Nachtrag: Komische Käffer

(Aufgeschrieben am 8.7., mangels Netz erst heute veröffentlicht)

burlesque

Am Wochenende 6./7. Juli feierte man im südfranzösischen Dorf Vinsobres die „Fête des communes burlesques“, also frei übersetzt das Fest der komischen Orte. Genauer: der Orte mit komischen Namen. Insgesamt vierzig Orte aus ganz Frankreich präsentierten sich bei einer Parade und mit Ständen, an denen jeweils örtliche Spezialitäten angeboten wurden – Backwaren, Früchte, Käse, Kunsthandwerk und natürlich viel Wein.

Hier eine Auswahl „komischer Orte“, jeweils mit einem Übersetzungsversuch im Rahmen meiner beschränkten Französischkenntnisse:

Arnac-la-Poste – Abzockerei der Post, wohl übersetzbar mit Portoerhöhung
Ballots – Dummköpfe, das französische Pendant zu Bielefeld-Deppendorf
Beaufou – Schön, aber bekloppt
Corps-Nuds – nackte Körper, die Teilnehmer waren jedoch überwiegend bekleidet
Mariol – Spaßvogel, muss so etwas wie Köln sein
Monteton – Meine Brust. Irgendwas mit Titten.
Saint-Arnac – heilige Abzocke, also Kirchensteuer
Saint-Barbant – heilige Öde, also in etwa Fastenzeit
Saint-Pompon – heiliger Bimbam
Simplé – ganz einfach zu übersetzen
und schließlich der gastgebende Ort:
Vinsobres – nüchterner Wein. Ich kann Ihnen versichern, nach einer Flasche des ausgezeichneten Vinsobres-Weins ist man alles andere als nüchtern.

Diese Treffen haben in Frankreich schon eine längere Tradition. Warum gibt es das nicht in Deutschland? Komische Orte hätten wir genug, spontan fallen mir ein: Katzenelnbogen, Linsengericht, Oberkotzau, Titisee, Fucking, Mülldorf, Bassgeige, Darmstadt, Wixhausen, Helpup; alleine Köln wäre mit Bilderstöckchen, Zollstock und Kalk gut vertreten, und Düsseldorf ist ja an sich schon irgendwie komisch.

Sie kennen weitere Orte mit komischen Namen? Dann scheuen Sie sich nicht, einen kleinen Kommentar zu hinterlassen!