Woche 27/2025: Auch gegenüber Nervensägen immer höflich bleiben

Montag: Die Büros waren für einen Montag ungewöhnlich stark belegt, was daran liegen mag, dass der Turm gut gekühlt ist, während draußen das früher sogenannte schöne Wetter vor sich hin glüht. Die Rückfahrt mit dem Rad war dementsprechend mühsam, irgendwas ist ja immer.

Nach Rückkehr holte ich in der nicht minder heißen Innenstadt Brötchen für das Abendessen. Dabei kam ich mal wieder an einem Stand junger Aktivisten vorbei, die unschuldigen Passanten ein Gespräch über ihr Anliegen aufzuzwingen suchten, vielleicht Kinder-, Tier- oder Klimaschutz, ich habe nicht so genau darauf geachtet. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, das sind wichtige Anliegen, aber diese Leute sind unangenehm anstrengend. Als ich mich also näherte, winkte mir eine Aktivistin zu und rief mit der üblichen aufgesetzten Fröhlichkeit „Halloho!“ Da ich als überzeugter Passivist solchen Gesprächsgesuchen gegenüber nicht an einer Konversation interessiert war, erwiderte ich das Halloho nicht minder fröhlich und ging weiter meines Weges. Auch gegenüber Nervensägen immer höflich bleiben.

Früher lag die Macht in der Familie beim Besitzer der Fernseherfernbedienung. Heute ist es das Bedienaggregat für die Klimaanlage. (Geschrieben mit steifgefrorenen Fingern.)

Dienstag: Als ich morgens zu Fuß ins Werk ging, saß auf einer Bank am Rheinufer eine junge Frau und übte Blockflöte. Vor ihr stand ein Notenständer, die Noten waren daran mit Klammern befestigt, damit sie nicht vom bereits morgens sehr warmen Südwind fortgeblasen wurden. Sie spielte nicht schlecht, doch begann sie das mir unbekannte Stück mehrfach von vorn. Ganz offensichtlich spielte sie nicht für Publikum oder mit dem Ziel, dafür von Passanten Münzen zu beziehen, jedenfalls stand kein Sammelbecher vor ihr. Warum sie als Ort für ihr Üben das Rheinufer anstatt der heimischen Stube wählte, weiß ich nicht. Vielleicht ist es dort zu warm oder sie hat geräuschsensible Nachbarn. Ähnliches gilt vermutlich für den schon vor einiger Zeit erwähnten Trompetenspieler, der täglich mittags in der Tiefgarage des Mutterhauses übt, wo es schön hallt, aus den Schächten herausschallt und weithin zu hören ist. Nein, nicht schön: Nie hörte ich ihn ein Lied oder wenigstens Teile davon spielen, immer nur wiederkehrende, öde Tonfolgen. Dabei erreicht er erstaunliche Höhen, jedenfalls manchmal, wenn er den Ton trifft. Gleichwohl, hören möchte man es nicht. Dagegen war die Flötistin richtig gut.

In einer Stellungnahme las ich das schöne Wort „Erwachsenenunterhaltung“ als Umschreibung für unterleibserfreuende Anregungsmedien und notierte es für alle Fälle.

Heimweg durch Schatten
Heiß

Aus der Zeitung:

(General-Anzeiger Bonn)

Aufgrund einer spontanen Idee des Liebsten gab es zum Abendessen Sushi, für mich zum ersten Mal. Hat gut geschmeckt, gerne wieder. Und das mit den Stäbchen versuchen wir beim nächsten Mal.

Mittwoch: Heute sei der heißeste Tag des Jahres, sagte morgens der Mann im Radio. Anfang Juli eine eher gewagte Prognose.

Nachmittags hatte ich einen Termin in einem anderen Gebäude unweit des Mutterhauses. Der Weg dorthin und zurück fühlte sich an, als würde ich von einem riesigen, unsichtbaren Fön auf höchster Temperaturstufe angeblasen. Um dem ganzen noch eine gewisse Absurdität zu verleihen, trug ich eine Fleecejacke im Unternehmesdesign mit mir für einen Fototermin, die dann doch nicht gebraucht wurde.

