Woche 11: Ja, unbedingt!

Montag: Wie heute bekannt wurde, ist Jan Loh gestorben, den Bonnern bekannt als der „Alle-mal-malen-Mann“. Vielleicht portraitiert er nun Engel. Auch ich widmete ihm schon vor längerer Zeit einige Zeilen.

Dienstag: Nicht nur der bekannte Kleinkünstler Marc-Uwe Kling teilt sich die Wohnung mit einem Känguru, laut einem Zeitungsbericht ist ein solches Beuteltier auch voll integriertes Mitglied einer Celler Familie. Das ist dem örtlichen Veterinäramt ein Dorn im Auge, nach dessen Auffassung der Garten der Familie viel zu klein zur artgerechten Haltung des Tieres sei. In denselben Beutel greift die Leiterin des Nabu-Artenschutzzentrums: „Ich finde es gruselig, ein Känguru zu Hause zu halten. Stellen Sie sich mal vor, Sie werden ihr Leben lang zu Gorillas gesperrt, ohne Kommunikation mit Artgenossen,“ so die Artenschützerin. Was auch immer daran gruselig sein soll: Millionen von Mastschweinen, -puten und Legehennen, die einen Mangel an artgenössischer Kommunikation vermutlich nicht als ihr Hauptproblem ansehen, dürften sich darüber kaputt lachen, läsen sie Zeitung. Ob das Urteil der Dame milder ausfiele, könnte das Celler Känguru sprechen, so wie das Klingsche?

Mittwoch: Und wieder bewahrheitet sich: Sei immer nett zu jedermann / Schon morgen er dein Chef sein kann.

Donnerstag: Aus einem Zeitungsbericht über einen Bonner, der sich für Flüchtlinge engagiert: „Schon früher habe er jungen Leuten mit Lernschwierigkeiten beim Schreiben von Bewerbung und Lebenslauf geholfen. Seit Jahrzehnten im Personalwesen für Führungskräfte des Post-Konzerns tätig, kann er das aus dem Effeff.“

Freitag: Aus einem Interview in der PSYCHOLOGIE HEUTE: „Manchmal ist Nichtstun das Verhalten der Wahl.“ Dem stimme ich vorbehaltlos zu.

Samstag: Apropos Nichtstun: Wir müssen lernen, öfter „Nein“ zu sagen. Heute jedoch war nicht der richtige Tag zum Neinsagen, stattdessen sagte ich: Ja, unbedingt!

Sonntag: Ich bin mir völlig sicher: Dass seit knapp einer Stunde Roland Kaiser mit seinem „Warum hast du nicht nein gesagt“ mein inneres Ohr wurmt, ist nur eine alberne Laune irgendeiner abseitigen Hirnwindung, der keinerlei Bedeutung beizumessen ist. Oder, in Politiker- und Managersprache ausgedrückt: Diese Frage stellt sich nicht.

2 Gedanken zu “Woche 11: Ja, unbedingt!

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s