Woche 27: „Nein!“ – „Doch.“ – „Oooh…“


Montag: In der Provence soll die Millionärsdichte besonders hoch sein. Wie ermittelt man die? Werden die Wohlhabenden gezählt wie Weißstörche oder Flamingos, und bekommen sie anschließend einen Ring an den Knöchel?

Dienstag: „Hätte unser Herrgott die Homo-Ehe gewollt, hätte er nicht Adam und Eva erschaffen, sondern als erste Menschen Adam und Klaus oder Eva und Bettina.“ So schreibt Ortwin B. aus Niederkassel-Mondorf in seinem Leserbrief an den General-Anzeiger. Die Frage, warum sein Herrgott die gleichgeschlechtliche Liebe überhaupt gewollt hat oder sie zumindest billigend in Kauf nimmt, bleibt indes offen.

Mittwoch: Das Pont de l’Orme, ein wunderbares Restaurant an einem magischen Ort etwas außerhalb von Malaucène, hat unter neuer Führung wieder geöffnet. Satt und zufrieden sind wir mit der Welt ein weiteres Stückchen versöhnt.

Donnerstag: Wie ich der Zeitung entnehme, scheint das Leben als Pandabär nicht das schlechteste zu sein. Vielleicht sollte ich meine Idee der Wiedergeburt als Schwarzer Kellerpilz in einem Spitzenweingut noch einmal überdenken.

Freitag: „Wir sind berühmt dafür, die beste militärische Ausrüstung der Welt herzustellen. Wenn Sie an Militärausrüstung denken, dann denken Sie hoffentlich nur an die USA.“ Also sprach Donald Trump vor Vertretern der zwölf Mitgliedsstaaten der sogenannten Three-Seas-Initiative. Vergleichbare Sätze erwartete man bislang nur von Vertriebschefs von Tempo, Tesa, Vorwerk, Miele und Verpoorten.

Tatort Malaucène: Am Nachmittag erschien der Dorfpolizist vor unserem Haus, teilte uns mit, in der Nachbarschaft sei eine Dame zu Tode gekommen und fragte, ob uns etwas aufgefallen sei. Wenig später wurde ihr Gatte von der Gendarmerie abgeholt. Seitdem geht mir die Titelmusik von „Hasch mich, ich bin der Mörder“ nicht aus dem Kopf.


Samstag: „… den dienstbaren Geist pflegt man nur zu sehen, wenn man ihn braucht, so wie man eine Lampe anschaltet, um das Licht zu empfangen, ohne aber die Lampe selbst wirklich wahrzunehmen oder sie gar zu würdigen.“ (Aus: „Monsieur Jean und sein Gespür für Glück“ von Thomas Montasser.) Vielleicht sollte man das viel öfter beherzigen, zum Beispiel wenn der Paketzusteller an einem heißen Sommertag mal wieder die Bestellung in den fünften Stock schleppt.

Sonntag: Nach langer Zeit mal wieder Urlaubskarten geschrieben, so richtige aus Pappe und mit Briefmarke. Fühlt sich gut an.

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