anschließend von einer wütenden Wildschweinrotte zerfetzt.

Doch nichts dergleichen geschah, knapp zwei Stunden nach Abmarsch blickte ich nach der nächsten Biegung schon wieder auf Bad Godesberg, wo noch ein kurzer Aufstieg zur Godesburg zu bewältigen war, ehe die Wanderung auf dem Godesberger Weihnachtsmarkt mit Currywurst und einem Glühwein abgeschlossen wurde. Pünktlich mit Ankunft fiel auch der erste Niesel.

Auf dem Rückweg beobachtete ich an einer Kreuzung mit Rechts-vor-links-Regelung eine klassische Führerscheinprüfungsfragebogensituation: Aus allen vier Richtungen kamen ungefähr gleichzeitig Fahrzeuge und blieben stehen. Es dauerte einige Zeit, bis man sich durch Handzeichen und Blinken geeinigt hatte. Zufällig waren drei davon Fahrschulwagen.

Das Schwan’sche Haus wurde Ende der Siebziger im Zuge der Sanierung (eher: Planierung) der Godesberger Altstadt ab- und an anderer Stelle wieder aufgebaut. „Translozieren“ nennt das der Experte.
Godesberger Bach im Marienforster Tal
Kurz hinter Gut Marienforst
Winterwald
Mein Lieblingsbaum
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Blick von der Godesburg auf Bad Godesberg, dahinter das Siebengebirge

Freitag: „Wir müssen darüber jetzt gar nicht länger reden“ hieß es in einer Besprechung. Doch statt zum nächsten Thema zu wechseln, wurde über das bisherige munter weiter geplappert mit mehreren inhaltlichen Wiederholungen. Das sind die Momente, wo ich aus dem Fenster schaue, die Aussicht über die Stadt genieße und mir sage: Bleib ruhig, sie bezahlen dich sehr gut dafür und es ist zu hundert Prozent ruhegehaltfähig.

Gelesen als Signatur unter einer Teams-Chatnachricht, wobei ich bis heute nicht wusste, dass es sowas überhaupt gibt und nicht wüsste, wofür man das braucht: „Es gibt kein Versuchen! Tue es oder tue es nicht!“ Ich erwäge nun eine Erweiterung meiner Mailsignatur, kann mich nur noch nicht entscheiden zwischen „Träume nicht dein Leben sondern lebe deinen Traum!“, „Lebe jeden Tag so, als sei es der letzte!“, „Altes Brot ist nicht hart – kein Brot, das ist hart!“ und „Die Hoffnung stirbt zuletzt“. Weitere Vorschläge sind willkommen.

Passend zum Vorstehenden schreibt Kurt Kister – zufällig heute – in seiner lesenswerten Wochenkolumne „Deutscher Alltag“ lesenswerte Gedanken über Sinnsprüche.

Samstag: Die Nacht endete samstagsunangemessen früh, da eine Fahrt nach Aachen anstand. Dort traf sich eine Abteilung unserer Godesberger Karnevalsgesellschaft zu Stadtführung, Weihnachtsmarktbesuch und Abendessen. Der Aufstehzeit entsprechend war meine persönliche Stimmung zunächst spätnovemberlich, hellte aber im Laufe des Vormittags auf, spätestens ab dem ersten Begrüßungsgetränk an der Hotelbar vor Aufbruch der Gruppe in die Innenstadt.

Unser Präsident, gebürtiger Aachener, oder Öcher, wie sie sich selbst nennen, führte uns kenntnisreich durch die Stadt, sparte dabei nicht mit Superlativen (der/die/das älteste / größte / kleinste / schönste / einzige …), wie es häufig auf Stadtführungen vor allem durch Eingeborene zu erleben ist. Das Wetter war gnädig, es blieb weitgehend trocken, was in Aachen nicht selbstverständlich ist (während meiner meisten früheren Aufenthalte dort hatte es geregnet) und die Kälte der vergangenen Tage war milderer Temperatur gewichen. Das hinderte uns nicht daran, innere Wärme durch Glühwein zu suchen und zu finden. Auch den Dom besuchten wir, ein nicht nur durch Decken-Mosaike und Kirchenfenster beeindruckender Bau, der mir innen kleiner erschien als erwartet.

Gegen Abend gesellte sich eine kleine Delegation eines Aachener Karnevalsvereins zu uns, gemeinsam aßen wir im zweiten Stock eines Restaurants mit Aussicht auf den menschenvollen, lichterkettenhellen Marktplatz und das historische Rathaus. Nach dem Essen ging es zurück ins etwas außerhalb gelegene Hotel. Da es nur knapp zwei Kilometer vom Marktplatz entfernt ist, schlug ich vor, zu Fuß zurück zu gehen, immerhin vier weitere schlossen sich an, die anderen nahmen Taxis und kamen nur unwesentlich früher am Hotel an, wo der Barausschank noch geöffnet war, was wir angemessen würdigten. Anschließend war ich menschenmüde und froh, als ich im Bett lag.

Dunkel wurde es im Zimmer erst, nachdem wir die Zimmerkarte aus dem Schlitz neben der Tür entfernt hatten. Vorher brannte wahlweise entweder die Lampe im Eingangsbereich oder über dem Bett, egal welcher Schalter wie betätigt wurde. Entweder ein Defekt oder wir waren zu blöd, es zu bedienen. (Zu alkoholisiert nicht, auch heute Morgen bei weitgehend klarem Verstand schafften wir es nicht.) Weiterer Kritikpunkt: auch hier keine Jackenhaken im Zimmer.

