Montag: Seit ich heute früh, nach einem zweiwöchigen Urlaub in der Provence, auf dem Weg ins Büro zwei Mitarbeiter eines Gartenfachbetriebs sah, die damit begannen, den Lavendel in der Heinrich-Brüning-Straße zurückzuschneiden, hängt mein Glaube an Zufälle nur noch an einem sehr dünnen Faden.
Dienstag: Wie ich am Morgen im Radio hörte, gibt es in NRW wieder mehr Störche. Möglicherweise wirkt die damit einhergehende Geburtensteigerung dem in der darauf folgenden Radiomeldung thematisierte Problem nicht besetzter Lehrstellen mittelfristig entgegen.
Mittwoch: Heute können vereinzelt Gewitter aufkommen, aber man weiß noch nicht, ob sie Potential abrufen, so der Wetterflüsterer im Radio. (Immerhin hat er nicht gesagt, sie seien unterwegs.) – Ab etwa sechzehn Uhr riefen sie ihr Potential dann ab, insbesondere in Köln und dem Rheinland. Und das nicht zu knapp.
Donnerstag: Welcher zweifelhaften Lobby verdanken wir eigentlich Steuervergünstigungen für die ältesten Schrottkarren aufgrund eines H-Kennzeichens?
Freitag: Augenscheinlich gibt es in Bonn nur noch wenige öffentliche Sitzbänke, vor denen nicht mehrere Kilogramm Pistazienspäne verstreut sind.
Samstag: Wie ich heute las, wird die geschlechter- und temperaturunabhängige Zurschaustellung bloßer Fußfesseln in Modekreisen als Flanking bezeichnet.
Sonntag: Ein innenstädtisches Frisörgeschäft wirbt für eine (selbstverständlich bindestrichfreie) Urban Rocker Frisur, wobei im Unklaren bleibt, ob das zur Schau gestellte, einer Conchita Wurst sehr ähnliche Muster den Zustand vor oder nach der Behandlung abbildet.