„Jetzt müssen wir aber wirklich was gegen den Klimawandel tun“ ist mal wieder überall zu hören. Morgen wird es kühler, dann sind die Benzinpreise wieder wichtiger. Wohlstand, Wachstum, Wirtschaft und so. Und die nächste Urlaubsreise in sonnige Gefilde, die haben wir uns nun wirklich verdient.

Letzten Freitag schrieb ich: „Für die Rückfahrt mit dem Fahrrad war ich genötigt, eine neue Strecke zu nehmen, weil die bisherige Route inklusive möglicher Varianten wegen mehrerer Baustellen zurzeit nicht nutzbar ist. Ging auch. Mal sehen, wie lange, ehe auch diese wegen neuer Bautätigkeiten unpassierbar wird.“ Raten Sie mal, was heute auf der Rückfahrt den Weg versperrte. Immerhin kann man die neue Baustelle über die Auto-Fahrbahn umfahren. Dafür sind auf der Zu-Fuß-Strecke zwei Baustellen beendet, wie ich bereits gestern mit freudigem Staunen zur Kenntnis nahm.

„China drängt nach Europa“, so der Titel eines Zeitungsartikels. Liest sich nach einem größeren tektonischen Vorhaben.

Donnerstag: Auf vielfachen Wunsch einer einzelnen Person habe ich meine freien Donnerstage auf die geraden Wochen verlegt. Was nicht heißt, dass ich heute ins Werk führe, vielmehr ergeben sich durch die Änderung zwei freie Donnerstage in Folge.

Am Vorabend brachte eine Kaltfront mit Gewittern, die um Bonn freundlicherweise herum zogen, eine gewisse Abkühlung, so wurde es heute nicht wärmer als fünfundzwanzig Grad: Wanderwetter. Das nutzte ich für eine Wanderung durch den (oder das?) Königsforst östlich von Köln, eine Tour, die mir die liebe Kollegin schon vor längerer Zeit empfohlen hat.

Die Anfahrt mit der Bahn gestaltete sich gewohnt abenteuerlich – eine Regionalbahn verschwand ohne Begründung plötzlich von der Anzeige, die nächste war verspätet. Aber ich hatte Zeit und erreichte vor der Mittagsstunde die Zielhaltestelle.

Die ersten Kilometer der Wanderung erschienen zunächst etwas eintönig mit geraden, breiten Wegen, doch dann wurde es deutlich abwechslungsreicher. Für warme Tage ist die Strecke ideal: überwiegend im Wald, keine nennenswerten Steigungen und Stolperstellen, und mit achtzehn Kilometern nicht zu lang. Höhepunkt der Tour, jedenfalls geografisch, ist der Monte Troodelöh, laut Beschilderung der höchste Punkt Kölns. Es gibt sogar ein Gipfelbuch, in das ich mich selbstverständlich eintrug. Im Gegensatz zur Zugspitze, wo wegen des hohen Andrangs kürzlich ein zweites Gipfelkreuz aufgestellt wurde, wie dieser Tage zu lesen ist, war hier nichts los.

Insgesamt war es wieder beglückend. Die Rückfahrt mit der Bahn verlief pünktlich. Einziges Bemerknis war ein Jungvater ein paar Reihen weiter, der lautstark offenbar mit Frau und Kind videotelefonierte und dabei immer wieder die Fragen „Wo ist Luca? – Wo ist der Papa?“ Für jedermann hörbar ins Abteil stellte. Sie konnten nicht abschließend geklärt werden, weil der Papa noch was arbeiten und deshalb Schluss machen musste. Ein allgemeines Aufatmen ging durch den voll besetzten Wagen. Nach Ankunft in Bonn wie üblich Currywurst und Bier, letzteres ungegrillt, siehe oben.

Sonstige Erkenntnisse des Tages:

1) Schön an einer Wanderung alleine sind stets die Selbstgespräche, ohne dass jemand „Was?“ sagt.

2) Im Kölner Ortsteil Heumar gibt es eine Straßenbahnhaltestelle „Autobahn“. Warum? Warum gerade dort? Köln ist umringt von Autobahnen, wer Zeit und Lust hat kann gerne recherchieren, an wie vielen Stellen diese von einer Straßenbahnlinie gekreuzt werden. Gibt es in Heumar nichts anderes, das als Haltestellennamensgeber herhalten kann?

