Woche 7/2025: Das wird schon

Montag: Am Wochenbeginn gab es wenig zu beklagen, was ja schon mal ganz gut ist. Wie erwartet zwickt es im unteren Rücken weiterhin, doch ist leichte Besserung zu spüren. So gelingt es fast schon wieder ohne Schmerzen, auf das Fahrrad zu steigen und hinterher wieder ab. Die Arbeitslust war steigerungsfähig, das wird schon, spätestens Donnerstag, sagt die Erfahrung. Immerhin endete der Arbeitstag mit einem kleinen kollegialen Umtrunk und Pizza zur Befeierung eines erfolgreichen Projekts. Zwar ist das noch nicht abgeschlossen, doch das wird schon, spätestens … mal sehen. Betrachten wir es als ein Reinfeiern. Außerdem soll man Feste feiern wie sie fallen; wer weiß, ob es demnächst noch was zu feiern gibt in diesen Zeiten, um auch mal in den allgemeinen Pessimismus einzustimmen.

Apropos demnächst: Die Medien widmen sich intensiv der Frage, ob Merz oder Scholz das Kanzlerkandidatenwettreden (ich finde den in diesem Zusammenhang üblichen Begriff Duell unangemessen) gestern Abend gewonnen hat. Wie nicht anders zu erwarten sieht jede der beiden Parteien ihren Vertreter als Sieger, die Kandidaten sich selbst sowieso, alles andere wäre verwunderlich. Ich verstehe nicht, weshalb darum soviel Gewese gemacht hat; das ist doch völlig unerheblich und es erscheint mir fragwürdig, daraus eine Wahlentscheidung abzuleiten.

Dienstag: Zu Fuß ins Werk, aus terminlichen Gründen mit der Bahn zurück, da am frühen Abend bereits die nächste kollegial-gastronomische Zusammenkunft anstand, ohne Zusammenhang zum gestrigen Umtrunk. Bitte denken sie nicht, das wäre ständig so, in dieser Woche waren es zufällig gleich zwei Treffen. Das Lokal war vollbesetzt, für einen normalen Dienstagabend erstaunlich. Spätestens als direkt neben uns ein Musiker mit elektrisch verstärkter Gitarre und Mundharmonika begann, Tischgespräche zu verunmöglichen, wurde es Zeit, zu gehen. Bevor er um Münzgeld anhaltend durch die Reihen ging, war ich weg. Meine bereits geäußerte Abneigung gegen derartige Livemusik wurde ein weiteres Mal bestätigt.

Weg ins Werk

Mittwoch: Der Arbeitstag war lang, aber nicht sehr arbeitsreich, da ich einen großen Teil davon mit vielen Leuten in einem Besprechungsraum verbrachte, zuhörte und aus dem Fenster schaute. Es liegt mir fern, das zu beklagen, es gibt unangenehmere Arten, sein Gehalt zu *räusper* verdienen. Bei den nur noch seltenen Präsenz-Besprechungen achte ich stets darauf, einen Platz mit Fensterblick zu haben, auch wenn es dort selten etwas Außergewöhnliches zu sehen gibt. Derweil wurde im Besprechungsraum nebenan zeitweise ungefähr im Zehnsekundentakt applaudiert. Was auch immer dort aufgeführt wurde, ohrenscheinlich war da mehr los als bei uns. Auch das keine Klage, eher im Gegenteil.

Etwas weniger applaudiert wird womöglich demnächst woanders: „Sparschock für Oper und Orchester“ übertitelt die Zeitung einen Artikel, weiterhin fallen die Wörter „massiv“ und „Paukenschlag“, letzteres in diesem Zusammenhang besonders originell. Darum geht es: Die Stadt Bonn muss sparen, deshalb hat sie angekündigt, den jährlichen Zuschuss für Kultur ab 2029 um gut fünf Millionen Euro zu kürzen. Wenn man bedenkt, dass allein für Oper und Theater im letzten Jahr fast 33,8 Millionen Euro ausgegeben wurden, schrumpft der massive Paukenschlag zu einer leisen Flatulenz, aber die riechen ja oft am übelsten.

Am Montag hatte ich die Fahrradwerkstatt per Mail um einen Termin für die jährliche Inspektion gebeten, in den Vorjahren wurde sie im Februar/März durchgeführt. Heute kam der Termin: Anfang Mai. Vermutlich leidet auch die Werkstatt unter Personalmangel, wie so viele.