Gelernt: „Au hur“, ein universell einsetzbarer Öcher Ausruf. Ursprünglich wohl aus „Alte Hure“ hervorgegangen, wird es heute verwendet unter anderem statt „Oh nein“, „Auch das noch“, „Sagenhaft“, „Donnerwetter“, „Du liebe Güte“, „Boah ey“, „Ach was“, „oooh“ oder, für die Jüngeren, „Alter“ und „Oh my God“. Vielleicht auch „wallah“.

Nebenwirkung der Besinnlichkeit auf dem Aachener Marktplatz

Sonntag: Nach dem Frühstück im Hotel (positiv: ausreichend große Saftgläser) verließen wir Aachen und kamen mittags in Bonn an. Hier holte ich einen gewissen Mangel an Alleinzeit auf durch einen langen Spaziergang auf die andere Rheinseite, derweil sich die Innenstadt zur Feier des verkaufsoffenen Sonntags füllte. Es erstaunt mich immer wieder, mit welcher Selbstverständlichkeit Autos im absoluten Halteverbot geparkt werden und wie wenig dagegen unternommen wird.

In Schwarzrheindorf auf der anderen Rheinseite, wo nur wenig Lichterkettengedöns leuchtet, sah ich vier Junge Männer Hausrat aus einem Miet-Transporter ausladen und in ein Haus schaffen. Wieder war ich dankbar für mein fortgeschrittenes Alter und die damit verbundene hohe Wahrscheinlichkeit oder wenigstens Hoffnung, nie mehr in meinem Leben eine Klausur schreiben oder umziehen zu müssen, jedenfalls nicht lebend.

Wie auch in den Blogs zutreffend festgestellt wird, ist dieser November am Ende. Die meisten Blätter sind gefallen, die Natur beziehungsweise das, was wir so nennen, präsentiert sich neben blassem Grün in Braun-, Beige- und Ockertönen. Der Tag war trübe und trotz laut Thermometer elf Grad handkalt, immerhin trocken. In den nun blätterlosen Baumkronen nahe der Schwarzrheindorfer Kläranlage saß eine größere Ansammlung Rabenkrähen, immer wieder kollektiv aufkäckernd, dazwischen sekundenlang Ruhe, als schauten sie gemeinsam einen lustigen Film oder lauschten einem Kabarettisten. Morgen beginnt also der zwölfte Monat. Auch der geht vorüber.

Letztes Laub in Beuel
Farben der Saison
Schild an der Baustelle auf der Nordbrücke. Vermutlich war die Autobahn GmbH die ständigen Beschwerden leid, weshalb die Fahrspur gesperrt sei, obwohl niemand arbeitet.
Rabenkrähen am Rheinufer

Apropos zwölf: Zurzeit kreist mal wieder ein Fragenkatalog durch die Blogs, in Fachkreisen auch „Blogstöckchen“ genannt, über das man virtuell springt. Eigentlich wollte ich nicht springen, weil es vermutlich niemanden interessiert. Da das jedoch auf das meiste hier Geschriebene zutrifft, mache ich doch mit. Alors, hier zwölf völlig belanglose Fakten über mich:

Benutzt du Zahnseide? Ganz selten, wenn sich in einem bestimmten Zahnzwischenraum oben links etwas festgesetzt hat, das anders nicht zu entfernen ist.

Tee, Kaffee oder Wasser? Und statt oder. Mehr Kaffee als Tee.

Welche Schuhe trägst du am liebsten? Kommt auf den Anlass an. Meistens Turnschuhe. Aber auch gerne die maßgefertigten, sehr bequemen Lederschuhe. Und die Wanderschuhe, denn wenn ich die trage, habe ich Freizeit.

Dein Lieblingsdessert? Roter oder grüner Wackelpudding. Und Illes flottantes, ein französisches Dessert, bestehend aus Eischneebrocken in Vanillesoße.

Was machst du als erstes, wenn du aufwachst? Das Ende der Nacht beklagen und den Radiowecker nach den Nachrichten ausschalten.

In welchem Alter würdest du gerne bleiben? Bleiben auf gar keinen Fall, ich bin sehr einverstanden damit, dass für mich irgendwann das Licht ausgeht. Aber die Zeit so Mitte dreißig war schon ziemlich gei… lebenswert.

Wie viele Hüte besitzt du? Zwei: einen Strohhut für den Sommer und einen Dreispitz zur Karnevalsuniform. Seit Jahren erwäge ich den Erwerb eines richtigen Filzhutes, habe mich aber noch nicht getraut.

Beschreibe das letzte Foto, dass du gemacht hast? Die Adventsbeleuchtung über der Friedrichstraße aus roten Herrnhuter Sternen und Lichterketten in den Bäumen. Ach schauen Sie doch einfach selbst:

..

Die schlechteste Fernsehsendung? Weiß ich nicht, weil ich kaum fernsehe. Vermutlich irgendwas auf RTL oder Pro7.

Was war als Kind dein Berufswunsch im Erwachsenenalter? Unter anderem Lokführer. Mein Bruder wurde es später.

Etwas auf deiner Wunschliste, das du nicht rechtfertigen kannst zu kaufen? Eine Armbanduhr von Lange & Söhne, Glashütte. Die sind schon schön. Aber teeeeeuer …

Welcher Jahreszeit fühlst du dich am meisten verbunden? Mittlerweile dem Herbst.

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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit, kommen Sie gut durch die Woche und in den Dezember.

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