Sehen Sie:

Birken
Gipfelschild
Mit dem Link ist das wie bei Hunden, die an jede Laterne urinieren müssen
An diesem Weiher nahm ich das Mittagessen zu mir, derweil das Telefon sich an der Pauerbenk labte
Suchbild mit Fröschen
..
..

Freitag: Jemand schreibt „der Zustellende“ statt „der Zusteller“. Wenn die Gendersprache im Singular regelmäßig an ihre Grenzen stößt. Mehr gibt es über den Tag nicht zu berichten, es war ja auch gestern genug.

Samstag: Über Nacht hatte sich das iPhone nahezu vollständig entladen, vielleicht hatte ich es am Vorabend nach dem letzten Glas Rosé nicht korrekt auf die induktive Ladefläche gelegt. Daher musste ich das Gerät zurücklassen, als wir aushäusig frühstücken gingen. Das fühlte sich erstaunlich normal an, ich habe es nicht vermisst und geriet ob der Offleinigkeit nicht in Unruhe. Das finde ich beruhigend.

Heute ist schon der 186. Tag des Jahres. Anstatt diese unabänderliche Tatsache zu beklagen, beantworte ich lieber eine weitere der tausend Fragen. Frage Nr. 186 lautet: „Worüber grübelst du häufig?“ Das kann ich kurz machen: gar nichts. Oder länger: Ich neige nicht dazu, meine Gedanken längere Zeit um ein Problem kreisen zu lassen ohne Aussicht auf eine Lösung. Vielleicht weil ich zum Zeitpunkt der Niederschrift in der glücklichen Situation bin, von größeren Sorgen ungeplagt zu sein, weder finanzieller noch gesundheitlicher oder beruflicher Natur. Auch gelingt es mir ganz gut, die großen Krisen der Welt, die ich nicht beeinflussen kann, nicht allzu nah an mich heranzulassen. Zudem habe ich keine Kinder, um deren Zukunft ich mich sorgen müsste. Auch das ist sehr beruhigend.

Sonntag: Nach strukturellem Biertrinken auf dem Godesberger Parkfest am Vortag, wo die Karnevalsgesellschaft mit Getränkeausschank und Grillstand vertreten war, blieben wir heute etwas länger liegen. Dabei verpassten wir nichts, es regnete den ganzen Tag und es hat sich deutlich auf unter zwanzig Grad abgekühlt. Das war kein Grund, auf den Spaziergang am Nachmittag zu verzichten, der mit einer Runde durch die Nordstadt und an den Rhein etwas kürzer ausfiel und gastronomisch unbegleitet blieb. Etwa auf halber Strecke bemerkte ich, dass es eine ganz gute Idee gewesen wäre, die wasserdichten Wanderschuhe anzuziehen, leider zu spät. Trotz riesigem Regenschirm, unter dem eine vierköpfige Familie Platz hätte, gelingt es mir nie, die Füße trocken zu halten. Nur wenige Menschen zog es bei dem Wetter nach draußen, die Rheinpromenade war nahezu menschen- und fahrradleer, das Tor zum Lieblingsbiergarten verschlossen. Bedauerlich war das Wetter für die Teilnehmer an der heutigen CSD-Parade in Köln, die dadurch die Wahl hatten zwischen Frieren und weniger Haut zu zeigen.

Promenade, menschenleer

***

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit, kommen Sie gut durch die voraussichtlich nicht zu warme Woche.

Woche 26/2023: Vorübergehende Beintätowierungen, Bock auf Arbeit und Puderzucker in Stadtbahnen

Montag: Die ab heute in Aussicht gestellte Abkühlung fiel zunächst verhalten aus; trotz morgens geöffneter Fenster und vollem Ventilatoreinsatz sank die Temperatur im Büro nicht unter fünfundzwanzig Grad, nachmittags stieg sie an auf siebendundzwanzig, was soll man machen.

