Montag: Auch auf die Gefahr hin, tausende ehrenhafter Autofahrer in zweifelhaftes Licht zu rücken, so komme ich dennoch nicht umhin, große, mattschwarz lackierte Kraftfahrzeuge stets in der Nähe eines gewissen Zuhältertums zu vermuten.
Auf dem Flohmarkt in Malaucène erstand ich ein Stück Jugend.
Im Netz fand ich diesen Artikel zum G20-Gipfel, dem ich voll und ganz zustimme: http://seppolog.com/2017/07/10/g20/
Dienstag: Älter werden heißt auch: Ich muss Unbekannten nicht gefallen. Es genügt, wenn sie mir einige erfreuliche Anblicke bieten. Gleichwohl: Es mag einem Fünfzigjährigen in glücklichem Beziehungsgefüge unwürdig erscheinen, doch was gäbe ich für DIESE Beine … o Herr, warum nur prüfest du mich so hart?
Mittwoch: Chaussée déformée – in Frankreich klingen selbst einfachste Verkehrshinweise wie ein Chanson d’amour von Charles Aznavour.
Donnerstag: Wenn der Abwasch des Frühstücksgeschirrs größere Befriedigung hinterlässt als ein paar Haken in der Outlook-Aufgabenliste am Ende eines Arbeitstages, dann ist Urlaub. – „40 Hinweise nach Angriff auf U-Bahn-Treppe“ steht in der Zeitung. Wer greift eine U-Bahn-Treppe an, und warum?
Freitag: Zurück aus der provencalischen Postkartenidylle in die rheinische Realität. Es muss kein schlechter Urlaub gewesen sein, an dessen Ende man sich auf zu Hause freut, und sei es, weil dort jemand ist, den man sehr vermisst hat.
Samstag: Das Wort Gezellig kommt aus dem Niederländischen und bezeichnet das tiefe Gefühl der Geborgenheit, wenn man Zeit mit seinen Lieben verbringt (aus: „Einzigartige Wörter“ von David Tripolina,) – Apropos: Was es alles gibt …
Sonntag: Manchmal, ganz selten, frage ich mich beim Betrachten von Instagram-Bildern, warum die Abbildung einer Tiefkühlpizza mehr Zuspruch findet als alle meine Fotos zusammen.