Besprechungen und Telefonkonferenzen sind ein nicht versiegender Quell der Qual, erst recht, wenn der Gegenstand der Diskussion nur mäßig bis gar nicht interessant ist. Wobei der Vorteil einer Telefonkonferenz darin liegt, dass man sich während der Veranstaltung ungeniert in der Nase bohren oder an beliebigen Körperstellen kratzen oder Grimassen schneiden und den anderen Teilnehmern den schlimmen Finger zeigen kann, ohne dass es zum Eklat führt – vorausgesetzt, man verfügt über ein nicht einsehbares Einzelbüro. Manchmal wünsche ich mir, ein talentierter Stimmenimitator zu sein; mit den Sätzen, die ich anderen Teilnehmern in den Mund legen würde, machte ich jede Telefonkonferenz zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Beteiligten.
Die Tage war es wieder so weit, eine halbstündige Telefonkonferenz stand an. Da mich das Thema halbwegs interessierte, hörte ich zu, doch fiel es mir zunehmend schwer, mich auf den Inhalt zu konzentrieren, denn der Hauptredner verwendete in jedem Satz mindestens einmal das Wörtchen „quasi“. Und nicht nur das, die Verwendung des Wortes war offenbar ansteckend, denn bald benutzte es auch der nächste, bis ich nur noch ein Rauschen aus „Blablabla quasi bla quasi blablablabla quasi quasi“ wahrnahm. In meiner Verzweiflung griff ich zum Stift und zählte mit, hier das Ergebnis:
Da kam mir folgende Idee: Viele Menschen fangen in Besprechungen früher oder später an zu malen oder kritzeln, um wach zu bleiben, zum Beispiel
– Ausmalen von Buchstaben,
– Das Haus vom Nikolaus,
– heimliches Porträtieren anderer Teilnehmer,
– phantasievolle Zeichnungen und Bilder ohne realen Hintergrund,
– das bekannte Bullshit-Bingo spielen oder
– Tic Tac Toe spielen gegen sich selbst oder den Sitznachbarn.
Daher nun mein Aufruf: Schickt mir eure schönsten Besprechungskritzeleien, gerne auch mit ein paar erläuternden Worten zu den Umständen, unter denen sie entstanden sind. Ich werde sie dann hier veröffentlichen. Die E-Mail-Adresse für diese Aktion ist meetingmurx@gmx.de
Ich freue mich auf eure Zuschriften!