Montag: Ein Witzbold hat in den Kühlschrank der Kaffeeküche ein Objekt in Form eines Miniaturfußballs gestellt, welches bei jeder Türöffnung „Olee, oleoleolee…“ ertönen lässt. Als ob das alles nicht so schon schlimm genug wäre.
Dienstag: Der Kollege von der Ressourcensteuerung, das ist der Bereich, der immer und überall prüft, wo und wieviel man noch an Mensch und Material sparen kann, kommt mit einem Rotstift in der Brusttasche zur Besprechung. Zufrieden lächelnd räkelt sich das kleine Klischee in seinem Sessel.
Mittwoch: In der Inneren Nordstadt sah ich den Lieferwagen eines Unternehmens aus Bergisch Gladbach, dort ansässig in einer Straße mit dem ulkigen Namen „Olefant“. Das wäre doch ein schöner Spitzname für einen Menschen namens Ole, der mit einem voluminösen Körper oder ungewöhnlich großen Ohren ausgestattet ist, oder mit einem sehr langen … lassen wir das. Vielleicht liegt es an der Hitze, wenn die Phantasie manchmal mit mir durchgeht.
Donnerstag: Meldung des Tages: Im Tierpark von Hodenhagen ist der Biber … nein, der Ex-Affe von Justin Bieber Vater geworden. Das ist möglicherweise das kleinere Übel, verglichen mit der Fortpflanzung des Ex-Besitzers.
Freitag: Aus Anlass der Inempfangnahme einer Palette voll vergorenem Traubenmost aus Frankreich verrichtete ich heute meine geschäftliche Tätigkeit am heimischen Küchentisch statt im Büro. „Homeoffice“, wie es auf neudeutsch heißt (und weder neu noch deutsch ist). Einmal mehr stelle ich fest: Heim und Arbeit passen für mich zusammen wie Wasser und Öl.
Auch der Bayer-Konzern nahm etwas in Empfang, nämlich bereits gestern das Unternehmen Monsanto. Laut Zeitungsbericht geißelt das katholische Hilfswerk Misereor die Übernahme als „reine Gewinnmaximierung“. Ja was denn sonst?
Samstag: In einem Zeitungsartikel über die Vorruhestandsregelung für Beamte lese ich das wunderbare Wort „Vercouchungsgefahr“. Wieso Gefahr?
In einem anderen Artikel las ich von Promenadologie, das ist die Lehre vom Spazierengehen. Das könnte mir gefallen. Wenn ich erstmal im Vorruhestand bin.
Sonntag: „Monsanto folgt höchsten ethischen Standards“, wird der zuständige Agrar-Chef von Bayer in der FAS zitiert. Es ist ja schon mal eine gute Nachricht, wenn den Standards gefolgt wird. Noch besser wäre es freilich, wenn sie auch erreicht würden.