Woche 43/2024: Getrübte Wanderlust und Schafböcke ohne nennenswerten Beitrag zur Arterhaltung

Montag: Deutschland erwartet eine durchwachsene Kürbisernte, steht in der Zeitung. Das klingt immerhin besser als verdörrt oder verhagelt. Man hätte auch „mäßig“ schreiben können, aber vielleicht würde das kürbisaffine Teile der Bevölkerung so kurz vor Halloween beunruhigen.

Montäglich durchwachsen heute auch Motivation und Arbeitseifer. Gegen Mittag geriet ich in ein Stimmungstief, das sich nachmittags wieder auflöste, nachdem ein umfangreicherer, kurzfristig zu erledigender Arbeitsauftrag, der mich morgens erreicht hatte, als nicht so aufwendig erwies wie zunächst befürchtet und zügig abgeschlossen werden konnte. Das Mittagessen, Nudeln mit Kürbiscreme, ließ ich nach knapp zwei Dritteln zurückgehen, nicht wegen Kürbisabneigung, sondern mangels Appetit.

Dienstag: Ein Tag ohne besondere Nennenswertigkeiten. Zu Fuß ins Werk und zurück, weiterhin mild. Im Büro verbrachte ich die meiste Zeit mit dem Ausfüllen von Kästchen für ein neues Projekt. Ob ich damit zum Gelingen beitrage, ich weiß es nicht. Aber egal, man bezahlt mich gut dafür, an mir soll es nicht liegen. Wie ich schon öfter anmerkte: Man kann sein Gehalt wesentlich schwerer *hüstel* verdienen.

Stimmung und Appetit waren wieder stabil, wie so häufig von Montag auf Dienstag. Mittags gab es einen ganz vorzüglichen Eintopf mit Bohnen und Lammfleisch. Danach ein kurzer Spaziergang mit dem Kollegen durch den Park.

Abends holte ich die fertigen Maßschuhe vom Schuhmacher ab, schlichte schwarze Lederschuhe, sie sind sehr schön geworden. Nicht, dass ich sie unbedingt bräuchte, aber nun habe ich sie und freue mich darüber.

Jugendwort des Jahres ist Aura, wie wir seit vergangener Woche wissen. Was an dem Wort besonders jugendlich sein soll, erschließt sich mir nicht, muss es auch nicht, ich bin alt. Zur Auswahl stand auch das umstrittene Wort Talahon, das ich niemals zuvor gehört hatte. Seit ich es kenne, spreche ich es oft gedanklich aus, wenn mir Exemplare dieser freiwillig(?) lächerlichen Spezies begegnen.

Morgens

Mittwoch: „Die Achse Moskau-Pjöngjang lässt Südkorea näher an die Ukraine rücken“, steht in der Zeitung. Ein weiteres tektonisches Wunder, scheint es.

Morgens auf dem Fahrrad war es wieder handkalt, kühler als an den Vortagen; neben Handschuhen sollte ich auch die Helmunterziehmütze bald mal suchen. Das ist nicht als Klage zu lesen, immerhin ist der November nicht mehr fern, der Dreimonatswandkalender im Büro deutlich dünner geworden. Morgens bis zum Mittag schaute ich vom Schreibtisch aus wieder über eine geschlossene Wolkendecke, wie bereits am vergangenen Freitag berichtet und bebildert, bei Bedarf schauen Sie bitte dort nach.

Im Büro durchgehend zu tun, nicht zu viel, gerade richtig, zeitweise mit leichtem Flowgefühl. Arbeitsschluss fast eine Stunde später als üblich, auch das ist keine Klage, das Arbeitszeitkonto freut sich. Also nicht das Konto, sondern sein Besitzer, wenn die angesammelten Stunden in den nächsten freien Tag umgewandelt werden, konkret: morgen.

Erster Einsatztag der neuen Schuhe, es geht sich bequem darin. Wie ein Kind schaute ich immer wieder drauf und erfreute mich ihrer. (Waren ja auch teurer genug.)