Donnerstag: Im Briefkasten lagen heute die Briefwahl-Unterlagen für die Bundestagswahl. (Warum heißt das so? Worunter legt man die? – Ich schweife ab.) Wenn ich jetzt nur wüsste, wo ich die Kreuze machen soll. Und was nützt es, die Kreuze an der vermeintlich richtigen Stelle zu machen, wenn nachher über fünfzig Prozent der Wähler vielleicht das falsche ankreuzen? Das ist selbstverständlich kein Grund, nicht zu wählen.

Wenn Sie sich auch unsicher sind und dem Wahl-O-Mat nicht trauen, gibt es als Alternative den Real-O-Mat. Auf der Startseite heißt es: „Der Real-O-Mat schaut nicht auf die Wahlversprechen, sondern gleicht das tatsächliche Abstimmungsverhalten der Fraktionen und Gruppen zu aktuellen politischen Themen mit Ihrer persönlichen Position ab. Grundlage sind dabei Anträge und Gesetzentwürfe im Bundestag.“ Ich habe es ausprobiert und bin vom Ergebnis etwas überrascht, doch es erscheint mir akzeptabel.

Das Kreuz mit dem Kreuz. Meinem Rücken geht es übrigens viel besser, nur noch selten zwickt es, und dann im gewohnten Rahmen.

Morgens – das Siebengebirge lag ganztägig hinter Wolken

Freitag: Ein weiterer Tag in Trübnis ohne Schreibtisch-Aussicht auf das Siebengebirge. Erst nachmittags schimmerten die sieben Berge (ja ich weiß, es sind mehr) vage, mehr eine Ahnung denn Aussicht, durch den dichten Dunst. Immerhin beruhigend, sie sind noch da, nachdem sie zwei Tage lang verhüllt waren. Man muss ja mit allem rechnen in diesen Zeiten.

Leider muss ich mich von diesem Blick bald schon wieder verabschieden. Nicht, dass der Ruhestand nahte, dann begönne dieser Satz nicht mit „Leider“. Bereits Anfang März ziehe ich aus organisatorischen Gründen von der achtundzwanzigsten in die dreiundzwanzigste Etage, was nur räumlich ein Abstieg ist, ansonsten bleibt (fast) alles beim Alten. Dann sitze ich in der entgegengesetzten Ecke des Turms mit Blick auf die Stadt statt die Berge. Von mir aus, ich werde schließlich (meistens) nicht gut dafür bezahlt, aus dem Fenster zu schauen. Dennoch, ein wenig werde ich sie vermissen, auch das Morgenrot und die Sonnenaufgänge. Im künftigen Büro dann vielleicht Abendrot und Sonnenuntergänge, wenn ich lange genug bleibe.

Ansonsten herrschte die Trübnis nur draußen, innerlich ging die Wochenend-Sonne auf.

Ich konnte nicht anders

Samstag: „Geeignet sei das Motorschiff für ganzjährige Veranstaltungen wie Geburtstage, Hochzeiten, Firmenevents oder Weihnachtsfeiern“ steht in einem Zeitungsbericht über ein neues Ausflugsschiff auf dem Rhein. Eine ganzjährige Weihnachts- oder Firmenfeier erscheint mir wenig vergnüglich.

Vergnüglich dagegen der Besuch der Außenveranstaltung einer befreundeten Bonner Karnevalsgesellschaft auf dem Marktplatz, bei der wir seit geraumer Zeit Fördermitglied sind, was zum Tragen des Ordens und der Feldmütze (umgangssprachlich auch Schiffchen genannt) der Gesellschaft berechtigt. Wir fühlen uns gut aufgenommen. Neben Sekt und Kölsch war zur inneren Wärmung auch köstliche Erbsensuppe im Angebot.

Erbsensuppe macht glücklich (Foto: der Liebste)

Sehr vergnüglich auch der Abend: Unsere Karnevalsgesellschaft fuhr mit dem Bus zu einem Auftritt nach Herdorf im Westerwald. Vor Abfahrt kam es zum kleinen Eklat, weil der Busfahrer es versäumt hatte, Getränke für die lange Fahrt zu beschaffen. Der Mangel konnte rasch beim örtlichen Getränkehändler behoben werden, so dass die Anreise nicht allzu trocken geriet.

