Die Brust so blank

Mann trägt wieder Drei- und Mehrtagebart. Nicht nur der Bahnhofsbettler, dem ständig achtzig Cent für eine Fahrkarte fehlen oder Räuber Hotzenplotz, sondern auch der Student und der Büroarbeiter finden zunehmend Gefallen an der Gesichtsbestoppelung. Das hat zum einen ästhetische Gründe, zum anderen – und da spreche ich aus eigener Erfahrung – spart es morgens enorm viel Zeit; Zeit, die man stattdessen etwas länger im Bett verbringen kann.

Diese allgemeine Abwendung von männlicher Gesichtsglätte ist einem großen Klingenhersteller ein Dorn im Auge, verständlich, will er doch Rasierklingen verkaufen. Deshalb hat er die Kampagne „What women want“ gestartet und eine nicht näher benannte Zahl Frauen befragt, wie sie sich ihre Männer wünschen. Das Ergebnis ist wenig überraschend und so durchsichtig wie ein frisch geputztes Fenster: Vierundsiebzig Prozent der Frauen wünschen sich glatte oder jedenfalls gestutzte Körperhaare am Mann.

Nun ist das Fazit dieser „Studie“ in etwa so überzeugend wie wenn Marlboro „Rauchen bildet“ auf seine Schachteln schreiben würde. Aber nehmen wir mal an, rein hypothetisch, es entspräche den Tatsachen. Wäre das nicht schrecklich? Künftig allüberall nur noch Männerbeine wie bei der Tour de France, Arme und Achselhöhlen wie Achtjährige und Männerbrüste wie gerupfte Hühner? Ganz ehrlich, das fände ich beängstigender als die Bespitzelungen durch unsere amerikanischen Freunde! Nee, Mädels, das könnt ihr nicht ernsthaft wollen! Oder…?

Liebe Klingenmanufaktur, ich verspreche euch, mich künftig wieder jeden Morgen brav zu rasieren, jedenfalls im Gesicht. Aber hört bitte bitte auf, so einen Unfug zu verbreiten und die Jungs auf dumme Ideen zu bringen, ja?

Porno

Mit Musik geht bekanntlich alles besser, weniges nur befreit Herz und Seele so sehr wie ein fröhliches Lied, erst recht wenn man es selbst singt. Wer das nicht glaubt, den lade ich heute dazu ein. Gesungen wird es nach der Melodie „Cello“ von Udo Lindenberg / Clueso, die Begleitmusik finden Sie hier.
Ich wünsche viel Vergnügen!

(Hinweis: der nachfolgende Text ist für Jugendliche unter 16 Jahren nur bedingt geeignet.)

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Zu Hause auf dem Sofa
mit dem iPhone in der Bahn
wo immer ich auch war, hatte ich Youporn an

Schaute zu wie sie es trieben, Mann mir Frau, Mann mit Mann,
doch hätte ich es nie gedacht
dass ich mich in wen verlieben kann

Sah dich im Porno
Sah deine Lendengegend
Konnt‘ meinen Blick nicht mehr abwenden
Und ich fand dich so erregend

Porno

Du warst ein Sexgott für mich
Und immer sah ich dich an
Und ich dachte: Was für‘n Mann
Noch mal hin und her, dann war ich fertig
Du du du du du du du du du…

Ja ich war ständig scharf
Denn du hast mich überzeugt
Ich wollt‘ so gerne es mit dir treiben

Und überhaupt, da dein Dings, das war so groß
Das kann man gar nicht beschreiben

Und heute bist du nicht mehr dort
Auf Youporn nur noch „Hühner“
Komm pack dein Ding doch noch mal aus
Und mach‘s so geil wie früher.

(Zwischenspiel)

Sah dich im Porno
Sah dich die Lenden bewegend
Konnt‘ meinen Blick nicht mehr abwenden
Und ich fand dich so erregend

Porno

Du warst ein Sexgott für mich
Und manchmal sahst du mich an
Und ich dachte: Was für‘n Mann
Noch mal hin und her, dann war ich fertig
Du du du du du du du du du…