Die Jetpack-App, mit der ich hier meistens schreibe und die abonnieren Blogs lese, wurde mal wieder unangekündigt umgebaut. Jedenfalls die für das Tablet, die iPhone-Variante ist unverändert. Zum Reader gelangt man nun über ein Seitenmenü, das man, nachdem man das herausgefunden hat, über ein neues Symbol oben links öffnet, früher fand man ihn in der Fußleiste. Zudem steht dort jetzt „Leser“ statt „Reader“, was mir als überzeugtem Anglizismenskeptiker eigentlich gefallen sollte. Wozu das alles gut sein soll, kann ich nicht erkennen, eine Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit ist es nicht. Aber das ist ja mittlerweile häufig zu beobachten bei allen möglichen Anwendungen und Geräten.

Morgen also frei. Wegen der günstigen Wetterprognose freue ich mich auf einen Wandertag durch den Kottenforst (oder das?). Die Lokalität für die anschließende Einkehr ist auch schon gewählt.

Der frühere Tagesschau-Sprecher Jan Hofer macht nun Fernsehreklame für Trigema. Das finde ich deprimierend.

Donnerstag: Inseltag. Da wir in dieser Woche, so auch heute, einen Maler im Haus hatten, der im Laufe des Morgens eintreffen würde, stand ich bereits zur gewohnten Werktagszeit auf, was im Gegensatz zu den Vortagen, an denen ich morgens außergewöhnlich müde war, mühelos gelang. Es ist eben ein Unterschied, ob mich die Vorfreude auf einen Wandertag aus dem Tuche treibt oder auf das Büro.

Nach Proviantkauf und einem schmalen Frühstück in einer bahnhofsnahen Bäckerei fuhr ich mit der Bahn nach Alfter-Witterschlick, ein Ortsname, der wie eine akute Magen-Darm-Verstimmung klingt, wer auch immer sich den ausgedacht hat. Von dort wanderte ich durch den Kottenforst zurück in Richtung Bonn. Der Weg führte fast ausschließlich durch herbstbuntes Waldgebiet.

Zwischendurch stellte Komoot meine Pfadfinderfähigkeiten auf die Probe, als es mich über Wege leitete, die als solche nicht unmittelbar zu erkennen waren, und über einen Bachlauf, den zu überwinden nur mit einem Fußbad möglich gewesen wäre. Wobei den Füßen etwas Kühlung vielleicht ganz gut getan hätte, denn die Wanderlust war getrübt: Schon morgens beim Anziehen der Schuhe kamen sie mir sehr eng vor, vor allem der linke. Da sowohl Schuhe als auch Füße dieselben waren wie bei den letzten Wanderungen, hoffte ich, dass es sich bald fügt. Während der ersten Kilometer ging es auch ganz gut, dann begann der linke Zeigezeh zu schmerzen, erst leicht, mit jedem Kilometer mehr. Ich hielt durch, nach immerhin gut zwanzig Kilometern endete die Wanderung an der ersten erreichbaren Straßenbahnhaltestelle statt bei der vorgesehenen Gaststätte in der Innenstadt. Dorthin brachte mich dann die Straßenbahn, wo ich mich, mittlerweile Tradition, für die Mühen und Schmerzen mit Currywurst und Hellbier belohnte. Spätestens da ließ der Schmerz nach.

Als ich bei Heimkehr die Schuhe endlich ausziehen konnte, setzte erhebliches Wohlgefühl ein. Das war ihr letzter Einsatz, demnächst kaufe ich neue, bin ja ohnehin gerade in Schuhkaufstimmung. Dann, wie für Wander- und Laufschuhe empfohlen, eine Nummer größer.

Sehen Sie:

Nach Ankunft in Witterschlick, das sehen Sie ja selbst
Jahreszeitlich passend
Forst I
Auch hier jede Menge Stechpalmen (extra für Sie, liebe L)
Moos
Ich war das nicht mit dem Aufkleber
Hiervon hoffte ich mehr zu sehen, traf jedoch nur auf dieses eine angefressene Exemplar
Forst II
Kurfürsten-Weiher

Freitag: „Freihandel harkt beim Agrathema“ steht in der Zeitung. Da besser mal nachhacken.