Vormittags erschien ein Mitarbeiter der Fachfirma für Jalousienangelegenheiten, begutachtete den weiterhin defekten Sonnenschutz, schaute hier, fotografierte dort und kam schließlich zum selben Schluss wie bereits vergangene Woche der Mann von der Haustechnik: Vermutlich ist der Motor hin. Er gibt das weiter, man wird sich melden. Was soll man machen.

Der Duden stellt auf Twitter das mir bislang unbekannte Wort „abulisch“ vor, das mit „willenlos“ zu synonymisieren ist. (WordPress kennt es auch nicht, es macht beim Schreiben rote Strichelchen darunter.) Erhebliche Willenlosigkeit, die Tätigkeiten wieder aufzunehmen, überkam mich nach der Mittagspause und Sichtung des Pressespiegels. Stattdessen sehnte ich mich in den Garten unseres Ferienhauses in Malaucène, wo ich vorletzte Woche saß (so lange ist das schon wieder her), oder wenigstens ans Rheinufer vor Oberkassel. Zur Steigerung der Eigenstimmung buchte ich für übernächste Woche einen Inseltag und beendete den Arbeitstag nicht allzu spät.

Dienstag: Heute ist Siebenschläfer-Tag. Ich hatte am frühen Nachmittag indessen Mühe, nicht zum Einschläfer zu werden.

Auf dem Rückweg hielt ich Einkehr in einer Außengastronomie am Rheinufer. Während des Verzehrs eines Weizenbieres (für Leserinnen in Bayern: Weißbier) betrachtete ich vorübergehende Beintätowierungen, eine hässlicher als die andere.

Der General-Anzeiger über Obdachlosigkeit in Großbritannien: »Schätzungen zufolge sind mehr als 300.000 Haushalte ohne festes Obdach.« Ein bemerkenswerter Satz.

Mittwoch: Vormittags besuchte mich ein Kollege auf einen kurzen Plausch im Büro. Dabei sprachen wir unter anderem über die zunehmend auftretende Daumen-hoch-Geste insbesondere auf Fotos der internen Unternehmenskommunikation und wir waren uns darin einig, dass das ziemlich albern ist. Auch bestand Einigkeit darüber, dass man nicht für seine Arbeit brennen muss, um sie gut zu machen, oder, wie ich es gerne ausdrücke: Mit der Firma verbindet mich ein Arbeitsverhältnis, keine Liebesbeziehung.

Den Satz des Tages hörte und notierte ich während einer Präsentation: „‚Morgen‘ heißt nicht morgen, sondern literarisch ‚morgen‘, also in den nächsten Tagen.“ Hiermit sei er Ihnen literarisch zur Kenntnis gegeben.

Da es nicht so heiß war, gab es kein Argument, abends nicht zu laufen; stattdessen in Form eines in den letzten Wochen angewachsenen Urlaubsrosébäuchleins einen guten Grund dafür. Und also lief ich, es lief sich ganz gut.

Wagner heißt jetzt übrigens Dr. Oetker.

Donnerstag: Die SPD fordert die Siesta für Arbeitnehmer. Meine Stimme bekäme sie dafür. Wahrscheinlich ist die FDP mal wieder dagegen, wegen mehr Bock auf Arbeit und so.

Während eines mäßig interessanten Vortrags galt meine Aufmerksamkeit der Erfassung, wie häufig der Vortragende „quasi“ sagte. Ergebnis: im Schnitt 1,9 mal je Minute beziehungsweise alle 32 Sekunden.

Auch gehört und notiert: „Das war ziemlich mit der Hand am Arm.“ Wo denn sonst?

»Ich will mit meinem Haus ökologisch unterwegs sein«, wird jemand in der Zeitung zitiert. Anscheinend wohnt er in einem Wohnmobil.

Demnächst in der Fußgängerzone: ein Geschäft fürs Geschäft. Das hat gerade noch gefehlt.

