Vorbemerkung
Viele bedeutende Personen der Zeitgeschichte haben ihre so genannten Memoiren zu Papier gebracht und damit ihr bewegtes und bewegendes Leben einem breiten Publikum zugänglich gemacht: Boris Becker, Dieter Bohlen, um nur zwei herausragende Beispiele beim Namen zu nennen. Auch ein gewisser Daniel Küblböck soll sich schon mit dem Gedanken getragen haben; ob er es in die Tat umgesetzt hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Gut, ob die genannten Personen die Chronik ihrer Lebensgeschichte wirklich immer selbst formuliert haben, mag man in dem einen oder anderen Fall vielleicht in Frage stellen, doch Tatsache ist, dass das öffentliche Interesse an solchen Offenbarungen ungebrochen hoch ist. Die Beweggründe der Schreibenden und vor allem die der Lesenden mögen dabei äußerst unterschiedlich sein, über welche zu spekulieren mir an dieser Stelle als zu weit gehend erscheint, zumal ich, wie ich zugeben muss, bislang noch keines dieser Werke gelesen habe. Aber andere tun es, und das nicht zu knapp, wie die Verkaufszahlen eindrucksvoll belegen.
Was hat das nun mit mir zu tun? Nun, irgendwann, ich glaube es war während einer längeren Zugfahrt, vielleicht auch während einer gähnend langweiligen Besprechung, sagte ich mir: Was die können, kannst du auch! Natürlich war mein zweiter Gedanke sofort: Warum sollte ich das tun, für wen, wen interessiert das? Schließlich bin ich im Gegensatz zu den oben genannten Personen bis zum jetzigen Zeitpunkt keine bedeutende Persönlichkeit des öffentlichen Interesses, jedenfalls nicht, dass ich wüsste, weder habe ich bedeutende Taten vollbracht, welche die Menschheit entscheidend weitergebracht hätten, noch ist es mir bislang gelungen (und ich habe es zugegebenermaßen auch noch nicht ernsthaft angestrebt), das Interesse der breiten Allgemeinheit auf mich zu lenken, kurz, wenn es einen gibt, der keinen triftigen Grund hat, seine persönlichen Erinnerungen in die Deckel eines Buches zu pressen, jedenfalls wenn man als Legitimation dafür eine gewisse Prominenz zu Grunde legt, dann bin ich das. Umso mehr reizte es mich, es trotzdem zu tun, also nicht direkt in Form eines papiernen Druckwerkes, sondern hier, wo es keiner liest und wo es andererseits auch nicht so schmerzt, wenn sich das Buch nicht verkauft.
Aus gutem Grund nenne ich das ganze nicht Memoiren, weil das so lebensabendlich klingt; da ich mich indes eher in der Blüte meiner Jahre sehe, nenne ich das ganze Zwischenbilanz. Einerseits erweckt dieses Wort keine allzu großen Erwartungen, zum anderen drückt sich hierin eine gewisse Hoffnung aus, dass noch was kommt.
Der Einfachheit halber erfolgt die Darstellung meiner Geschichte(n) nicht chronologisch, also etwa von meiner Geburt bis heute, sondern in annähernd alphabetischer Reihenfolge. Dies erleichtert es dem geneigten Leser, sich die Themen heraus zu suchen, die ihn wirklich interessieren; eher unbedeutende Aspekte hingegen kann er bequem ignorieren.