„Wir sind als Menschen dazu geboren zu arbeiten“, sagte der Bundeskanzler beim Arbeitgebertag in Berlin. Die Rheinische Post berichtet hingegen in ihrer Online-Ausgabe über sogenannte Null-Bock-Tage. Wer morgens keine Lust hat, sich an die Arbeit zu machen, teilt das dem Arbeitgeber kurz mit und bleibt im Bett, bei voller Bezahlung. In Großbritannien soll es das schon länger geben unter der Bezeichnung „reset days“, Tage des Neustarts, was wesentlich wirtschaftsverträglicher klingt als null Bock. In Deutschland ist das Konzept laut Bericht etabliert bei einem (ebenfalls) Berliner Kondomhersteller mit dem für diese Branche wirklich herzallerliebsten Namen „Einhorn“; denken Sie sich dabei gerne mein spätpubertäres Kichern, als ich das las. Wohl jeder kennt diese Tage, typischerweise der Montag. Ob es indes die Lösung ist, dann der Arbeit fernzubleiben, zweifle ich an, weil dann der Montagseffekt am Dienstag doppelt zuschlägt.

Samstag: Laut Zeitungsbericht leisten neun Prozent aller Schafböcke keinen nennenswerten Beitrag zur Arterhaltung, da sie dem eigenen Geschlecht zugeneigt sind. Ein Schäfer aus Löhne in Ostwestfalen hat es sich zur Aufgabe gemacht, anderen Kollegen diese sprichwörtlich schwarzen Schafe abzukaufen für eine eigene schwule Herde, in der sie ihrer Liebe und Triebe nach Bockeslust nachgehen dürfen. Einundzwanzig hat er schon, für weitere hundert hat er Kapazität. Mit der gewonnenen Wolle werden (menschliche) queere Projekte unterstützt. Eine wunderbare Idee, die dem Wort „Wolllust“ eine neue Bedeutung verleiht. Glaubte ich an Wiedergeburt, wäre das ein Eintrag in der Wunschliste.

Von Woll- zu Wanderlust: Beim Kauf von Wanderschuhen in einem Sportgeschäft wurde ich an der Kasse nach langer Zeit mal wieder nach meiner Postleitzahl gefragt. Da fiel mir wieder die Aktion eines Menschen ein, der vor einigen Jahren im Netz dazu aufgerufen hatte, bei solcher Gelegenheit stets die Postleitzahl von Brunsbüttel zu nennen. Nach kurzem Hirnkramen sagte ich 25547. Später schaute ich nach: Der Aufruf des bayrischen Sängers Christoph Weiherer erfolgte bereits im November 2016, korrekt wäre 25541 gewesen. Nach so langer Zeit gar nicht schlecht gemerkt, finde ich.

Sonntag: In der vergangenen Nacht endete die diesjährige Sommerzeit. Wie die Zeitung gestern berichtete, unternehmen die EU-Verantwortlichen einen neuen Anlauf, sie endlich ganz abzuschaffen, nachdem bei einer Bürgerbefragung bereits 2018 eine Mehrheit von vierundachtzig Prozent für die Abschaffung der halbjährlichen Zeitumstellung gestimmt hatte. Wobei nur 4,6 Millionen Menschen an der Befragung teilnahmen, also etwas mehr als ein Prozent der EU-Bürger, woraus sich schließen ließe, neunundneunzig Prozent ist es egal. Ich wäre damit sehr einverstanden, auch wenn es heute bereits um siebzehn Uhr sehr dämmerig, eine halbe Stunde später fast dunkel war. Allerdings bin ich skeptisch, ob ich es noch erleben werde.

In der Sonntagszeitung las ich einen Artikel über Beinverlängerung. Vor allem junge Männer, die mit ihrer Körpergröße hadern, lassen diesen Eingriff über sich ergehen, trotz Schmerzen, gesundheitlicher Risiken und erheblicher Langwierigkeit, bis sie danach wieder einigermaßen laufen können. Man muss immer wieder staunen, was Menschen alles in Kauf nehmen für ein gesteigertes Selbstwertgefühl. In meinem Berufsleben lernte ich Führungskräfte kennen, die geringe Körpergröße stattdessen durch Arschlochhaftigkeit ausglichen und damit ziemlich weit kamen.