Vor und nach dem Auftritt verbrachten wir die Zeit in einer Gaststätte neben dem Festsaal. Dort durfte, wie generell in Rheinland-Pfalz, noch geraucht werden, wovon reichlich Gebrauch gemacht wurde. Ein wenig fühlte ich mich zurückversetzt in längst vergangene Zeiten, als in Kneipen und Restaurants mit großer Selbstverständlichkeit geraucht wurde. Obwohl seit inzwischen mehr als fünf Jahren Nichtraucher, hat es mich nicht gestört.

Ansonsten scheint das dort eine sehr hübsche Gegend zu sein; wegen Dunkelheit ließ sich das nur erahnen.

Sonntag: Wegen der Vorabendaktivität und später Rückkehr verzögerte sich der gewohnte Tagesablauf um gut eine Stunde.

Der Weinkritiker Stephan Reinhardt in der FAS:

Und es ist alles viel individualistischer geworden, jeder ist mehr oder weniger mit sich beschäftigt. Wenn eine Gruppe in der Wirtschaft sitzt, schaut jeder auf sein Telefon. Um dort was zu finden? Erlösung? Wir könnten uns alle ruhig mal wieder mehr Gelassenheit gönnen. Stattdessen feiern wir Leute, die es geschafft haben, ihr Kind nicht mehr betrunken in den Kindergarten zu fahren, und darüber ein Buch geschrieben haben. Wow.

Beim Spaziergang durch die Nordstadt erneut die Frage, die in letzter Zeit und voraussichtlich bis auf Weiteres in anderen Zusammenhängen häufig gestellt wird: Wie konnte es dazu kommen?

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Zum guten Schluss: Erfreulich waren in dieser Woche das nachlassende Rückenleiden, die vom Saalpublikum in Herdorf entgegengebrachte Begeisterung für unseren Auftritt und getrüffeltes Rührei am Sonntagabend.

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Ich wünsche Ihnen eine angenehme Woche möglichst ohne innere und äußere Trübnis. Bitte wählen Sie, aber darauf muss ich Sie ja nicht extra hinweisen, oder?

Woche 52/2023: Akuter Magenstillstand und verkohlte Balkons

Montag: Nachlese zum Heiligabend gestern. Gegen zweiundzwanzig Uhr setzte akuter Magenstillstand ein, nachdem es wieder von allem zu viel gab: zunächst nach Ankunft bei des Geliebten Eltern Kuchen, von der Nachbarin mit sichtlich viel Hingabe zubereitet, eine übertrieben große Tasse Eierpunsch, Vorspeisen-Häppchen mit Fisch und Krabben, Rinderfilet zum Hauptgang, schließlich Dessert. Ein jedes für sich genommen köstlich (wobei eine wesentlich kleinere Tasse Eierpunsch völlig gereicht hätte), alles zusammen jedoch nicht zu bewältigen, auch nicht bei Verdünnung durch die in nennenswerten Mengen gereichten Getränke. Das ganze gewürzt, vielleicht etwas überwürzt durch Heldengeschichten, während ungefähr im Minutentakt ein grünes Kleingetränk mit Waldmeisternote eingeschenkt wurde.

Auch Zahl und Umfang der gegenseitig überreichten Geschenke waren reichlich. Vermutlich schrieb ich es schon: Wenn es nach mir ginge, gäbe es Geschenke nur noch für Kinder und bedürftige Personen, ich hingegen verzichte gerne auf jede Art von Gaben zu Weihnachten, Geburtstagen und weiteren Anlässen, zu denen sich Menschen zum Schenken genötigt sehen. Das geht natürlich nicht – Wenn das alle so sähen, brächen wesentliche Teile unserer Wirtschaft, vielleicht unser gesamtes Gesellschaftssystem zusammen, das unter anderem darauf basiert, dass wir möglichst viel Zeug kaufen, das niemand benötigt. Eine Lösung weiß ich dafür auch nicht. Wunschdenken: Mein größter Weihnachtswunsch ginge in Erfüllung, wenn wir endlich auf diese gegenseitige Pflichtschenkerei verzichten würden. Vielleicht mache ich einfach mal den Anfang: Wenn ich Anfang Februar Geburtstag habe, freue ich mich über Gratulationen, bitte jedoch dringend darum, von Geschenken abzusehen, ich habe alles, wirklich. Damit würde man mir einen großen Gefallen tun. (Wenn ich hiermit schenkfreudige Mitmenschen vor den Kopf stoße, tut es mir leid, ich bitte um Nachsicht. Gleichwohl wäre ich allen wirklich sehr dankbar.)