Freitag: Morgens regnete es, deshalb nahm ich die Stadtbahn, um ins Werk zu gelangen. Da sie gerade herbeirollte, als ich mich der Haltestelle näherte, musste ich unter Missachtung roten Fußgängerlichtes laufen, was sich im Nachhinein als unnötig erwies, da sich die Weiterfahrt wegen einer Türstörung um ein paar Minuten verzögerte. Kann man nicht ahnen, Bewegung tut gut. Die Bahn war dank Sommerferien erfreulich unvoll. Auf dem anschließenden Fußweg sah ich zwei Relikte aus vergangenen, hoffentlich bis auf weiteres überwundenen Zeiten.

Erfreulich unbevölkert war auch wieder das Bürogebäude, da, auch das ein Relikt aus vorgenannten Zeiten, die meisten zu Hause arbeiteten. Das darf gerne noch lange so bleiben.

Während der Rückfahrt saß ich mit zwei Jungs in einer Vierergruppe, deren einer nacheinander Gegenstände aus dem Rucksack zog und dem anderen zeigte: ein Paar Badeschuhe, eine Badehose, ein Bund neuer Sportsocken und schließlich eine Dose Puderzucker. Letztere öffnete er und schüttete sich eine Portion in den Mund, danach streute er sich eine weitere Portion auf die Handfläche und führte sie sich zu Munde. Ehe schlimmeres passierte – gewiss kann man mit Puderzucker in Stadtbahnen, nicht nur dort, einigen Unsinn anrichten – verließ ich die Bahn und zog es vor, zu Fuß weiter zu gehen.

Kurt Kister von der Süddeutschen Zeitung geht in Rente, wie er per Kolumne verkündet. Ob damit auch der Deutsche Alltag in den Ruhestand verabschiedet wird oder nur in eine längere Sommerpause, bleibt ungewiss. Es wäre ein Verlust, nicht nur wegen solcher Sätze:

»Wenn etwas, was man gerne hat (oder gerne macht), zu einem Objekt wird, das dem Gelderwerb, dem Ausleben organisatorischer Triebe oder gar dem Vermögenserhalt dient, verliert es seinen besonderen Charakter. […] Wie sich das dann in der später eintretenden Realität, die heute noch die Zukunft ist, widerspiegeln wird, weiß man erst, wenn die Zukunft die Gegenwart ist. Ob die Gegenwart überhaupt eine Zukunft haben soll, wird gerade in einer Projektgruppe der Chefredaktion diskutiert.«

Zum ganzen Text hier entlang.

Hoffen wir, dass er uns erhalten bleibt.

Samstag: Heute ist der erste Juli, somit beginnt das zweite Halbjahr, wieder einmal scheinbar etwas früher als in den Jahren zuvor. Ein Gefühl, das mich ratlos macht.

Ebenfalls ratlos macht mich diese Artikelüberschrift in der Tageszeitung: »Das kann Hundefutter mit Insekten«. Vielleicht fliegen?

Was anderes: Hieß es nicht bereits vor längerer Zeit, Plastikdeckel für Papp-Kaffeebecher würden verboten, oder habe ich das geträumt?

Sonntag: Statistisch hat jeder dreizehn Geheimnisse, von denen er fünf mit ins Grab nimmt, hörte ich während der Morgenrasur im Radio. Auch bei intensivstem Nachdenken fallen mir maximal zwei ein, die derart unbedeutend sind, dass ich sie bis zur Grablegung voraussichtlich vergessen haben werde. Ansonsten sind Sie als treue Leser dieses Blogs ohnehin bestens im Bilde über mich.

Der Spaziergang führte mich rüber ans andere Ufer, wo eine Kombination aus Flohmarkt und Oldtimer-Ausstellung stattfand. Einige der ausgestellten Autos machten mir ein weiteres Mal deutlich, dass auch ich längst ein H-Kennzeichen hätte, wenn für Menschen Nummernschildpflicht bestünde.

„For real?“ sagte eine mir entgegenkommende junge Frau ins Telefon, ein anderer „Oder bist du noch nicht ready?“. In einem Blog las ich das mir fremde Wort „catcallen“. Fast alle sprechen heute gut Englisch. Ich habe da mangels Anwendungsbedarfs irgendwann nach der Schulzeit den Anschluss verpasst und bin leider zu bequem, daran etwas zu ändern.

Spaziergangsbild, rechtsrheinisch

***

Kommen Sie gut durch die Woche.