Apropos Gehen: Zur Erprobung der neuen Wanderschuhe wurde der Sonntagsspaziergang etwas wanderartiger gestaltet. Bei trübem Wetter, anfangs mit leichtem Regen, führte er durch die Südstadt über den östlichen Hang des Venusbergs bis nach Dottendorf, von dort mit der Straßenbahn zurück. Eine sehr schöne Waldstrecke für den Sonntagnachmittag, mit etwa neun Kilometern und eineinhalb Stunden Gehzeit ist sie gut zu schaffen. Im Gegensatz zu einer Donnerstagswanderung begegneten mir zahlreiche Spaziergänger mit und ohne Hund. Ein Paar mit Hund stand am Wegesrand und schaute in den Wald, immer wieder riefen sie etwas und der Mann blies in eine Pfeife. Offenbar widmete sich der zweite, für mich nicht sichtbare Hund einer interessanten Entdeckung. Davon ließ er sich nicht abbringen, noch lange, nachdem ich an ihnen vorbei war, hörte ich die Pfiffe, eingerahmt vom Geräusch von Blättern fallender Wassertropfen.

Die Wanderschuhe erwiesen sich als geeignet und bequem, somit kann diese Woche in Schuherwerbshinsicht als erfolgreich betrachtet werden.

Dörfliche Idylle in Dottendorf, hinten im Dunst der Venusberg

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Kommen Sie gut durch die Woche und viel Spaß mit Halloween, wenn Sie es nicht lassen können.

Woche 30/2024: Manchmal genügen kleine Anlässe, um den Alltag anzulächeln

Montag: Ein ganz gewöhnlicher Wochenbeginn mit den üblichen Starthemmungen, schwerer Mittagsmüdigkeit, beeindruckender Bewölkung am frühen und Rosé am späteren Abend. Es hätte schlimmer kommen können.

Mit herzlichen Grüßen an das Fachblog für Bewölkung

Anmerkung zur Weltpolitik: Nachdem Joe Biden endlich einsichtig geworden ist, haben die Amerikaner im November nun die Wahl zwischen einer geeigneten Kandidatin und einem verurteilten Irren. Sie werden sich wahrscheinlich für den Irren entscheiden.

Dienstag: Zu Fuß ins Werk und zurück. Die für das Wetter zuständige Instanz hatte das perfekt eingerichtet: Morgens und abends war es trocken, am Nachmittag zog ein heftiger Regenschauer über die südliche Stadt, wo mein Schreibtisch steht.

Mittags in der Kantine gab es Hühnereintopf. Das wäre nicht der Erwähnung wert, wäre er nicht angereichert gewesen mit langen Hühnerfleischfasern in großer Zahl, geschmacklich einwandfrei, beim Löffeln jedoch erheblich um sich nässend und das Hemd bekleckernd. Dass ich nicht in der Lage bin zum unfallfreien Verzehr von Burgern und Hotdogs, war mir bekannt. Dass das auch für Eintopf gilt, war mir neu.

Mittwoch: Nach meinen Konjektaneen zu Taylor Swift vergangene Woche erreichten mich mehrere Zuschriften offenbar ähnlichaltriger Leser, denen es bezüglich der Wahrnehmung der Dame so geht wie mir. Das finde ich sehr beruhigend.

Abends benutzte ich nach längerer Zeit mal wieder die Laufschuhe ihrer Zweckbestimmung entsprechend. Das lief ganz erfreulich, daher der Vorsatz, von nun an wieder regelmäßig zu laufen, einmal die Woche sollte möglich sein. Mal sehen, wie lange ich es dieses Mal durchhalte, ehe Wetter, Unlust, Unpässlichkeit oder eine Kombination daraus mich wieder monatelang davon abhalten.

Erfreulich auch der anschließende spontane Biergartenbesuch mit dem Liebsten. Manchmal genügen kleine Anlässe, um den Alltag anzulächeln.

Donnerstag: Da am Nachmittag ein Gesundheitstermin anstand, verzichtete ich auf den donnerstagsüblichen Fußmarsch. Während der Radfahrt ins Werk erreichte mich ein Gedanke, wie sie gelegentlich aufkommen, wenn nichts besonderes zu bedenken ist. In diesem Falle eine Frage auf dem Gebiet des Verkehrswesens: Warum gibt es das Wort „Vorfahrt“, jedoch nicht, logisch daraus folgend, „Nachfahrt“?