Doch blicken wir auf das Positive: Ich erwachte heute völlig katerfrei, was gemessen an den Vorabendgetränken erstaunlich ist. Nicht ganz so positiv: Gegen vier Uhr in der Frühe kehrten der Nachbar über uns und seine Gäste von irgendwoher zurück und verdeutlichten den übrigen Hausbewohnern, uns, durch Abspielen von Musik ihre Auslegung der stillen Nacht.

Wiederum sehr positiv: Da wir die Familienbesuchspflichen in Ostwestfalen bereits am vorherigen Wochenende erledigt hatten, ich berichtete, standen heute keine Reisen an. Stattdessen ruhige Sofastunden mit Lektüre der Sonntagszeitung und ein langer Spaziergang.

Besinnlichkeitsquisquilien zum Mitnehmen

Reisen werden wir morgen, nicht nach Ostwestfalen, sondern für ein paar Tage ins Burgund, übrigens ein Geschenk an den Geliebten. Darauf freue ich mich. Er bislang nicht so, das kommt bestimmt noch.

Abends schauten wir uns die Weihnachtsshow von Helene Fischer an. Mein Leben wäre keinen Cent ärmer, wenn wir das nicht getan hätten, andererseits hat es nach bisherigen Erkenntnissen keinen bleibenden Schaden hinterlassen.

Dienstag: Um halb neun morgens machten wir uns auf den Weg nach Beaune, wo wir nach fünfeinhalb Stunden recht entspannter Autofahrt ankamen; kurz vor Ankunft brach uns zum Wohlgefallen die Sonne durch die Trübnis. Nach einem Ankunftsgetränk im Hotel gingen wir eine Runde durch die unerwartet menschenvolle Stadt, wo meine Lieben umgehend damit begannen, diverse Textil- und Lebensmittelgeschäfte leer zu kaufen. (Auch ich erstand spontan eine preisreduzierte Winterjacke, gleichsam Liebe auf den ersten Blick. Soviel zur erst gestern geäußerten Konsumkritik.) Der Geliebte scheint zufrieden, immerhin.

Mittwoch: In der Euphorie des ersten Abends blieben wir gestern womöglich etwas länger als unbedingt nötig am Kaminfeuer der Hotelbar, wo nach mehreren Gläsern Burgunder der Geliebte nur mit Mühe und Unterstützung des Hotelpersonals davon abgehalten werden konnte, das Feuer mit weiteren Holzscheiten totzuwerfen.

Infolgedessen zogen wir uns heute nach dem Frühstück zunächst ins Zimmer zurück, das, wie das ganze Hotel, großartig ist. Es geht über zwei Etagen, oben auf der Empore befindet sich unter dem Dachfenster ein Sofa, ein hervorragender Ort zum Lesen und Bloggen, wo diese Zeilen entstanden, derweil von unten Schlafgeräusche zu vernehmen waren.

Nachdem vor ein paar Tagen Ingrid Steeger gestorben ist, wurde heute der Tod von Wolfgang Schäuble gemeldet. Einen direkten Zusammenhang gibt es nicht, wobei Klimbim und Politik manchmal schon Gemeinsamkeiten aufweisen.

Donnerstag: Fast den ganzen Tag regnete es, was die Stimmung nicht zu trüben vermochte. Nach dem Frühstück unternahmen wir eine Ausfahrt durch die Gegend südlich von Beaune, unter anderem durch Autun, wo wir ein einem überdimensionalen Termitenbau ähnelndes Bauwerk unbekannter Zweckbestimmung besichtigten.

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Wir durchfuhren großflächige Weinfelder, deren Reben für dieses Jahr ihre Pflicht erfüllt haben und die nach dem Beschnitt nur noch aus dunklen, blattlosen Holzstümpfen bestehen, dazwischen waagerecht gespannte Drähte, an denen Wassertropfen Perlenketten bildeten. In den Feldern immer wieder gegen den trüben Himmel steigende Rauchwolken von den Feuern des Rebschnittes, deren Asche später als Dünger zwischen den Reben ausgebracht wird, auf dass sie neue Zweige bilden, die dann im nächsten Winter wieder verfeuert werden. Und so weiter.

Auf dem Rückweg erstanden wir in Saint Aubin eine größere Menge des örtlichen Rebenproduktes, auf dass unsere heimischen Vorräte nicht zur Neige gehen, was auf absehbare Zeit nicht zu befürchten ist.

