Ist der Chef zufrieden, freut sich der Mensch. Es gibt gute Arbeitstage, da läufts. Und es gibt die anderen, zumindest bei mir erfreulicherweise selteneren, wo man abends eher unzufrieden nach Hause geht, zum Beispiel weil man für etwas – verzeihen Sie die Wortwahl – angekackt wurde, das man nur sehr begrenzt beeinflussen konnte; schließlich kann, will und muss man nicht alles selber machen in so einem großen Unternehmen. So ein Tag war heute, Einzelheiten erspare ich Ihnen.
Doch für solche Tage gibt es einen guten Rat, den ich letzte Woche aufschnappte. Nach einem Scheitern – in meinem heutigen Fall ein zu starkes Wort, ein schwächeres, welches treffender das von mir Gemeinte zum Ausdruck bringt, fällt mir gerade nicht ein, auch die Synonymsuchseite ist wenig hilfreich (Versagen, Durchfall, Desaster, Fiasko, Pleite, Misslingen… ja, Misslingen passt ganz gut) – nach einem misslungenen Arbeitstag also frage man sich:
- Sind Menschen zu schaden gekommen oder ist damit zu rechnen?
- Spricht in einem halben Jahr noch irgendjemand darüber?
Sofern man beides mit „Nein“ beantworten kann, gräme man sich nicht länger. In meinem heutigen Fall: 1. ein klares Nein, 2. wahrscheinlich nicht, kann man bei optimistischer Betrachtung als „Nein“ werten.
Nach der Arbeit war ich laufen, zehn Kilometer am Rhein. Das lief richtig gut.