Freitag: Ein weiterer Aprilsommertag. Morgens nötigte mich Regen zur Nutzung der Stadtbahn, nachmittags fühlte ich mich mit Regenjacke und Schirm inmitten von T-Shirts und kurzen Hosen deplatziert.

Die heutige Tagesfrage „Wenn du zwei kostenlose Flugtickets gewinnen würdest, wohin würdest du reisen?“ würde ich gerne mit einer Gegenfrage beantworten: Wieso ich?

Eine weitere Frage, die ich mir selbst immer wieder stelle: Wozu setzt man, wenn man sich irgendwo im Netz anmeldet, das Häkchen bei „Dieses Gerät merken“, wenn die Seite bei der nächsten Anmeldung dieses Gerät zuverlässig wieder vergessen hat?

Aus der Zeitung: In seinem Leserbrief äußert sich Frank W. aus R. zum Thema Pride-Demonstrationen und falsche Pronomen. Darin schreibt er: „Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass sich die meisten Menschen überhaupt nicht für die hormonellen Befindlichkeiten ihrer Mitbürger interessieren. Möge doch jeder nach seiner Fa­çon glücklich werden. Was mir in diesem Zusammenhang allerdings gehörig auf den Keks geht, ist das permanente und penetrante Sichtbarmachen, Flaggezeigen und das immer weiter um sich greifende Zeichensetzen von oder für (angeblich?) benachteiligte(n) Personengruppen.“ Als im weitesten Sinne Betroffener müsste ich das empörend finden. Allerdings, auch auf die Gefahr hin, der Nestbeschmutzung bezichtigt zu werden: Ein wenig verstehe ich ihn.

Samstag: Beim Brötchenholen morgens waren um die Münsterkirche herum in auffälliger Anzahl Männer in Anzug und Frack zu sehen, die zugehörigen Frauen in bunten Kleidern, teilweise mit seltsamen Kopfbedeckungen. Vielleicht eine Kostümmesse.

Auf der ungeschriebenen Liste der dümmsten Begriffe stünde Dooring-Unfälle ziemlich weit oben. Ziemlich dumm finde ich auch das Wort chillen, vor allem, wenn Menschen deutlich über fünfzig es äußern.

Aus der Zeitung: Vivien O. beklagt sich, dass ihr ein Mobilfunkanbieter Geld vom Konto abgebucht hat, obwohl sie angeblich keinen Vertrag abgeschlossen hat. Die Verbraucherberatung nennt es gar „besonders hinterlistig“. So trug es sich zu: Die Dame ließ sich in der Fußgängerzone ansprechen und zur Teilnahme an einem Gewinnspiel animieren. Dabei zog sie aus mehreren Losen eines heraus, das sich als Gewinn zweier kostenloser SIM-Karten erwies. Zur Erledigung der notwendigen Formalitäten wurde sie daraufhin in ein nahes Geschäft gebeten, wo ihre Personalausweisdaten und Bankverbindung (für kostenlose SIM-Karten?) aufgenommen wurden. Mit Verlaub: Das ist nicht hinterlistig, das ist einfach nur dumm.

Sonntag: Lange geschlafen, spät gefrühstückt. Sonntagszeitungslesen auf dem Balkon noch an der Gänsehautgrenze, später beim Spaziergang wurde es warm. Letzterer enthielt eine Umleitung, weil die Rheinpromenade teilweise gesperrt, die Sperrung ordnungsamtlich überwacht war. Wegen Sturmschäden, wie ein Schild den interessierten Flaneur und zahlreiche Radfahrer wissen ließ, konkret eines umgestützten Baumes, der quer über dem Weg lag. Das verwunderte etwas, ein Sturm war mir in den zurückliegenden vierundzwanzig Stunden nicht aufgefallen. Den Lieblingsbiergarten erreichte ich dennoch ohne nennenswerte Verzögerung.

Ansichten der äußeren Nordstadt:

Idyll in Hafennähe
Ehemaliges Unigebäude an der Römerstraße, dem Abbruch geweiht

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Kommen Sie gut durch die Woche.