Freitag: Heute besuchten wir bei freundlicherem Wetter Dijon, unter anderem die örtliche Markthalle, schon wegen ihrer historischen Eisenkonstruktion sehenswert. Für das deutsche Auge gewöhnungsbedürftig, nicht nur in Dijon sondern generell in französischen Markthallen ist die Warenpräsentation: Hühner und andere Vögel wurden zwar gerupft, ansonsten ist alles dran, insbesondere Köpfe und Füße. Der gerupften Kreatur kann es egal sein, da sie sich bereits im Geflügeljenseits befindet, mit oder ohne Krallen. Anders dagegen am Fischstand Hummer und Taschenkrebse: Sie leben noch, jedenfalls einige von ihnen. Nicht einigermaßen erträglich in einem Wasserbecken, vielmehr liegen sie mit zusammengebundenen Scheren auf dem Trockenen oder geschreddertem Eis und warten mit letzten Zuckungen auf den Kochtopf des Käufers. „Geh weiter“ meint man in ihren Blicken zu sehen. Das finde ich schon ziemlich bedenklich. Gleiches gilt für Austern, nur sieht man es ihnen nicht an, da sie weder zucken noch kucken.

Wesentlich besser ging es augenscheinlich den Markthallenbesuchern, die sich an der Bar schon zur Mittagszeit dem Wein widmeten, was auch uns zu einem Gläschen im Stehen inspirierte, wo man schon mal da war.

Innenansicht
Außenansicht

Auf dem Rückweg machten wir kurz Halt in Nuits-Saint-Georges, wo ich erstmals im Leben ein französisches Postamt betrat und Briefmarken kaufte.

La Poste

Samstag: Mittags verließen wir Beaune in Richtung Bonn, wo wir nach erfreulich ereignisloser Fahrt am frühen Abend ankamen.

Auch in Beaune gibt es eine Markthalle, die wir vor Abreise besuchten. Allerdings ohne Marktschänke.

Aus einem Zeitungsartikel über Regeln für das Feiern von Silvester: »Vorsicht geboten ist bei Feuerwerkskörpern. Dass die nicht auf Passanten abgefeuert werden dürfen, sollte ein Allgemeinplatz sein.« Demnach also Feuer frei auf alles, was da kreucht und fleucht. Weiter: »Gastgeber haften dabei auch für ihre Gäste, wenn Raketen oder Böller aus ihrer Wohnung heraus gezündet werden und beispielsweise den Balkon der Nachbarn verkohlen«. Liest das vor Veröffentlichung keiner korrektur?

Sonntag: Silvester. Morgens beim Brötchenholen sah ich in der Innenstadt mehrere Gruppen zumeist älterer Menschen, davor jeweils eine stadtkundige Erklärperson, die etwas über Bonns Wissens- und Sehenswürdigkeiten erzählt. Danach kehrten sie vielleicht zurück auf ihr Hotelschiff, wo heute Abend die Bordkapelle zum Tanz aufspielt. Warum auch nicht.

Irgendwo las ich „Hirschrücken“ und verband das Wort kurzzeitig mit einem mir bislang unbekannten Spiel, bei dem es darum geht, Rotwild durch die Gegend zu schieben, ehe sich die kulinarische Bedeutung einstellte. Manchmal sind mir meine eigenen Gedankengänge unheimlich.

Gelesen hier: »Der Meeresspiegel steigt und Noah ist 2023 schon wieder der beliebteste Name für neugeborene Jungs. Genau mein Humor.«

In den Blogs nun wieder die üblichen Jahresrückblicke, dazu auch gerne verwendet der einheitliche Fragenkatalog. („Haare kürzer oder länger“, „Bestes Essen“ und so weiter, vielleicht kennen Sie den.) Darauf verzichte ich auch in diesem Jahr, um Sie nicht über Gebühr zu langweilen. Nur so viel: Trotz aller Krisen, Kriege und Katastrophen war 2023 für mich persönlich ein sehr gutes Jahr, auch dem neuen schaue ich mit Zuversicht entgegen.

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Ich danke Ihnen, meinen Leserinnen und Lesern, dass Sie hier ab und zu reinschauen, und hoffe, dass Sie das weiterhin tun werden. So bleibt mir nur noch, Ihnen alles Gute für das neue Jahr, Optimismus, Gesund- und Zufriedenheit zu wünschen. (Einen „guten Rutsch“ zu wünschen vermeide ich, weil es ein wenig nach Oberschenkelhalsbruch klingt.) Machen Sie es gut, wir lesen uns!